Hallo
Miratrix schrieb:
aber vielleicht ist ja auch gerade eine weitere "aufklärung" im gange, in der wir genau dieses "feinstoffliche", "immaterielle" und "unmessbare" zu verstehen beginnen.
Nur damit wir uns richtig verstehen. Es gibt doch zwei große Bereiche. Der eine ist der "grobstoffliche", materielle, messbare. Vielleicht mit dem heutigen Stand von Wissen und Technik noch nicht verstehbar, aber es spricht nichts dagegen, dass wir diesen Bereich immer besser erforschen und erklären können werden.
Daneben gibt es vielleicht noch etwas anderes, dass sich ganz prinzipiell nicht ergründen und verstehen lässt. Wo solche Sachen wie die Seele, Gott, übersinnliches usw. hineingehören. Die lassen sich naturgemäß weder beweisen noch widerlegen. Kann man sich natürlich auch drüber unterhalten, ich werde Gono seinen Gott aber genauso wenig ausreden können, wie er mich von seiner Existenz überzeugen wird. Was auch gut so ist.
Insofern verstehe ich nicht, was du mit einer weiteren Aufklärung meinst. Entweder etwas ist materiell, mess- und erforschbar, dann braucht man vielleicht neue Naturgesetze, aber keine neue Aufklärung. Oder meinst du, die Naturwissenschaften sind so durch Dogmen und starrsinnige Professoren blockiert, dass es einen ganz neuen Ansatz bräuchte? Wenn dem so ist, wie kommst du zu dieser Meinung und wie soll diese weitere Aufklärung genau aussehen?
Miratrix schrieb:
und das neue ist immer etwas unheimlich, wenn plötzlich alles, was man in der schule über die "welt" gelernt hat, falsch sein soll.
Wenn man etwas Neues entdeckt, bedeutet das doch nicht, dass alle früheren Erkenntnisse falsch sind. Das Newtonsche Gravitationsgesetz hat doch durch die Relativitätstheorie nicht seine Gültigkeit verloren. Man hat es lediglich erweitert weil man erkannte, dass es nur einen idealisierten Spezialfall beschreibt und es in der Natur Abweichungen gibt.
Hast du Beispiele dafür, was du damit meinst? Wie sollen diese neuen Erkenntnisse aussehen und welches "alte Wissen" wird für falsch erklärt werden müssen?
Miratrix schrieb:
allerdings wirst du die wahrscheinlich erst dann bekommen, wenn es keine "probleme" mehr gibt. und das könnte dauern, wie mein beispiel zeigt, dass es erst ca 200 jahre nach galileis prozess ein offizielles ("abgesegnetes") buch zu dem thema gegeben hat.
Dieses Absegnen im Jahre 1822 war doch nur noch ein Verwaltungsakt. Das heliozentrische Weltbild hatte sich den 200 Jahren zuvor längst durchgesetzt. Ich weiß auch nicht, warum du ausgerechnet Galilei anführst. Er steht doch gerade für den Beginn der aufgeklärten Wissenschaft, die sich frei gemacht hat von Dogmen und althergebrachten Denkweisen. In der sich jede Theorie einzig und allein an der Beobachtung der Natur und an Experimenten messen lassen muss. Daran, ob sie die Welt besser erklärt als andere Theorien. Das was du forderst hat also vor über 300 Jahren schon stattgefunden.
gono38 schrieb:
Schau mal her. Julius Cäsar ist historischer Fakt, genauso wie Jesus
Aber auch wenn zweifelsfrei bewiesen wäre, dass es die Person Jesus wirklich gab, dann heißt das doch nicht automatisch, dass dieser Mann übers Wasser gehen oder Blinde sehend machen konnte und schon gar nicht, dass er Gottes Sohn war. Den Versuch, den christlichen Glauben wissenschaftlich zu belegen, halte ich für noch aussichtsloser, als den außerirdischen Ursprung von Kornkreisen beweisen zu wollen. Kreationisten und Anhänger des intelligenten Designs sind meiner Meinung nach auf einem Irrweg, in einer intelektellen Sackgasse. Wäre ich gläubiger Christ, würde ich mich über die wahrscheinlich genauso aufregen, wie ich es als Ungläubiger tue.
Gruß
McCoy