Hi Mandy,
nun, grundsätzlich ist der Mensch die Summe seiner bisherigen Erfahrungen.
Daraus baut er ein System von Glaubenssätzen und Verstandesprägungen auf. Die in der Folge sein weiteres Empfinden, Handeln und damit sein Sein bestimmen. Der Mensch schafft sich ein Modell seiner Welt.
Das funktioniert auch recht gut. Treten allerdings in nicht verstandene Geschehnisse auf, führen sie zu Brüchen in der Modellvorstellung. Die ursprüngliche Situation wird in das Modell eingebaut. Allerdings unter Konservierung der damit verbundenen Gefühle. Und tritt jetzt eine ähnliche Situation, galoppieren diese Gefühle wieder los. Und bestimmen das Handeln.
Nun hat es sich in meinem eigenen Leben gezeigt, dass diese Ursachen weit zurückliegen können. Eben manchmal in einem früheren Leben. Und das es sinnvoll ist, dort hin zu gehen, die Sache (am Besten mit einem Unbeteiligten zusammen) zu betrachten, bewusst und damit zukünftig unwirksam zu machen.
Zur Seelenverwandtschaft: In meiner Praxis gab es einige Fälle von "Seelenverwandtschaft, typischerweise unglückliche. Immer stellte es sich heraus, dass ein altes Versprechen die Ursache dieser Zwangsbeziehung war. Und das Leid mit dem Ablegen dieses Versprechens zu Ende. Interessant ist doch, dass der häufige Rat: Du musst loslassen! nicht funktioniert. Und wenn die Frage kommt: Wie soll ich loslassen? ist eh meist Schweigen. Wenn man aber weiß, was man loslassen soll, ist es ziemlich einfach.
Zur ausdauernden Traurigkeit: Es ist menschlich und gut, dass der Mensch den Verlust beweint. Aber das weitere Leben dadurch bestimmen zu lassen, ist nicht wirklich notwendig. Geht man in solchen Fällen zurück, findet man oft (will nicht sagen immer) einen seelischen Mangel, der durch den Verstorbenen ausgeglichen wurde. Dem Hinterbliebenen ist damit wirklich etwas Wesentliches weggenommen worden. Auch dieser Mangel findet sich in der seelischen Vergangenheit.
Mit dem Satz: Ich kann ohne dich nicht leben! verhält es sich ähnlich. Ursache ist meist eine latente Verlustangst. Nun ist es nicht so, dass eine solche Angst (man unterscheide hier die Vorsicht, die uns beim Überleben hilft) zwangsläufig Bestandteil des menschlichen Seins. besonders dann nicht, wenn sie sie das Dasein leidvoll bestimmt. geht man in die Vergangenheit zurück, findet sich eigentlich immer ein unverstandener Verlust.
Spannend finde ich immer, wie sich nach solch einer Bewusstwerdung das Verhalten ändert. habe das an meinem eigen Beispiel erfahren. Und auch bei anderen beobachtet.
Die Aufarbeitung der Vergangenheit sowie das Ablegen von Glaubenssätzen und Prägungen ist aus meiner Sicht ein sich selbst neuerschaffen.
Und es lebt sich damit ganz gut.