Fortsetzung:
Wir sind sozusagen Teil einer quarantänisierten, abgespaltenen, vergröberten und äußerst disharmonischen Teil- oder Pseudo-Schöpfung. Sind so gesehen selbst Teufels-Werk. Und zugleich doch auch Gottes-Werk. Da der "Lebensfunke" immer noch aus der göttlichen Quelle stammt und von Sadhana/Luzifer trotz aller Bemühungen nicht selbst erzeugt werden konnte oder kann. Und wir sind wohl auch die Reste, Resultate, vermutlich auch Mutationen oder Experimente der ursprünglichen gefallenen Engel oder ihrer späteren materiellen Manifestationen, die wir auch noch als Götter anbeten oder angebetet haben. Und dennoch tragen wir sowohl den luziferischen Anteil als auch den göttlichen Funke in uns allen. Haben also dennoch eine freie Wahl.
Sadhana als erster Archetyp der "(dunklen) Göttin", der "Urmutter", als eigenwilliger, egoistischer und destruktiver Gegenschöpfer ist in uns abgespeichert, ob diese sich nun Königin der Nacht, Isis, Ishtar, Venus, Kali, oder sogar Loki, Krishna, Marduk oder anders nennt.
Was sie alle verbindet, ist die Anhaftung, die noch stärkere Verankerung und Einkerkerung des Göttlichen im Irdischen, Grobstofflichen, Dunklen. Oder, wenn dies nicht gelingt, die Zerstörung dessen was sich dem widersetzt.
Das ist auch der Grundgedanke des nach oben hin "Aussteigens" hinter vielen asketischen Wegen. Denn die "Göttin" existiert nunmal immer auch mit und als männlicher Gegenpart. Nie allein. Nie All-Eins. Das, was wir als Schöpfung sehen, ist nunmal Maya, Illusion, Nicht nur unsere eigene, sondern eine äußere, reale, ein sogar sehr reales Gefängnis für den göttlichen Kern in uns. Nur dass es dabei nicht darum geht, etwas "aufzulösen" um danach fröhlich und unbeschwerter weiterzuleben, sondern darum, für dem göttlichen Teil den Weg nach Hause zu finden.
Alle drei Schleier der Isis, der uns seit den ersten Hochkulturen umnachten, zu lüften, ohne doch dahinter das Haupt der Medusa zu erblicken. Weil nunmal die uns so erscheinende "natürliche", körperliche, stoffliche und sogar energetische "Schöpfung" nur ein müder Abglanz, ein schwaches Echo der echten, göttlichen Schöpfung ist und sein kann, wie z.B. als Gegenbeispiel die Auferstehung Christi zeigt.
So gesehen ist das Liebeskonzept, die Liebe von der Jesus spricht, die Liebe des Vaters, zum und vom Vater, der Kern dessen, was er vermitteln wollte, eben ein völlig und grundlegend anderes als das eines Guru's, Meisters, Buddha's, oder das einer Venus, oder der "Göttin". Auch wenn es derzeit gängig ist, dies in dieser Richtung zu deuten. Und auch, weil das Dilemma natürlich sofort damit beginnt, den Vater als alten Mann mit Bart zu sehen und seine Liebe mit der eigenen väterlichen Liebe zu vergleichen. Worum es so gar nicht geht, gehen kann.
Sondern darum, dass der Weg, die Tür zu dieser Liebe eben nicht mehr der Yin-Yang Ansatz, der Ausgleich der Kräfte, nicht mehr das Rad des Karma ist, sondern der Weg darüber hinaus, der Weg aus der Fallwelt hinaus, eine oder sogar einige Ebenen höher. Das Ende des Karmas, sozusagen. Weil sogar dieses Karma in letzter Konsequenz ein Resultat von luziferischen Irrungen und Illusionen ist. Das ist der eine, gravierende Unterschied! Nicht durch die eigene Erleuchtung, sondern durch das eigene, freiwillige Öffnen einer bestimmten Tür. So man daran glaubt. (Ganz banal gesagt, auf geistig-feinstofflich-seelischer Ebene quasi E.T.'s "nach Hause telefonieren".)
Als Luzifer ist das Prinzip in uns der Kern der Ego-Haltung(en). In letzter Konsequenz das "ich bin Gott!" Oder noch mehr. Und damit, sogar auf ätherischen, mentalen oder sonstigen Ebenen wieder nur ein Add-On für das Hamsterrad, das die Fallwelt, das Falluniversum auf allen Ebenen, auch in allen Dimensionen nun mal ist und bleibt.
Was an dem Modell für mich so ansprechend ist, ist die Tatsache, dass es doch so einiges durchaus verständlich und nachvollziehbar erklärt, was in unserer Welt alles schiefläuft, denn wie anders wäre es sonst zu erklären, dass wir alle immer das Beste wollen und wir als Einzelne und noch viel mehr als kollektive Menschheit trotzdem seit Jahrhunderte, Jahrtausenden ein Desaster nach dem anderen als Resultate "erzeugen"? Liegt somit zumindest aus meiner Sicht ein wenig näher an der Realität hinter der Realität.
