Wie Heilpraktiker mit unserer Gesundheit spielen

Die Bezahlung ist sehr schlecht, mit durchschnittlich 40 Euro pro Patient und Quartal, egal, wie oft der Kranke kommt.
Da möchte ich mal den Heilpraktiker sehen, der das macht.
Der arbeitet bereits für nur 40,- Euro die Stunde und nicht für 240,- Euro die Stunde. ;)
 
Werbung:
Wobei sich hier die Frage stellt: wie kann ein Heilpraktiker seine Stunde um 60€-80€ anbieten (was auch nach Businessplan ein sinnvoller Stundensatz ist), und ein praktischer Arzt nimmt sich für 20-30€Honorar grade mal 5 Minuten Zeit pro Patient = 240 - 360€/h.

Antwort: Gebietsschutz der Ärzte. Ärzte sind grundsätzlich überfordert durch die Anzahl der Patienten um die sie sich in ihrem Gebiet kümmern müssen, weil die Krankenkasse nur begrenzt Verträge vergibt. Und warum tun die Ärzte nichts dagegen? Weil sich eben auf dem Rücken der Patienten hier gut Kohle verdienen lässt ... die dann nicht mehr drinnen wäre, wenn sie sich wirklich um die Patienten kümmern würden. Trotz der relativ geringen Sätze, die die Versicherer den Ärzten bezahlen.

Die andere Seite sind die Kassen. Natürlich sind rund 20€ (oder weniger) für eine Erstkonsultation viel zu wenig. Kommt ein Patient mit Kompfweh, denn werden 3-5 Minuten für den Patienten reichen ... nur, wenn's halt einige Befunde zu lesen (und verstehen) gibt, dann ist diese Zeit halt einfach zu wenig, und es kann auch schon mal eine 1/2 Stunde dauern.
Nur auch hier hat der Arzt in seiner Eigenverantwortung dieses Modell eben abzulehnen, wenn eine vernünftige Behandung der Patienten nicht mehr möglich ist. Der Arzt macht den Kassenvertrag ja freiwillig ....

60-80 Euro in der Stunde, da kann man sich natürlich Zeit nehmen, ein Hausarzt bekommt nur einen Bruchteil davon, egal wie viele Behandlungen und Besuche ein Patient im Quartal braucht, hab es eh verlinkt. :rolleyes:

Die Ärzte verlangen ständig bessere Bedingungen von der Politik, weil die Patienten zwangsläufig darunter leiden, es gibt auch immer wieder Streiks, aber letztlich sind die Ärzte am kürzeren Hebel, weil die Kranken da sind und ihnen geholfen werden muß, jeder längere Streik wäre zu deren Schaden, und Arzt wird man ja normal, weil man helfen will.
 
60-80 Euro. Ein Heilpraktiker kann da mit einem Privatarzt verglichen werden. Da ist dann die Zweitwohnung und der Porsche wohl auch das Ziel, wie Du ja meinst. :rolleyes:
Ein HP hat aber nicht die Auslastung wie ein Arzt. Deshalb nur ungefähr die Hälfte. Kalkulation und Betriebstwirtschaftslehre.
 
60-80 Euro in der Stunde, da kann man sich natürlich Zeit nehmen, ein Hausarzt bekommt nur einen Bruchteil davon, egal wie viele Behandlungen und Besuche ein Patient im Quartal braucht, hab es eh verlinkt. :rolleyes:

Die Ärzte verlangen ständig bessere Bedingungen von der Politik, weil die Patienten zwangsläufig darunter leiden, es gibt auch immer wieder Streiks, aber letztlich sind die Ärzte am kürzeren Hebel, weil die Kranken da sind und ihnen geholfen werden muß, jeder längere Streik wäre zu deren Schaden, und Arzt wird man ja normal, weil man helfen will.

Ja. Und was ist der Endeffekt? Dass Mensch auch als Mensch behandelt werden will, und dann lieber zum Heilpraktiker/Alternativen/Esoteriker geht. Und halt dann zur Not zum Arzt, wenn's gar nicht mehr geht. Und dann regt sich die Schulmedizin drüber auf, dass ihre Patienten woanders hingehen ....

