@Liebling (Versuch einer Beschreibung meiner Wahrnehmung):
Wenn ich sage:
fckw schrieb:
Vorher habe ich vom Gefühl her immer irgendwie einen Widerspruch wahrgenommen, habe aber intellektuell verstanden, dass da keiner ist (und auch keiner sein kann). Dann kam dieser merkwürdige Jesus-Traum, und da hat sich etwas geändert: Seit da ist auch vom Gefühl her kein Widerspruch vorhanden. Und fertig, aus, Schlusspunkt!!!
(Man beachte den Schlusspunkt hinter dieser Überlegung.)
Dann glaubst du, dass ich in Wahrheit sage:
fckw schrieb:
Vorher habe ich vom Gefühl her immer irgendwie einen Widerspruch wahrgenommen, habe aber intellektuell verstanden, dass da keiner ist (und auch keiner sein kann). Dann kam dieser merkwürdige Jesus-Traum, und da hat sich etwas geändert: Seit da ist auch vom Gefühl her kein Widerspruch vorhanden.
(Man beachte das Fehlen eines Schlusspunktes hinter dieser Überlegung.)
Und daraus folgerst du:
Aha, der fckw versucht bloss wieder einmal, dieses Gefühl von innerem Widerspruch in Einklang zu bringen mit seinem Intellekt, der ihm sagt, dass da kein Widerspruch sei. Folglich kann es hinter seiner Aussage nicht wirklich einen Schlusspunkt geben. Er tut bloss so, als ob, weil er es sich so wünscht, weil er es möchte, aber es kann gar nicht gehen, dass jemand das in Einklang bringt.
Und wenn ich darauf beharre, dass da ein Schlusspunkt sei, so nimmst du es mir nicht ab, auch nicht, wenn ich es dir versichere.
Warum? Weil du von dir auf mir schliesst. Weil es - aus deiner Sicht - unmöglich aussieht, dass das jemals zusammengeht. Insofern ist alles, was ich tue, bloss eine Strategie, nicht aber mein Sein.
Mit anderen Worten: Du wirst meinen Schlusspunkt nie akzeptieren.
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Das alles habe ich nun geschrieben.
Falls ich die Wahrheit spreche, dann würde das ja implizieren, dass ich quasi "es geschafft hätte". Und dann würdest du erneut Recht erhalten mit deiner Ansicht.
Und exakt hier liegt der Fehler. Ich sagte: "Dann kam dieser merkwürdige Jesus-Traum, und da hat sich etwas geändert: Seit da ist auch vom Gefühl her kein Widerspruch vorhanden."
Das habe ich gesagt.
Du aber legst mir das falsch aus. Du übersiehst den Schlusspunkt! Weil du, wenn du "Schlusspunkt" denkst, sofort an "Neubeginn" denkst.
Schlusspunkt - Neubeginn. Ich aber habe NUR Schlusspunkt gesagt. Völlig widersinnig. Keine Logik dahinter. Und insbesondere: Ohne Grund!
Vielleicht kann ich das so klarer machen:
Position des Gefühls: "Verstand behauptet Nonsens!"
Position des Verstands: "Gefühl behauptet Nonsens!"
Du springst dauernd zwischen beiden Positionen hin und her. Nenn es von mir aus statt Gefühl/Verstand halt Leere/Form oder Subjekt/Objekt. Immer, wenn du in der einen Position bist, dann sieht die andere falsch aus. Und das einzige, was du tust, ist endlos von der einen zur anderen Position hin- und herzuspringen. Gefühl - Verstand, Leere - Form, Subjekt - Objekt, Mensch - Gott, Barcelona - Madrid. Hin - her.
Der Jesus-Traum hat nun
nicht dazu geführt, dass die Positionen eins geworden wären. Nichts ist weggefallen.
Das ist es, was du glaubst, dass ich es behaupten würde. Nein, es ist etwas anderes passiert, für das ich absolut keine Worte kenne. Und darum verstehe ich es ja auch nicht. Ich weiss buchstäblich nicht, was es ist, das da passiert ist. Noch immer bin ich zwischen den Positionen gefangen wie du auch. Aber es ist auch etwas hinzu gekommen, und dieses "Etwas" war vorher einfach noch nicht da. Ich habe es auch schon versucht, durch die Worte von Daniel Ingram zu kommunizieren:
...neither duality nor unity is the answer...
Zweiheit - Einheit. Auch das ist es nicht.
Und zu sagen, "auch das ist es nicht", ist ebenfalls falsch. Das Gegenteil ist auch falsch.
Dies - das.
Auch falsch.
Und die Lösung liegt nicht in der Einheit oder Vereinigung der beiden Pole.
Ich weiss nicht, was die Lösung ist, oder wie sie aussieht. Ich weiss noch nicht einmal, ob ich sie gefunden habe. Und trotzdem ist sie da. Ich bin offenbar frei geworden vom Versuch, die beiden Pole zusammenbringen zu
müssen. Ich kann es tun, oder ich kann es lassen.