Wie kann ich den Ruf ablehnen?

Ich muss sagen, dass mir diese virtuelle Schamanisierung mit Science-Fiction-Verstädterung nicht so wirklich schmeckt. Da frage ich mich schon, ob wirklich noch authentische Erfahrungen möglich sind in dieser unechten Industrie-Wolke. Ich denke, dies ist eher nicht der Fall.

Du meinst also mit Indianerkostüm und so?

ciao, :blume: Delphinium
 
Werbung:
Ohne Rituale bekommt die Seele keine wirkliche Nahrung.
Rituale können aber nicht einfach aus anderen Kulturen in eine andere kopiert und von dieser dann übersetzt werden.
Doch eine Kultur, in der das Ritual noch lebt, kann Anregungen für Rituale geben.
Das ist für mich z.B. ein Punkt, der mir oftmals einfach fehlt.
Wenn hier der Begriff des "schamanisierens" fällt, dann hat das mitunter etwas von einem Ritual, das man versucht zu kopieren, letztlich zu einer leeren Floskel verkommt und Schamanismus beliebig erscheinen lässt.

Das, was in Kulturen vom Älteren an den Jüngeren weitergegeben wird, rückt hier in den Hintergrund, weil es das in unserer eigenen Kultur so gar nicht mehr gibt.
Wenn wir eigene Rituale kreiieren, so sind es doch erstmal unsere eigenen. Wird der Begriff Schamanismus da mitunter nicht ein wenig zu breit gefächert, wenn auf andere Kulturen verwiesen wird, wo es selbigen traditionell noch hat?
Was ist der Kern des Wesens des (von) Schamanismus hierzulande, der zu einer Art Volkssport geworden ist, wo man von Verbündeten im schamanischen Kontext spricht, sobald man diese Vokabel aufgeschnappt hat?
 
Ohne Rituale bekommt die Seele keine wirkliche Nahrung.
Rituale können aber nicht einfach aus anderen Kulturen in eine andere kopiert und von dieser dann übersetzt werden.
Doch eine Kultur, in der das Ritual noch lebt, kann Anregungen für Rituale geben.
Das ist für mich z.B. ein Punkt, der mir oftmals einfach fehlt.
Wenn hier der Begriff des "schamanisierens" fällt, dann hat das mitunter etwas von einem Ritual, das man versucht zu kopieren, letztlich zu einer leeren Floskel verkommt und Schamanismus beliebig erscheinen lässt.

Das, was in Kulturen vom Älteren an den Jüngeren weitergegeben wird, rückt hier in den Hintergrund, weil es das in unserer eigenen Kultur so gar nicht mehr gibt.
Wenn wir eigene Rituale kreiieren, so sind es doch erstmal unsere eigenen. Wird der Begriff Schamanismus da mitunter nicht ein wenig zu breit gefächert, wenn auf andere Kulturen verwiesen wird, wo es selbigen traditionell noch hat?
Was ist der Kern des Wesens des (von) Schamanismus hierzulande, der zu einer Art Volkssport geworden ist, wo man von Verbündeten im schamanischen Kontext spricht, sobald man diese Vokabel aufgeschnappt hat?

Diese Meldung tut meiner Seele gut, denn es spricht die Wahrheit aus ihr!
Wir werden uns also wieder voll und ganz auf die Natur einlassen müssen, auf unseren Ursprung. Es ist noch alles da, wir müssen nur richtig hinschauen, es bemerken und wieder in unser Dasein hereinlassen. Wir werden wieder lernen, Verantwortung für unser Ich und für unseren Ursprung (Natur, Geist, Ahnen) zu übernehmen. Diesen Ruf ablehnen wollen, halte ich für Selbstverleugnung, im weitersten Sinn für selbstschädigend.
 