Was aber so altruistisch wie Du es darstellst auch nicht ist ... denn die Anzahl der Patienten bedeutet natürlich Anzahl Ärzte und damit Macht als Lobby im Staat und gutes Einkommen für alle Mitglieder.

D.h. letztendlich bleibt die Konsequenz ... schlechte Behandlung der Patienten fördert die Abwanderung zu Alternativen. Patienten im Stich lassen fördert die Abwanderung. Patienten als Idioten hinstellen, weil sie etwas spüren, glauben etwas zu brauchen ... fördert die Abwanderung. Und so kann man die Liste beliebig verlängern.

Nur ... deshalt auf die Alternativen hinhauen, und sie schlecht darzustellen, ist wohl der schlechteste Weg den die Ärzte gehen können ... denn damit machen sie sich selber noch unglaubwürdiger, weil sie ja nachweislich die für den jeweiligen Patienten notwendigen Leistungen eben nicht erbringen.
 
Und dann muss die Politik regulieren. Es gibt eine Mitte, einen durchschnittlichen Verdienst, mit dem jeder Mensch gut zurechtkommen kann.

Stell dir vor, es gäbe hier einen wirklich freien Wettbewerb. Dann würden sich die Einkommen sehr schnell normalisieren.

Der Gedanke ist nett, in der Praxis zeigt sich aber dass dieser Schuss nach hinten losgeht.

Wie es in Deutschland aussieht, kann ich nicht sagen. Aber in Österreich haben wir das Problem dass viele (gute) Ärzte das Land verlassen. Vor allem Skandinavien scheint enorm beliebt zu sein, und bietet ungleich bessere Arbeitsbedingungen bei wesentlich höherem Einkommen.
 
Was aber so altruistisch wie Du es darstellst auch nicht ist ... denn die Anzahl der Patienten bedeutet natürlich Anzahl Ärzte und damit Macht als Lobby im Staat und gutes Einkommen für alle Mitglieder.
Richtig. Die meisten Menschen studieren ein Fach, mit dem sie hinterher sehr gutes Geld verdienen können und was ungefähr ihrem persönlichen Gusto entspricht.

Altruistische Ärzte sind dann die, die keine 5-Minuten-Abfertigung machen und sich auch mit einem Einkommen deutlich unter 13.000,- Euro monatlich zufrieden geben (Nach Abzug aller Betriebskosten vor Steuer).
 
Aber in Österreich haben wir das Problem dass viele (gute) Ärzte das Land verlassen.
Das ist bei uns auch so. Hm, dann muss man wie bei Apotheken eben Konzessionen vergeben, damit Ärzte, die praktizieren wollen, eben nicht nur in Ballungsgebieten den Rahm mit Privatpatienten abschöpfen können. Gleichzeitig limitiert man, dass Ärzte nicht nur Privatpatienten annehmen dürfen und gut ist. So reguliert man auch ein wenig die Gier.
 
Richtig. Die meisten Menschen studieren ein Fach, mit dem sie hinterher sehr gutes Geld verdienen können und was ungefähr ihrem persönlichen Gusto entspricht.

Altruistische Ärzte sind dann die, die keine 5-Minuten-Abfertigung machen und sich auch mit einem Einkommen deutlich unter 13.000,- Euro monatlich zufrieden geben (Nach Abzug aller Betriebskosten vor Steuer).

Bleib bei der Wahrheit, ein Hausarzt verdient durchschnittlich 1.600-2.400 netto Euro im Monat. :rolleyes:
 
Werbung:
Bleib bei der Wahrheit, ein Hausarzt verdient durchschnittlich 1.600-2.400 netto Euro im Monat. :rolleyes:

Hm, und dafür muss er Nachts raus bei Notfällen und am Wochenende hat kaum Möglichkeit seine Freizeit zu planen. Meiner ist Palliativ-Mediziner und macht noch Hausbesuche, bei Dads Tod kam er auch, da ist der Verdienst aber eher gering dann...
 
Zurück
Oben