Wie kann ich den Ruf ablehnen?

Hallo zusammen,

interessiert verfolge ich diesen Thread weiterhin auch wenn ich mich ja bereits entschieden habe meinen "Führerschein" zu machen.
Wie gesagt Ruf hin oder her, möchte ich gerne das Navigieren lernen.
Warum ich mich jetzt kurz melde ist folgender Satz von Grauer Wolf und auch Chocolade:
Allerdings sehe ich Naturverbundenheit (und zwar nicht nur ein paar romantische Vorstellungen oder'n bißchen Schwärmerei) als Voraussetzung an.

Das mit der Naturverbundenheit, ohne kann ich mir das auch einfach nicht vorstellen.

Ich habe wie erwähnt keine Erfahrungen mit dem Schamanismus und hätte auch nicht gedacht, dass meine Thematik/Problematik dort vielleicht (Er-) Lösung findet. Und ich muss ehrlich sagen, ich bin überhaupt nicht naturverbunden, auch wenn das sicher jetzt kein Attribut ist, um hier zu glänzen. Ich bin eine totale Großstadtgöre. Klar, ich laufe auch gerne durch den Wald oder genieße das Meer, aber dann hört es auch schon auf.
Ich bin in der Stadt geboren und aufgewachsen und ich liebe die Stadt. Viele meiner Freundinnen haben Sehnsuch nach einem Wochendendhaus, einem Leben auf dem Land, einer Kommune mit Selbstversorgern etc. Da habe ich gar nichts mit am Hut. Ich bin total glücklich in und mit meiner Umgebung.
Gut mein Vater ist Afrikaner und ich habe eine Sehnsucht nach dem Land, aber das fällt sicherlich nicht unter Naturverbundenheit. Trotzdem bin ich im Kontakt mit der "anderen Welt", seit ich denken kann. Ich schrieb ja auch Eingangs, dass es sicherlich Menschen gibt, die viel kompetenter sind als ich, sich schon sehr lange mit dem Thema beschäftigen, bereits Erfahrungen und Ausbildungen aus anderen - wie soll ich es nennen - spirituellen Bereichen mitbringen. Kurz gesagt, wenn Naturverbundenheit eine Voraussetzung ist, dann bin ich sicher nicht die Richtige.

Lieben Gruß

Almaz (weiblich)
 
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Ich Spalter ich...
Also ich bin ja auch son Naturfreak, aber einen zwingenden Zusammenhang mit Schamanentum seh ich nicht. Geister haste überall; und mit Naturgeistern arbeiten halt ich eh für ne sehr ambivalente und nicht wirklich immer nutzbringende Angelegenheit. Man braucht das ja auch nur kontextspezifisch logisch angehen: Was interessiere ich den Naturgeist? Und, was interessiert er mich?
Wobei "die Natur" natürlich Gefühle und Stimmungen erzeugen kann, die einen Menschen (egal ob er schamanisiert oder nicht) in den Kontext, das Paradigma, bringt.
Der aktuelle Begriff von "Natur" ist ja auch nicht wirklich alt und stammt eher aus der neuzeitlichen Naturromantik.
Persönlich etwas ärgerlich find ich auch immer diese Natur heilen-Geschichte. Wie anmaßend, auch von diversen "berühmten" Schamanen, ständig die Natur heilen zu wollen. Da brauchts bestimmt irgendeinen dahergelaufenen Fransenträger mit zehn Trommeln und hundert Federn, daß der die Natur heilt...

ciao, :blume: Delphinium
 
Ein paar interessante Antworten...
Ich sag mal so - wer sich außerhalb der Natur sieht und deshalb von so Sachen wie "zurück zur Natur" und ähnlichem Käse redet, hat sich eh schon disqualifiziert.
Trifft das in unserer Gesellschaft nicht schon fast auf die meisten zu? Mein Eindruck ist, daß sich viele nicht nur außerhalb der Natur sehen, sondern sogar oberhalb...
...was dann manchmal gründlich schiefgeht.
Wir sind nämlich Natur.
Damit rennst Du bei mir Türen ein so groß wie Scheunentore... :)