Wir werden uns also wieder voll und ganz auf die Natur einlassen müssen, auf unseren Ursprung. Es ist noch alles da, wir müssen nur richtig hinschauen, es bemerken und wieder in unser Dasein hereinlassen. Wir werden wieder lernen, Verantwortung für unser Ich und für unseren Ursprung (Natur, Geist, Ahnen) zu übernehmen. Diesen Ruf ablehnen wollen, halte ich für Selbstverleugnung, im weitersten Sinn für selbstschädigend.
Da sprichst Du ein großes Wort gelassen aus. Natürlich ist noch alles da, wenn auch oft im Verborgenen, weil die Natur hier doch reichlich geschädigt und mißbraucht worden ist. Ich mache viel in Naturphotographie, suche da in einer geschundenen Umwelt die kleinen Schönheiten, die die Seele berühren, ein lichtdurchflutetes Haselblatt, ein Herbstblatt, das an einem Spinnenfaden hängt und vom Werden und Vergehen rund um die Jahreszeiten kündet, ein Grashalm im Regen glitzernd, ein kleiner, regennasser Pilz mit intensiven Farben. Immer bekam ich zu hören "das hätte ich aber nicht mal gesehen". Wer hat denn noch Zeit, einfach eine Stunde im Gras zu sitzen und einer Fuchsfähe mit ihren Kleinen beim Spielen und Schlafen zuzuschauen? Oder Zwiesprache mit einem Fuchs zu halten, der weit abseits vom Weg in wenigen Metern Entfernung steht und einem mit seinen wissenden Augen bis tief in die Seele schaut? Oder einer Krähe einfach einen schönen Morgen zu wünschen?
Rennen, hasten, genau 20 Minuten Power-Walking, ein Mountainbikeschnitt von mindestens 25, bei Joggen der Blick auf die App im Smartphone gerichtet, dann zurück ins Auto gehetzt, ab zum Geld machen oder nächsten Event, Reiten, Tennis, was weiß ich? Man sagt, wer zu schnell läuft, verliert seine Seele und mein Eindruck ist, daß das etlichen Leuten schon passiert ist. Auch das ist selbstschädigend und ich wage zu bezweifeln, daß bei diesem hektischen, ja mörderischen Tempo noch irgend einer den Ruf überhaupt wahrnimmt geschweige denn ihm folgt.
Verantwortung übernehmen? Dazu müssen die Menschen erst mal wieder frei werden, z.B. von Karrieresucht und Konsumdenken und das schnelle, oberflächliche Vergnügen aus den Gedanken verbannen.

Palo schrieb:
Rituale können aber nicht einfach aus anderen Kulturen in eine andere kopiert und von dieser dann übersetzt werden.
Doch eine Kultur, in der das Ritual noch lebt, kann Anregungen für Rituale geben.
Dann greifen wir doch diese Rituale auf und passen sie lernend an unsere eigene Mentalität an. Von irgend was resp. irgend jemandem müssen wir doch lernen, neu anfangen, weil die Kirche über Jahrhunderte gewütet hat wie ein Berserker, alle unsere eigenen schamanischen Traditionen buchstäblich mit Blut ausgelöscht hat. Ich glaube, die Samen haben sich diesbezüglich noch am längsten gehalten, schlicht und einfach, weil sie weitab im unwirtlichen Hohen Norden lebten.
Ob sich hier in Westeuropa eine neue Tradition ausbildet, das werden wir erst in ein paar hundert Jahren wissen.

Palo schrieb:
Was ist der Kern des Wesens des (von) Schamanismus hierzulande, der zu einer Art Volkssport geworden ist, wo man von Verbündeten im schamanischen Kontext spricht, sobald man diese Vokabel aufgeschnappt hat?
Was den Kern angeht, diese Frage zu beantworten, bin ich nicht qualifiziert genug, das kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur über meine eigenen Ziele nachdenken.
Aber was den Volkssport angeht, so ist es oft genug dessen Eigenheit, als Modelwelle irgend wann wieder abzuflauen und die nächste "Sportart" ist hip, die nächste Sau wird durch's Vergnügungsdorf getrieben.

Die "Verbündeten" waren dann nur ein intellektuelles Freizeitspielzeug ("ich hätte doch gerne 'nen Wolf, oder besser noch einen Tiger... :confused: , als wenn man einen Verbündeten bei Amazon bestellen könnte...), das man einfach beiseite legt, das etwas anderem weichen mußte. Es kommt m.E. auf die Menschen an, die den Ruf tatsächlich gehört haben und ihm auch folgen, auf die eine oder andere Weise. Sie könnten und sollten die Keimzelle einer neuen europäischen Schamanentradition bilden.

Ein paar Gedanken von einem, der gerade mal am Anfang seines Weges steht...

LG
Grauer Wolf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen,

ich erlaube mir hier mal eine Frage off Topic.
Wobei ich mir mittlerweile nicht mehr ganz sicher bin, was hier eigentlich das Thema ist ;)

Haben nur Schmananen (schmanisch arbeitenden Personen) Verbündete - in Form von Geistern - aus der anderen Welt?