Um darauf nochmal zurückzukommen: Natürlich sind Sadhana/Luzifer und Jesus, präziser gesagt, Christus sich aus dieser Perspektive wirklich recht nahe. Man kann sie als "Geschwister" sehen, als linke und rechte Hand Gottes', aber eben auch als Minus- und Pluspol. Wenn allerdings Jesus als Christus davon spricht, dass er und der Vater eins seien, er also die Inkarnation Gottes' auf Erden wäre, was ja auch ein Ansatz ist, wären sie wiederum (doch eher) Vater und Kind (Also in der Binär-Analogie 0 und 1). Oder beides.
Ebenso wie der alttestamentarische Jehova nach dieser ketzerischen Sicht wohl eben auch als ein Aspekt der luziferischen Schöpfung, also einer der "Götter" gesehen werden kann, im Gegensatz zum Vater, von dem Jesus spricht. Ein Ansatz, der auf bereits auf frühchristliche Häretiker zurückgeht und natürlich schleunigst aus der offiziellen Kirche verbannt wurde. Spätestens mit der Verbrennung der letzten Katharer.
Nach dieser Deutung war Moses vermutlich ein redlicher Schüler und Realisierer in diesem Sinn wohl bester, altägyptischer (Luzifer-)Magie nach den Vorbild von Amenophis IV. (Echnaton), nur eben mit einem anderen Volk. (Habe ich schon erwähnt, dass die meisten luziferischen Götter untereinander auch oft genug spinnefeind waren und sind, und sich diesbezüglich auch liebend gerne bekriegten um wem anderen einen Teil des verwalteten Bereichs abspenstig zu machen? Und meist auf Kosten zahlreicher Menschenleben. Nachzulesen in so ziemlich allen Götterepen. Weltweit.)
Das alte, von unseren ersten (Schöpfer-)Göttern weitergegebene und tradierte magisch-esoterisch-geheimwissenschaftliche Modell des Zugangs zum vermeintlich göttlichen, das letztendlich irgenwann seine illusionär-dämonische Fratze zeigt, wird durch den individuellen, persönlichen, eigenmächtig möglichen Zugang zu Gott und Gottes' Liebe ersetzt. Die wohl einzige wirkliche (R)evolution, die es auf diesem Planeten in den letzten Jahrtausenden wirklich gab. Und im Jetzt, in unserer Zeit scheint wohl gerade der Kampf zwischen diesen doch immer nur zwei Seiten in eine kritische Phase gelangt zu sein. Wir alle spielen dabei mit, ob wir es wollen oder nicht. In jedem von uns tobt die Schlacht um die Himmel, oder um den einen anderen Himmel. Wie oben, so unten. Wie innen, so außen. Magie oder Herz. Macht oder Liebe. Krieg oder Frieden. Illusion oder Heimkehr.
Natürlich kann man auch luziferische Aspekte auf ein Podest stellen, in oder außerhalb von sich. Sie verehren, anbeten, verherrlichen. Aber das hat dann auch Auswirkungen. Und da wir als menschliches Kollektiv zur Zeit in noch nie dagewesenem Ausmaß genau dies vollziehen, bin ich selbst durchaus gespannt darauf, worin das Ganze demnächst einmal münden wird.
Bestes Beispiel dafür ist nur pars pro toto der seit Jahrzehnten so verherrlichte Körperkult, unter gleichzeitiger Vernachlässigung von seelischer oder geistiger Entwicklung, mit dem Resultat, dass immer mehr Menschen einem unerreichbaren Körper-Ideal nachjagen und funktionierende oder gar lebenslang haltende Beziehungen zwischen Menschen als ganze Individuen durch funktions- und spaßbezogene (Teil-)Interessens- oder besser Notseilschaften ersetzt werden. Gar so etwas wie mehrere Generationen umschließende, harmonische und gelebte (Groß-)Familienstrukturen sind schon beinahe kleine Wunder, in diesem kollektiv erschaffenen Pool an Ego-Trips zu zweit, zu dritt oder wie auch immer.
In weiterer Folge präsentieren uns die Medien dann die auch wieder mediale Verherrlichung der Entgleisungen, Exzesse, als eben menschliche, verzeihbare "Pannen", wecken sogar den Neid darauf, dass die da oben, die vermeintlichen Role-Models, die ganzen (Pseudo-)Stars, was dürfen, ohne vermeintlich die Konsequenzen davon tragen zu müssen.
Die (Selbst-)Zerstörung des Lebens, die Destruktion, Rebellion, die Negation des Lebenswerten, der Lebens-Werte selbst, zu Gunsten von künstlichen Illusionen, die Freiheit, die selben Fehler endlos zu wiederholen ohne daraus zu lernen, ohne Entwicklung, wird zum Lebensinhalt und Lebensideal erhoben. Der Verlust der eigenen Mitte, die schleichende Entmenschlichung unter dem Vorwand der Selbstverwirklichung wird zum sozialen Ideal. Und was wir ansonsten in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gerade erleben, muss ich wohl nicht näher erläutern. Daran beißen wir alle uns schon lange die letzten Zähne aus. Luziferisches Denken und Leben par excellence.