Almaz schrieb:
Ich bin eine totale Großstadtgöre. Klar, ich laufe auch gerne durch den Wald oder genieße das Meer, aber dann hört es auch schon auf.
Ich bin in der Stadt geboren und aufgewachsen und ich liebe die Stadt. Viele meiner Freundinnen haben Sehnsuch nach einem Wochendendhaus, einem Leben auf dem Land, einer Kommune mit Selbstversorgern etc. Da habe ich gar nichts mit am Hut.
Ich bin auch in einer Großstadt geboren und aufgewachsen und meine Eltern sind Städter wie aus dem Lehrbuch: Natur? Ja, im Urlaub und mal auf'm Sonntagsausflug, auf schön gepflegten Wegen in einem "ordentlichen" Wald zum Waldcafé. Trotz dieser Prägung kann ich mit der Stadt nichts anfangen, ich finde sie bedrückend. Da bin ich wohl völlig aus der Familie geschlagen. Wohl fühle ich mich nur draußen, möglichst in irgend welchen Wäldern (so naturnah, ja so wild wie möglich, keine Stangenplantagen!) oder, wenn's mal zu Urlaub reicht, im Fjell oder Waldland im Hohen Norden (also echter Wildnis), da, wo gewöhnliche Touris nicht mal mehr hinkommen, ohne sich die Haxen zu brechen. Das auch gerne bei Wind und Wetter, bei Regen, Sturm und Schnee. Nur dort draußen habe ich das Gefühl wirklich zu leben, von Leben umgeben zu sein. In der Stadt, zwischen Mauern bin ich wie tot (auch wenn ich umständebedingt dort leben muß, nicht will.).
Klingt jetzt vielleicht wie ein innerer Widerspruch, ist aber m.E. keiner, denn die Naturverbundenheit ist ja da, auch wenn man umständebedingt in einer Umgebung existieren muß, die man haßt.
Das muß und kann selbstverständlich nicht für alle gelten. Wenn Du Dich in der Stadt wohl fühlst, dann ist es eben so und ich bin der letzte, der dagegen was sagt. :)

Delphinium schrieb:
Der aktuelle Begriff von "Natur" ist ja auch nicht wirklich alt und stammt eher aus der neuzeitlichen Naturromantik.
Nehmen wir's einfach mal als Begriff, als Gegensatz zur urbanen Zivilisation. Ich glaube, sonst verzetteln wir uns. Das, was hier bei uns "Natur pur" genannt wird, ist z.B. für einen Indigenen in Amazonien schlicht und einfach seine Heimat.

Delphinium schrieb:
Persönlich etwas ärgerlich find ich auch immer diese Natur heilen-Geschichte. Wie anmaßend, auch von diversen "berühmten" Schamanen, ständig die Natur heilen zu wollen. Da brauchts bestimmt irgendeinen dahergelaufenen Fransenträger mit zehn Trommeln und hundert Federn, daß der die Natur heilt...
Stimmt. Da wird, so wie Du's beschreibst, m.E. auch ein zu hoher Anspruch erhoben. Als wenn ein einzelner Mensch samt seiner Verbündeten beheben könnte, was über Jahrhunderte versaubeutelt wurde.
Aber im Kleinen kann man wirken, ganz ohne Publikum: Palos Beispiel mit dem Rehkitz oder meines mit dem Falken z.B., ein paar Glasscherben im Wald einsammeln, weil man an die Füße der Tiere denkt, Menschen ansprechen und überzeugen, die meinen, vermeintlich giftige Pilze umtreten oder brennende Kippen in die Büsche werfen zu müssen, kleine Wasserstellen in ausgefaulten Astlöchern oder Baumstuben vom Müll zu befreien (manche Leute scheinen das für Abfalleimer oder gar Klos zu halten :( ), weil man spürt, daß die Tiere des Waldes Durst haben und auf diese oft auch in der trockenen Jahreszeit wasserführenden Stellen angewiesen sind. Usw. usf. (ich hab sogar schon einen zertrümmerten Wohnwagen und ein abgefackeltes Motorboot mitten im Wald gefunden :eek: )
Das hat nicht zwingend was mit Schamanismus zu tun, das geht natürlich auch so. Aber für jemanden, der sich mit Schamanismus befaßt oder gar Schamane ist, sollte dieses intuitive Spüren, daß was falsch ist, das was gerichtet werden muß, eine Selbstverständlichkeit sein und ich persönlich sehe darin sogar die Voraussetzung.
Wie gesagt: Kleine, unscheinbare Beiträge, Heilungen, wenn man dieses Wort strapazieren will, ganz ohne Trommeln, Publicity und "Berühmtheit".

Diese Einstellung kommt nicht von selber, wenn das prägende Umfeld diesbezüglich absolut nichts am Hut hat. Und damit sind wir wieder beim Thema dieses Threads, dem Ruf, der sich m.M.n. auf verschiedene Weise äußern kann.

LG
Grauer Wolf
 
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Wenn es so ist, wie du beschreibst, stellt sich die Frage, von welcher Quelle du deine Fähigkeiten beziehst.
Offensichtlich sind es nicht deine eigene Fähigkeiten, sondern Fähigkeiten einer fremder Quelle, die dir diese Fähigkeiten zur Verfügung stellt, dafür aber an deiner Lebensenergie knabbert und dich aussagt wie ein Vampir.

Dass dir dein Inneres eine natürliche Abneigung gegen solchen Geisterruf bewußt macht, ist ein Warnhinweis für dich, dich auf eigene Kraft und Fähigkeit zurückzubesinnen, und du dich nicht mit fremden Fähigkeiten einlullen läßt, wofür du einen hohen Preis bezahlen mußt, nämlich mit deiner Lebensenergie. Das ist auch die eigentliche Ursache deines Krankbefindens, schwächer werdende Lebensenergie. Die fremde Quelle schöpft dich aus, gibt dir hin und wieder etwas Energie zum Weitermachen, aber letztlich ist es so, als wenn du eine offene Wunde hast und Blut verlierst, dir ab und zu die Wunde verschlossen wird, um dich am Leben zu erhalten, und dich so weiter (energetisch) abzuzapfen.

Die fremde Energiequelle der benutzten Fähigkeiten versucht dir Angst zu machen, so fortzufahren wie bisher, weil du ihr ansonsten Tor und Tür verschließt, sich weiter von deiner Lebensenergie zu nähren.

Benutze diese Fähigkeiten nicht mehr, auch wenn du daran Gefallen hattest.
Ziehe einen Schlußstrich und beginne neu, um eigene Kräfte und Fähigkeiten aus dir selbst zu finden.
Bete nicht zu fremden Wesen, auch wenn sie Gott oder Engel genannt werden, bete zum Allerheiligsten für dich, und das ist dein eigenes Ich-Bin.
Es wird dir zeigen, wer du wirklich bist. Habe Geduld und Zuversicht, und lasse dich im Umgang mit feinstofflichen Energien nicht wieder täuschen.

Der beste und klarste Beitrag hier nach m.E.

:thumbup:
 
Das sind die kleinen Werke, die diese Welt ein bißchen lebenswerter und schöner machen. Leben ist was kostbares, egal, welches Lebewesen es betrifft, auch wenn der Ewige Kreislauf Werden und Vergehen beinhaltet. Du hast mir mit Deinem Bericht eine große Freude gemacht. Danke dafür.

(Ich bin übrigens genauso "verrückt". Für einen verletzten Falken habe ich mal eine Polizeistation auf Trab gehalten, solange, bis ich endlich eine Adresse von kundigen Händen hatte, die das Tier pflegen konnten, wo ich's dann hingebracht habe.)


Mit Bären habe ich es nicht so, ich weiß auch nur recht wenig über sie, ein bißchen Allgemeinwissen. Aber Wölfen (über die weiß ich eine ganze Menge, denke ich) zu begegnen, ihrem Blick zu begegnen, Kontakt aufzunehmen, draußen in der Natur, nicht hinter Gittern, daß ist der Lebenswunsch, den ich habe. Das ist wie ein tiefes Verlangen, so intensiv, daß es regelrecht schmerzt. Und mir wird physisch schlecht,wenn ich sehe, wie diese Tiere gehaßt, mißhandelt und ermordet werden, manchmal auch in Deutschland, obwohl sie hier eigentlich strengstens geschützt sind.


Du hast nur zu recht, daß die meisten Menschen die Natur nur noch nostalgisch sehen, als "ach, wie ist's so schön", möglichst bei mildem Sommerwetter, als Staffage für ihre Freizeitaktivitäten. Ich erleb's doch tagtäglich, wenn ich unterwegs bin...
Aber Natur bedeutet mehr als Staffage oder Freizeitpark. Sie ist das Leben selbst, in jedem Tier, in jeder Pflanze, in jedem Bach, in jedem Fels, in jedem Regensturm usw. Gnadenlos? M.M.n. nein. Die Natur ist nicht gnadenlos oder grausam. Sie ist. Und ihre Konstante ist der Wandel. Das hat der "zivilisierte" Mensch m.E. leider vergessen.

Aber zurück zur Frage des TE. Ich sah da ein paar Parallelen zu mir, sonst hätte ich das nicht so ausgebreitet...

Danke für Deine Antwort!

LG
Grauer Wolf

Auch wenn ich verstehen kann, was du sagen möchtest und auf einer Seite hast du ja nicht unrecht, aber ein Wolf (Rudel) in freier Wildbahn ist nunmal kein Kuscheltier, sondern ein Raubtier. Das Geschrei wird groß, wenn er dann seiner Natur folgt.
Es ist eher nicht davon auszugehen, dass Wölfe und Bären sich dauerhaft in großer Zahl in unseren heimischen Wäldern wieder ansiedeln. Ein Tier wird schnell zu einem "Problem"tier, wenn es anfängt Nutzvieh zu reißen und dem Menschen zu nahe kommt. Und machen wir uns nix vor, es wäre absehbar.

Natur verzeit nix. Bist du zu langsam, angeschlagen, verletzt oder alt, sind deine Überlebenschancen überschaubar.

Auch wenn das ein spannendes Thema ist, wäre das vielleicht an anderer Stelle besser zu diskutieren.
 
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