Kollektivbewusstsein
Kollektivbewusstsein (
französisch conscience collective ou commune) ist ein soziologischer Begriff der
Durkheim-Schule für die geistigen Eigenschaften und Werte einer Gesellschaft, die sich u. a. in Systemen wie
Moral,
Recht,
Gewohnheiten,
Sprache,
Gewissen,
Wissen äußern. Es ist die „Gesamtheit der
Glaubensvorstellungen und Gefühle, die allen Mitgliedern derselben Gesellschaft gemeinsam sind“.
[5] Allgemein ist auch die Rede von Volksseele, Kollektivseele, kollektiver Mentalität, Gruppenseele und anderen Gesamtheiten geistiger Eigenschaften eines sozialen Gebildes. Das Kollektivbewusstsein bringt die „Objektivität des sozialen Geschehens“ gegenüber den individuellen Motivationen der Menschen zum Ausdruck.
[6] Die genannten, dem Kulturmenschen geläufigen geistigen Eigenschaften wurden in ähnlicher Weise auch von
Lucien Lévy-Bruhl beschrieben, der sie mit den „mystischen Kollektivvorstellungen“ (représentations collectives) der Primitiven verglich, (vgl. a.
participation mystique),
[7] sowie von
Carl Gustav Jung, der das Konzept eines
kollektiven Unbewussten erarbeitete (vgl. auch
Archetyp (Psychologie)).
Nach
Alfred Vierkandt bilden die Angelegenheiten einer sozialen Gruppe die kollektiven Bewusstseinsinhalte, die das kollektive Subjekt in Form des „Wir“ gegenüber dem individuellen „Ich“ formuliert.
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