Mit dem Resultat einer zunehmenden Vereinsamung und Ratlosigkeit des Einzelnen. Und doch machen wir alle eifrigst mit, obwohl die meisten erleben, dass irgendwas daran völlig verkehrt läuft. Und sich im Inneren nach ganz was anderem sehnen. Und dass alleine das eigene Um-Denken, Um-Deuten diese Dinge nicht ändert, haben wohl auch schon die Meisten erlebt. So gesehen, lieber ELi7, es tut mir leid, sehe ich die von dir wahrgenommene liebevolle Schönheit, die Luchadora-Seite in dem Ganzen wohl nicht.
Das alles sind natürlich nur Versuche einer fassbaren Begreifbarmachung, da es hier einfach um anders nicht greifbare Strukturen, Prinzipien, Energien, Felder geht. So gesehen ist das Ganze, in Ermangelung von Besserem ein mögliches, wenn auch altmodisches, so doch zumindest äußerst realitätsnahes Modell.
Schließlich gäbe es noch den "Lichtbringer/Trickster" Ansatz, der Luzifer in die Nähe eines Prometheus, Kokopelli, Loki oder ähnlicher "Kulturheroen und Lichtbringer" der Menschheit rücken würde. Ebenfalls auffallend in dem Kontext wäre die Fähigkeit, das Geschlecht zu wechseln, als Gestaltwandler aufzutreten, als Transgender-Wesen, Tabubrecher in jedem Sinn sozusagen, das außer bei Prometheus bei allen diesen Göttern/Halbgöttern/Riesen/Titanen auftritt, und in weiterer Folge ja auch quer über den Erdball einen Widerhall in der Androgynität oder bewusst umgekehrten sexuellen Definition in vielen Schamanenkulturen findet. (männliche Schamanen in Frauenkleidern, wie z.B. in Sibirien oder Nordamerika) Ebenso wie in modernen Großstadt-(Sub-)Kulturen.
Was seltsamerweise ebenfalls dem oben ausgeführten gar nicht so sehr widersprechen würde.
Wie gesagt, es hängt alles vom eigenen Bezugsrahmen ab. Und davon, wo man selbst sein will, wohin man gehen will.
Oder was jemand damit in sich und im Außen macht. Ob und inwieweit jemand diese Aspekte wenigsten bei, in sich zu transformieren vermag. Was allerdings gerade bei diesen Aspekten wohl gar nicht so einfach sein dürfte. Anders gesagt, wie überlistet, besiegt, entmachtet man den "Meister der Lügen", den "Herrn der Fliegen", ohne nicht sofort ihren/seinen Platz einzunehmen? Sogar jemand wie Jesus rang 40 Tage lang mir diesen Aspekten, was wohl die besondere Schwierigkeit verdeutlicht. Was für Konsequenzen sich damit für einen Normalsterblichen ergeben, sich seinen wirklich tiefsten Schatten zu stellen, liegt wohl auf der Hand: Entweder scheitert man an einem unauflösbaren Dilemma oder man wird selbst vom/von eigenen oder eingeladenen Schatten überschattet, im Wahn, gesiegt zu haben.
Damit wären wir auch wieder bei deinem venusisch-luziferischen Ansatz. Denn schließlich ist nichts so vergänglich und unhaltbar wie venusische, also rein auf momentanem, hormongesteuertem, körperlichem Begehren basierende Liebe, nichts so un-ewig wie (weibliche) Körperschönheit alleine, ohne innere Transformationen und Wachstumsprozesse, die "Königin der Illusionen" sozusagen. Und damit eben wirklich der luziferische Gegenpol zu so etwas wie göttlicher Liebe.
Oder nochmal ganz anders gesagt: Gott als letzte Dimension und Wahrheit ist wohl Liebe. Nur eben die andere, die wir so schwer verstehen, und die wohl auch ganz anders ist als das was wir dafür halten. Metaphorisch gesagt, das eine, einzige Licht, das keinen Schatten wirft. Weil es nicht beleuchtet, sondern aus, in sich leuchtet. Und zugleich in allem anderen. Sogar in allen Widersachern, Gegenspielern. Duch alle anderen Dimensionen und Ebenen hindurch.
Alles andere, auch Aspekte wie Satan, Luzifer, Teufel, Venus,... und der Rest, in und außerhalb von uns - sind und bleiben was völlig anderes.
Licht alleine ist auch kein Argument für gut oder böse, hell oder dunkel, heilig oder unheilig,... Auch ein Blitz, der irgendwo einschlägt, ist ein "Lichtbringer". Eben einer, der zerstört. Oder eine Atombombe...
Wie gesagt, das Ganze ist ein Ansatz zur Meinungsbildung. Eine Facette mehr. Manchmal durchaus provokant und polarisierend, was einige Argumentationen betrifft, ist mir bewusst. Passiert beim Schreiben nunmal auch. Gerade bei diesem Thema.