Neutrino
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Ok, habs aber trotzdem gelesen.
Hier liegt ein Missverständnis vor. Freier brauchen sich nicht der Illusion hingeben, das ganze sei mehr als ein Geschäft. Sowohl die emotionale Kuschelzuwendung, das Zuhören, die "platonischen Liebesdienste" wie auch der harte Sex sind Ware und eingekauft. Eingekaufte "Dienstleistung", wenn man so will. Diese Männer bekommen es weder von anderen Menschen noch von Prostituierten kostenlos, weswegen sie sich für diesen Deal entscheiden. Die Damen und Herren kuscheln, lutschen, blasen und säuseln diesen Menschen nicht, weil sie geil auf ihn oder sie wären, sondern, weil sie bezahlt werden. Wenn sie nicht bezahlt werden vom Freier, nach erfolgter Dienstleistung- wird das auch nicht mit einem: - "Hach, dat hat mir doch sone Böcke jemacht" ad acta gelegt, ganz im Gegenteil.
Das ist in anderen Berufen nicht der Fall. Eine Krankenschwester wird ihren gestürzten Nachbarn auch so mal eben verbinden und helfen wo sie kann, eine Anwältiin schaut bei ihrer besten Freundin völlig kostenlos mal eben über den Fall, eine Putzfrau kann gerne mal den Haushalt einer erkranken Nachbrin schmeißen... ohne für diese freiwilligen und selbstbestimmten Dienste am Nächsten Geld zu verlangen geschweige denn überhaupt mit Grundsätzlichkeit zu erwarten.
Bzgl. des Freiers herrscht ein weiteres Missverständis vor. Es geht nicht darum, Freiertum gänzlich zu verbieten (in dem Gewerbe eh kaum möglich, noch weniger Zuhälterrei); sondern darum, Prostituierten die Macht und Deutungshoheit zurückzugeben, sie in ihre Hände zu legen. Da die Prostitution durch Prostituierte nicht strafbar ist, die Zuhälterei und das Freiertum aber schon, kann die Dame sich gesetzlich gestützt gegen Freier und Zuhälter wehren, im Bedarfsfall. Ohne soziale Ächtung, sondern bei voller gesellschaftlicher und sozialer Solidarität. Was wäre daran nun konkret auszusetzen?
*sondern bei voller gesetzlicher und sozialer Solidarität!