Tommy schrieb:
Echt? Diese *Heilige Geist*-Lästergeschichte ist m.E. ein schnell dahingeschriebener Satz, der zu absurden Konsequenzen führt, denkt man ihn mal durch.
Ich für meinen Teil lehne Mord, Totschlag, Folter und Vergewaltigung ab.
Und ich verurteile das auch. Und zwar entschieden. Und ohne Kompromisse.
Hab ich jetzt tatsächlich den Heiligen Geist gelästert?
Wenn ihr beiden, Luzifer+Venus, mir jetzt sagt: "Jawohl, das hast du", so bekenne ich mich hiermit in eurem Sinne als leidenschaftlicher und überzeugter *Heiliger Geist-Lästerer*.
Hm, dann hast Du nicht ganz verstanden, was Venus sagen wollte. Ich lehne Mord, Totschlag usw. auch ab! Auf jeden Fall. Doch ich verurteile es nicht (oder versuche es zumindest), da ich nicht weiß, aus welchen Gründen es geschieht. Wie soll sich sonst das Karma ausgleichen, wenn ein Mörder nicht selbst seine Strafe am eigenen Leib erfahren kann und das Opfer sozusagen sich nicht "rächen" kann. - Das ist jetzt sehr verallgemeinert und klingt sicher auch total blöd. Dennoch funktioniert hier alles nach dem Prinzip Aktion=Reaktion.
Du hast einen freien Willen bekommen, jeder hat einen freien Willen bekommen. D.h. jeder kann hier tun und lassen was er will. - Es gibt nur einen Haken - es wird alles zurückkommen, wird sich alles ausgleichen. Und darum sollte man sich überlegen, was man tut. Einige tun dies, andere nicht. Einige brauchen ihre negativen Erfahrungen, andere nicht (mehr). Einige müssen ihr Elend durchleben, andere haben das bereits hinter sich.
Und aus dieser Sicht heraus, kann man etwas für sich ablehnen, aber nicht verurteilen. Verurteilen tut das Karma (wenn man es so nennen möchte). Denn wenn jemand in diesem Leben sehr leiden muß - weißt Du warum? Vielleicht hat er in einer seiner letzten Inkarnationen andere unterdrückt und ausgebeutet. So gesehen bekommt er dann jetzt das, was ihm zusteht. Das, was er sich selbst eingebrockt hat.
(ich würde das ganze allerdings nicht zu sehr verallgemeinern, denn die Gründe, warum jemand leidet, können sicher vielfältig sein. Vielleicht hat eine Person auch das Leid gewählt, um es zu erfahren. Um etwas bestimmtes daraus zu lernen etc. Oder jemand nimmt eine Krankheit auf sich - freiwillig, um Karma schneller abzubauen oder dergleichen.
Ich habe lange gebraucht, um diesen Gedanken zu verstehen und noch länger, um ihn zu akzeptieren. Es klang mir einfach immer zu einfach. Oder so, als würde man sich herausreden und den anderen in seinem Elend sitzen lassen, da er es ja selbst so verdient hat. Oder als Entschuldigung, daß es eben soviele Arme gibt usw. Doch hier muß man aufpassen, denke ich. Denn gerade zu dieser Einstellung sollten diese Gedanken nicht führen. Darum kann man die Welt beobachten und auch positiv eingreifen, wenn die Menschen irgendwann zu dem Punkt gelangen, sich helfen lassen zu wollen. Ich würde also keinem Trinker (z.B.) die Hilfe verweigern wenn er mich darum bittet, weil er ja selbst Schuld ist an seinem Dasein. Denn wenn die Erkenntnis kommt, daß genug gelitten wurde und diese Menschen sich nach Hilfe umsehen, sollte man sie auch geben. Doch man kann sie eben nicht aufzwingen. )
Kami