Ich tät aber schon ganz ehrlich interessiert gern wissen, auf was du hinaus willst und würde mir wünschen, dass du es vllt. doch irgendwie verdeutlichen kannst.
Weil so wie du die 2 Fragen gestellt hast, kann ich sie auch nur ähnlich beantworten wie schon andere vor mir, nämlich
Ja, aber die sind eine kleine Minderheit
und
Nein, das ist leider heute in der Welt nicht wirklich ernsthaft vorstellbar.
Bin übrigens dennoch gegen ein Verbot, weil ich auch denke, dass es sich in der Illegalität noch schlimmer abspielen würde (bzw. eh schon tut). Hab für Option 3 gestimmt.
OK, mal sehen wie ich das jetzt rüber bekomme...
Menschenhandel, Sklaverei, Zwang und Gewalt sind nicht wegzudenken aus der Prostitution. Auch nicht die traumatischen Folgen.
Die Stigmatisierung aber auch nicht. Den Frauen wird auch von der Gesellschaft eingeredet, dass es ein erniedrigender Job ist und sie ganz arme Säue sein müssen, wenn sie das tun. Die Stigmatisierung sorgt also ebenfalls für Erniedrigung und übt so auch ihre Macht über sie aus. Aus Ekel vor den Freiern/Freierinnen wird die Prostituierte/ der Prostituierte ebenfalls in diese erniedrigende Schublade gesteckt. Aber es wird vehement abgestritten, weil nicht darüber nachgedacht werden will.
Was ebenfalls dafür sorgt, dass die Frauen und Männer, die es freiwillig tun würden, nicht tun. Weshalb der Prozentsatz bei 10% an tatsächlicher Freiwilligkeit liegt. Weshalb es eine sich selbst erfüllende Prophezeiung ist, denn nur Menschen mit eh schon am Boden liegendem Selbstwert sind bereit sich diesem Job anzunehmen, weil sie sich auch nichts anderes zutrauen, als einen Job, den man mit Füßen tritt. Oder, bei Zwang, Menschenhandel und Gewalt nehmen sie sich keine Hilfe, weil sie nicht auf ihre Mitmenschen vertrauen, die sie ja wegen ihres Jobs stigmatisieren und wahrscheinlich nicht selten hören, bist ja selbst schuld.
Indem die Gesellschaft, der Staat mit seiner Gesetzgebung, ihnen seit jeher den Status der Dienstleistung aberkennt, werden sie auch seit jeher als Fußabtreter des Volkes angesehen und von der Gesellschaft ihrer Würde beraubt, noch bevor sie sich ihrer eigenen Macht überhaupt bewusst werden könnten. Frauen, oder auch Männer, in dieser Tätigkeit, sind auch im Thema Sex nicht machtlos, aber es wird ihnen eingeredet, dass sie machtlos sind und alles mit sich machen lassen müssen. Nicht nur Sexpraktiken betreffend, sondern auch den Schutz vor Gewalt und Krankheit.
Kaum Rechte, keine Möglichkeit zur Selbstbestimmung oder Selbstachtung, keine Möglichkeiten für Gewerkschaften oder Tarifverhandlungen, etc. Was gierige Menschen dann ausnutzen. Aber die Gesellschaft verbietet Prostituierten eine achtenswerte Stellung in ihrer eigenen Mitte.
Schattenarbeit der anderen Art. Im Grunde setzt uns die Prostitution einen gesellschaftlichen Spiegel vor, aber wir merken es nicht mal.