Lieben Gruß

Almaz
 
Diese Meldung tut meiner Seele gut, denn es spricht die Wahrheit aus ihr!
Wir werden uns also wieder voll und ganz auf die Natur einlassen müssen, auf unseren Ursprung. Es ist noch alles da, wir müssen nur richtig hinschauen, es bemerken und wieder in unser Dasein hereinlassen. Wir werden wieder lernen, Verantwortung für unser Ich und für unseren Ursprung (Natur, Geist, Ahnen) zu übernehmen. Diesen Ruf ablehnen wollen, halte ich für Selbstverleugnung, im weitersten Sinn für selbstschädigend.

Wie sinnlos von der Achtung der Natur zu reden und die Menschen seiner Umgebung weder achten, noch verstehen zu wollen.

Wie sinnlos täglich die Natur zu sehen und in sich hinein zu lassen, während die eigene Natur immer fremder wird.

Wie sinnlos von Rufen (der Geisterwelt und Ahnen) zu reden, während man für Herzensrufe und Seelenrufe seiner Nächststehenden absichtlich taub ist.

Wie sinnlos von Selnstverleugnung zu reden, doch andere zwingen zu wollen so zu sein wie man es grad braucht.

Wir können von der Natur lernen oder sie als Flucht vor den Menschen zu benutzen.

Wir können uns von Geistern leiten lassen oder verleiten von dem Ruf.
 
Hallo zusammen,

ich erlaube mir hier mal eine Frage off Topic.
Wobei ich mir mittlerweile nicht mehr ganz sicher bin, was hier eigentlich das Thema ist ;)

Haben nur Schmananen (schmanisch arbeitenden Personen) Verbündete - in Form von Geistern - aus der anderen Welt?

Lieben Gruß

Almaz

Nein, natürlich nicht.

Jeder, der Unterstützung braucht kann sie erbitten.
Die Wünsche werden einfacher gewährt wenn man im Interesse von anderen oder Gemeinschaftsinteressen handelt als wenn es nur eigennützige Wünsche sind.
Wenn es einem sehr, sehr schlecht geht bekommt man immer zumindest vorübergehende Erleichterung und Führung, oft ohne es zu bemerken.

Die Helfer von der anderen Seite nenne ich eher Freunde, Lehrer oder Heiler als Verbündete, weil jeder eine andere Aufgabe hat.

Verbündete klingt für mich ein bischen wie ein Geschäftsdeal, irgendwie seelenlos.
 
Da sprichst Du ein großes Wort gelassen aus. Natürlich ist noch alles da, wenn auch oft im Verborgenen, weil die Natur hier doch reichlich geschädigt und mißbraucht worden ist. Ich mache viel in Naturphotographie, suche da in einer geschundenen Umwelt die kleinen Schönheiten, die die Seele berühren, ein lichtdurchflutetes Haselblatt, ein Herbstblatt, das an einem Spinnenfaden hängt und vom Werden und Vergehen rund um die Jahreszeiten kündet, ein Grashalm im Regen glitzernd, ein kleiner, regennasser Pilz mit intensiven Farben. Immer bekam ich zu hören "das hätte ich aber nicht mal gesehen". Wer hat denn noch Zeit, einfach eine Stunde im Gras zu sitzen und einer Fuchsfähe mit ihren Kleinen beim Spielen und Schlafen zuzuschauen? Oder Zwiesprache mit einem Fuchs zu halten, der weit abseits vom Weg in wenigen Metern Entfernung steht und einem mit seinen wissenden Augen bis tief in die Seele schaut? Oder einer Krähe einfach einen schönen Morgen zu wünschen?
Rennen, hasten, genau 20 Minuten Power-Walking, ein Mountainbikeschnitt von mindestens 25, bei Joggen der Blick auf die App im Smartphone gerichtet, dann zurück ins Auto gehetzt, ab zum Geld machen oder nächsten Event, Reiten, Tennis, was weiß ich? Man sagt, wer zu schnell läuft, verliert seine Seele und mein Eindruck ist, daß das etlichen Leuten schon passiert ist. Auch das ist selbstschädigend und ich wage zu bezweifeln, daß bei diesem hektischen, ja mörderischen Tempo noch irgend einer den Ruf überhaupt wahrnimmt geschweige denn ihm folgt.
Verantwortung übernehmen? Dazu müssen die Menschen erst mal wieder frei werden, z.B. von Karrieresucht und Konsumdenken und das schnelle, oberflächliche Vergnügen aus den Gedanken verbannen.


