Weshalb Spiritualität Qualvoll und Frustrierend ist (für mich zumindest)

wenn man dort bereit und in der Lage ist erfüllt zu sein, dann ist man das ebenso auch an jedem anderen Ort.
Liebe Yogurette,

machst Du Dir da nicht etwas vor? Gibt es für Dich keine Orte, an denen Du Dich besonders wohlfühlst oder lieber meidest? Ja, im Finanzamt bin ich auch erfüllt, aber weniger mit einem Glücksgefühl, sondern eher mit einem Gefühl der Sorge. Ich hoffe nicht, dass Du ein Neutrum der Gefühle in Dir trägst. :unsure:


Merlin
 
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Der Sinn des Inkarniertseins
ist Christus nachzufolgen,
sein "Kreuz auf sich zu nehmen", würde ich sagen.

Klingt etwas frustrierend, ist aber ALTERNATIVLOS.

Also, für mich gibt's da noch etliche Alternativen........ weder möchte ich Christus nachfolgen, noch sein Kreuz auf mich nehmen.... und ja, in dem einen Punkt geb ich Dir Recht....... klingt in der Tat frustrierend....
Lg Nica
 
Zitat von Yogurette:
wenn man dort (bei den Externsteinen) bereit und in der Lage ist erfüllt zu sein, dann ist man das ebenso auch an jedem anderen Ort.

machst Du Dir da nicht etwas vor? Gibt es für Dich keine Orte, an denen Du Dich besonders wohlfühlst oder lieber meidest? Ja, im Finanzamt bin ich auch erfüllt, aber weniger mit einem Glücksgefühl, sondern eher mit einem Gefühl der Sorge. Ich hoffe nicht, dass Du ein Neutrum der Gefühle in Dir trägst. :unsure:

na dann hole ich mal etwas aus. :)
es fühlt sich für mich unterschiedlich an, ob ich in Berlin oder in Kassel bin.
die letzten paar Kilometer vor Kassel (dem eigentlichen Zuhause) überkommt mich Erleichterung.
dieser Effekt läßt später nach, aber er ist jedesmal wieder kurz da, wenn ich auf die Stadt zukomme.

die Frage ist doch, wenn dir jemand die Augen verbindet und dich einige Stunden in der Gegend herumfährt,
und dann hält er an, führt dich zu einer Bank auf die du dich setzt oder dich dort hinstellst, wie auch immer,
würdest du dich dann anders fühlen bei den Externsteinen als im Park hinter einem Einkaufszentrum?
also immer noch mit verbundenen Augen und ohne zu wissen, wo du dort gerade bist.

ich bin auch lieber in einem prächtigen Garten als in einem kahlen Betongebäude, ist doch klar.
aber ich spüre da keine mystischen Schwingungen oder so, sondern ich find´s halt einfach schön.
viel wesentlicher ist m.M.n. was man selber mit einem Ort verbindet, also eigene Erinnerungen und noch
wesentlicher: ob man alleine dort ist oder mit jemand zusammen. zu den Externsteinen reisen ja oftmals
Gruppen. natürlich ist das dann ein ganz anderes Erlebnis, als würde einer alleine beim Zahnarzt sitzen.

das kommt aber nicht von der "Kraft dieses Ortes", sondern weil es belebend und animierend ist, zusammen
mit anderen Menschen etwas zu unternehmen. das könnte aber auch Bowling sein oder Minigolf spielen.

eines meiner abgefahrensten Erlebnisse spiritueller Art hatte ich übrigens völlig unerwartet
auf dem Parkplatz eines Baumarktes ein paar Ortschaften weiter. ich bin mit meinem Mann
aus dem Auto gestiegen, wir gingen auf den Baumarkt zu, und auf einmal war´s ganz eigenartig.
ihm ging´s ebenso, nicht nur mir. so unwirklich und "wattig". die Leute, die mit ihren Einkaufswagen
herumschoben waren super herzlich und offen, wie sie uns ansahen und lächelten. das Licht war
krass hell, und es war als wäre die Zeit verlangsamt. nach wenigen Minuten war das wieder vorbei.
 
Ich bin seit über einem Jahrzehnt mit Spiritualität beschäftigt. Nicht völlig freiwillig muss ich sagen. Es ist ziemlich offensichtlich, dass ich als Seele diese Erfahrung im Moment für meine Entwicklung brauche. Doch bin ich dessen ziemlich überdrüssig, das vor allem aus drei Gründen:

Erstens kommen permanente Fragen in mir hoch wie: Was ist der Sinn des Inkarniertseins? Wohin geht die Seele nach dem Tod? Wie sieht es dort aus?,..., auf die ich keine verifizierten Antworten erhalte. Manchmal habe ich zwar Einsichten, bei denen mir Dinge glasklar werden, dennoch kommen immer neue Fragen auf und manche bleiben generell unbeantwortet.

Zweitens fühle ich mich stark isoliert, was Spiritualität angeht. Das Problem ist nicht, dass es zu wenig Menschen gäbe, die sich für das Thema interessieren, sondern, dass jeder seine eigenen Theorien hat und davon überzeugt ist, dass genau die seinen die wahren sind (ich nehm mich hier selbst nicht aus). Es gibt keinen allgemeinen Konsens, auf Basis dessen man kommunizieren könnte. Dazu kommt noch, dass viele, die sich für spirituell bewandert halten, letztlich nur Show-Esoteriker sind, denen es um die Freude am Spektakel geht (um dunkle Mächte, Klangschalen, Erzengel, Dämonen u.s.w.).

Der Dritte Grund aus dem ich es leid bin, mich mit Spiritualität zu befassen ist der, dass viele meiner Erkenntnisse - falls ich sie so nennen darf - ziemlich ernüchternd sind. Die Seele wählt sich ihre Erfahrung so, wie sie sie haben will....

Einer könnte jetzt sagen: "Dann hör doch einfach auf, dich mit spirituellen Fragen zu beschäftigen". Doch so leicht ist es nicht. Es drängen ständig - wie schon gesagt - Fragen aus mir hoch, die bearbeitet werden wollen. Es ist für meine momentane Entwicklung wohl notwendig das ich das tue. Ein abscheuliches Dilemma....
Alles ist ernüchternd langweilig, und trotzdem wird es wieder verschwurbelt schön, danach. Zu 3. Find ich.
 
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.... auf dem Parkplatz eines Baumarktes ein paar Ortschaften weiter. ich bin mit meinem Mann
aus dem Auto gestiegen, wir gingen auf den Baumarkt zu, und auf einmal war´s ganz eigenartig.
ihm ging´s ebenso, nicht nur mir. so unwirklich und "wattig". die Leute, die mit ihren Einkaufswagen
herumschoben waren super herzlich und offen, wie sie uns ansahen und lächelten. das Licht war
krass hell, und es war als wäre die Zeit verlangsamt. nach wenigen Minuten war das wieder vorbei.

um das noch kurz zu ergänzen:
wir gingen ganz normal und schweigend über diesen Parkplatz, eher langsam,
ich hatte besagte eigenartige Wahrnehmung, hab kurz mal zu meinem Mann
rübergesehen aber nichts gesagt, er sagte auch nichts, wir sind auch nicht
irgendwie rumgeflippt oder so. erst drinnen, als es schon wieder vorbei war,
fragte ich ihn "hast du das eben auch gemerkt?" und daraufhin beschrieb er
es mir genau so, wie ich es auch erlebt hatte.
 
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