Das durchschnittliche Gesamt-Fallpauschale inklusive aller erbrachten Leistungen für einen Allgemeinarzt in Wien betrug im 3. Quartal 200840.-(3. und 4. Quartal 200635.- ) Euro für das gesamte Quartal (3 Monate !).
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Rechenbeispiel Jahresumsatz eines WGKK-Allgemein-Kassenarztes:
800 x 40 (35) x 4 = 128.000.- (112.000.-) Euro Einnahmen brutto; alle Honorare werden in der Buchhaltung in den Einnahmen zusammengezählt, davon werden alle Ausgaben abgezogen und von dem Rest müssen Steuern gezahlt werden.
dann bleiben etwa netto 20 bis 28 % der Honorarsumme als Gewinn 25.600.- bis 35.840.- (22.400.- bis 31.360.- ) , d.h. für einen Hausbesuch, für den der Arzt etwa 37.- (29) Euro Honorar bekommt, bleiben etwa 6 bis 9 Euro netto für den Arzt über. Das ergibt, im Durchschnitt (!), ein monatliches, mit einem Angestellten vergleichbares (/14): Nettoeinkommen von 1.600.- bis 2.400.- Euro, bei manchen kleineren Praxen auch deutlich darunter, sodass durch Zweit- und Drittjobs neben der Kassenpraxis das wirtschaftliche Überleben gesichert werden muß.
Bestätigungen, Privatrezepte, Vitamine, Homöopathie, Impfungen, Reisemedizin, etc. sind Privatleistungen, die von den KK nicht bezahlt werden. Häufig werden diese für „Stamm-Patienten“ als Service unentgeltlichdurchgeführt .
Manche Leistungen werden von den Krankenkassen nur einer gewisse Anzahl honoriert, das nennt man Deckelung:
z.B. das ärztliche Gespräch ( 11,11 Euro) wird maximal für 18% aller Patienten in einem Quartal honoriert.. Alle längeren Gespräche, die der Arzt darüber hinaus führt, werden von der Krankenkasse nicht honoriert.
In den letzten Jahren stieg, aus verschiedenen Ursachen (Dokumentationsumfang, medizinischer Fortschritt, etc)., vor allem aber seit Einführung der E-Card und in der Folge des ABS (Arzneimittel-Bewilligungs-Systems) der bürokratischen Aufwand und die Kosten für EDV-Systeme in den Ordinationen massiv und wurde bisher in jeder Form von den niedergelassenen Kassen-Ärzten ohne adäquaten Ausgleich bei der Honorierung geleistet.