Dann greifen wir doch diese Rituale auf und passen sie lernend an unsere eigene Mentalität an. Von irgend was resp. irgend jemandem müssen wir doch lernen, neu anfangen, weil die Kirche über Jahrhunderte gewütet hat wie ein Berserker, alle unsere eigenen schamanischen Traditionen buchstäblich mit Blut ausgelöscht hat. Ich glaube, die Samen haben sich diesbezüglich noch am längsten gehalten, schlicht und einfach, weil sie weitab im unwirtlichen Hohen Norden lebten.
Ob sich hier in Westeuropa eine neue Tradition ausbildet, das werden wir erst in ein paar hundert Jahren wissen.


Was den Kern angeht, diese Frage zu beantworten, bin ich nicht qualifiziert genug, das kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur über meine eigenen Ziele nachdenken.
Aber was den Volkssport angeht, so ist es oft genug dessen Eigenheit, als Modelwelle irgend wann wieder abzuflauen und die nächste "Sportart" ist hip, die nächste Sau wird durch's Vergnügungsdorf getrieben.

Die "Verbündeten" waren dann nur ein intellektuelles Freizeitspielzeug ("ich hätte doch gerne 'nen Wolf, oder besser noch einen Tiger... :confused: , als wenn man einen Verbündeten bei Amazon bestellen könnte...), das man einfach beiseite legt, das etwas anderem weichen mußte. Es kommt m.E. auf die Menschen an, die den Ruf tatsächlich gehört haben und ihm auch folgen, auf die eine oder andere Weise. Sie könnten und sollten die Keimzelle einer neuen europäischen Schamanentradition bilden.

Ein paar Gedanken von einem, der gerade mal am Anfang seines Weges steht...

LG
Grauer Wolf

Zwänge, die das Ego vorgibt und es glänzen lassen! Wir können uns der "Grundprogrammierung" nicht erwehren, nicht entziehen. In den jungen Jahren, auf dem Gipfel der Vitalität, geht es um meßbare Verdienste, Status, Macht, sichtbar für alle. Erst mit zunehmender Reife erkennen wir, dass dieses Streben nicht erfüllend ist, dass wir, auch wenn wir uns das tollste Mausoleum bauen dennoch vergängliche Wesen sind. Wenn wir Glück haben, erkennen wir es rechtzeitig und können uns auf unser tatsächliches Sein besinnen und konzentrieren. Wohl den "armen" Völkern, die dies von Jugend an bis ins hohe Alter fortwährend tun dürfen!

"Das Alter wägt und misst es, die Jugend sagt: so ist es!"
 
Werbung:
Zwänge, die das Ego vorgibt und es glänzen lassen! Wir können uns der "Grundprogrammierung" nicht erwehren, nicht entziehen. In den jungen Jahren, auf dem Gipfel der Vitalität, geht es um meßbare Verdienste, Status, Macht, sichtbar für alle. Erst mit zunehmender Reife erkennen wir, dass dieses Streben nicht erfüllend ist, dass wir, auch wenn wir uns das tollste Mausoleum bauen dennoch vergängliche Wesen sind. Wenn wir Glück haben, erkennen wir es rechtzeitig und können uns auf unser tatsächliches Sein besinnen und konzentrieren. Wohl den "armen" Völkern, die dies von Jugend an bis ins hohe Alter fortwährend tun dürfen!

"Das Alter wägt und misst es, die Jugend sagt: so ist es!"

Das klingt wie aus einem Philosophiebuch abgeschrieben und sagt nichts aus über dich oder den Schamanismus.

Deine Definition für Schamanismus ?
Woran erkennt man dass ein Ruf echt ist ?
Wie findet man sein Ziel heraus ?
Kann man das alleine lernen wie Versuch und Irrtum ohne dabei drauf zu gehen ?
Hast du jemals bereut Schamane geworden zu sein, falls du überhaupt eine Wahl hattest ?
Kannst du das weiterempfehlen ?
Bist du dadurch ein besserer Mensch geworden im Denken und Handeln ?
Übernimmst du mehr Verantwortung und wie sieht diese aus ?
Wie sieht es aus mit gesellschaftlicher Verantwortung ? Sollen doch die anderen machen, denn mit Geistern tanzen ist lustiger ?
Darf ein Schamane tatsächlich individuell seinen Weg ausgestalten oder gibt es irgendwo einen ungeschriebenen Schamanenkodex ?
Muss man sich echt zerstückeln lassen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben