Lieber Tanker,
das hat jetzt aber nichts mit meiner Frage zu tun, von welchem Leid und Elend die Menschen durch den Tod Jesus befreit wurden. Wie man in Römer 6 [9-10] lesen kann, hatte Jesus mit seinem Tod die Last der Sünden auf sich geladen und mit seiner Auferstehung das Versprechen auf Erlösung von der Schuld vorweggenommen. Du siehst am Ende dieser Verse, dass sich die Gläubigen daran ein Beispiel nehmen sollen, um mit Gott leben zu können.
Dieser Gedanke von Paulus ist ja nicht verkehrt, zumal er ja selbst von dem nahen Herbeikommen des Himmelreichs überzeugt war. Das Problem besteht aber nun darin, dass sich dieses Ereignis nicht eingestellt hatte und sich Christen trotz ihres guten Willens neue Schuld aufgeladen hatten.
In diesem Augenblick sind sie also auch nicht mehr tot für die Sünden und haben sich von der Umkehr abgewandt. Mit „alle Mal“ ist nicht ein Freibrief für neue Sünden gemeint, sondern die Sünden, die vor dem Entschluss zur Umkehr begangen wurden (Taufe). Zu diesen Sünden, die sich Jesus aufgeladen hatte, gehörte aber vor allen Dingen auch die Erbsünde Adams, die für ein endzeitliches Himmelreich getilgt werden mmuss:
Römer 6[14] Doch herrscht der Tod von Adam an bis Moses auch über jene, die nicht gesündigt haben mit der gleichen Übertretung wie Adam, der ein Bild seiner Nachkommen war.
1. Korinther 15[20] Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten und der Erstling geworden ist, unter jenen, die da schlafen. [21] So wie durch einen Menschen der Tod gekommen war und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt. [22] Gleich wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden.
Nein, gerade das Neue Testament zeigt, dass die Nächstenliebe nicht immer mit der Toleranz einhergeht. Es geht bei der Toleranz auch um die Beziehung zu jenen, die nicht meiner Hilfe bedürfen und somit auch nicht zu den Nächsten im christlichen Verständnis gehören.
An meiner Haltung zu Gerechtigkeit wird auch dieser Vers aus der Offenbarung nichts ändern können. Ich halte auch von den 10 Geboten wenig, denn in unserem Herzen tragen wir alle eine Stimme, die uns sagt, was gut und böse ist. Gesetze verführen uns lediglich dazu einen Weg zu suchen, wie wir sie umgehen können. Gerne suchen wir damit auch nach Ausreden, warum sie gerade in diesem Augenblick für uns nicht gültig sind und belügen uns damit selbst.
Merlin