Eventuell lassen sich diese Dinge leichter verstehen, wenn ich Euch einmal zu einer Reise in eine längst vergangene Zeit entführen darf.
So zum Beispiel in die Welt des sagenhaften Sumer. Eine Reise, die über Babylon bis hin zur jüdischen und christlichen Tradition führt.
Vorweg zum besseren Verständnis dieser längst vergessenen Welt eine kleine Grafik:
(Merlin, gemeinfrei)
Nun steht ja am Anfang der Genesis gleich, dass Gott die Erde und den Himmel erschaffen habe:
1. Buch Moses 1[1] Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. [2] Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.
Wenn man nun auf die Grafik blickt, ginge es also zunächst nur um einen Ur-Ozean, über dem der Geist Gottes schwebte. Das ergibt sich daraus, dass die Trennung von Himmel 1 von dem Ozean erst am zweiten Tag geschah (Vers 6-8).
1. Buch Moses 1[8] Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Morgen und Abend der andere Tag.
Die Oberwelt erschuf er dann am dritten Tag in den Versen 9-10, indem er den Ozean von den Wassern trennte:
1. Moses 1[9] Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Örter, damit man das Trockene sehe. Und so geschah es [10] Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer.
Erst am vierten Tag begann Gott sein Tagwerk mit den zweiten Himmel als die Sphäre der Gestirne (Verse 15 – 19).
Zu dem dritten Himmel, die Sphäre des göttlichen Pantheons steht zunächst nichts in der Schöpfungsgeschichte. Das wurde in der Bibel erst später an anderen Stellen thematisiert.
Im Zusammenhang mit den Engeln zum Beispiel:
1. Moses 28[12] Und Jakob träumte von einer Leiter, die auf Erden stand und mit ihrer Spitze den Himmel berührte, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder.
Michael Willmann 1691 (gemeinfrei).
uplooad. wikimedia.org
So wird deutlich, warum die Menschen damals die Engel im Himmel wähnten. Es wird aber auch deutlich, dass dieser dritte Himmel nichts mit einem Universum in unserem Sinne gemein hat.
Eine Welt, in die man entrückt werden kann – man sollte das auch geschehen lassen. Die Leiter Jakobs zeigt ja auch symbolisch, dass die Engel als Mittler zwischen dieser und der anderen Welt unterwegs sein können.
So sind sie für uns allgegenwärtig und schon im nächsten Augenblick so fern.
Merlin
Danke Merlin für diese ausführliche Erklärung. Mich fasziniert immer deine Wissen. Klar ist mir, dass es für Gläubige den Himmel gibt, seit 2000 Jahren bekannt.
Wunderschön wie du es hier erklärst.
Für mich gibt es den Himmel nicht, sondern nur das Universum mit all seinen Weiten.
So wie es für mich auch nicht die Hölle gibt. Will es mal so sagen, jeder trägt seinen Himmel und seine Hölle in sich. Es kommt darauf an wie er sein Leben lebt.
Doch dieses oben der Himmel und unten die Hölle gibt es nicht.
Hier finde ich ist es gut erklärt.
ICH BIN NUR IN DAS ZIMMER NEBENAN GEGANGEN …
Der Tod ist gar nichts. Er zählt nicht.
Ich bin nur ins Zimmer nebenan gegangen.
Nichts ist passiert.
Alles bleibt genauso wie es war.
Ich bin ich, und ihr seid ihr, und das alte Leben, das wir so liebevoll zusammen lebten, ist unberührt und unverändert.
Was auch immer wir füreinander waren, das sind wir noch.
Ruft mich mit meinem alten vertrauten Namen.
Sprecht von mir in derselben selbstverständlichen Redeweise, die ihr immer benutzt habt.
Macht keinen Unterschied im Ton.
Erzeugt keine gezwungene Atmosphäre der Feierlichkeit oder des Kummers.
Lacht, wie wir immer über die kleinen Späße lachten, die wir gemeinsam genossen haben.
Spielt, lächelt, denkt an mich, betet für mich.
Lasst meinen Namen immer vertraut und alltäglich bleiben, wie er es bisher auch war.
Lasst ihn ohne Anstrengung gesprochen werden, ohne einen geisterhaften Schatten.
Das Leben bedeutet alles, was es vorher auch bedeutet hat.
Es ist dasselbe wie es immer war. Es gibt absolute und ununterbrochene Kontinuität.
Was ist dieser Tod anderes als ein vernachlässigbarer Unfall?
Warum sollte ich aus eurem Sinn sein, nur weil ihr mich nicht mehr sehen könnt?
Ich warte in der Zwischenzeit auf euch, irgendwo ganz in der Nähe, gleich um die Ecke.
Alles ist gut.
Nichts ist verletzt; nichts ist verloren .
Ein kurzer Moment und alles wird so sein wie früher.
Wie werden wir über die Mühen des Abschieds lachen, wenn wir uns wiedersehen!
Henry Scott Holland
Ich sehe es in diesem Sinne, also was man so andere Dimension nennt.