ich be-schreibe meine subjektive Wahrnehmung. Ich lerne jemand kennen und ich bekomme eine blitzartige Informtion, plötzlich, unerwartet und auch von mir unerwünscht. Beobachtungsgabe und -Interpretation (Kombinatorik) fallen somit aus. Bleiben für mich eben Telepathie und Intuition.
Wenn Du > wir erleben...< schreibst, meinst Du das Gleiche, wie ich? Erlebst Du auch Ähnliches?
Ja, ich erlebe auch ähnliches (ob jetzt genau das gleiche, wage ich nicht zu behaupten). Aber ich führe das nicht auf Telepathie und "übernatürliche" Intuition zurück, sondern auf unbewusste Verarbeitung von Anzeichen, Mimik, Gestik, Kleidung, Stimmlage, Geruch (wichtiger, als man naiv so denkt, weil der Geruchssinn bei uns sehr eng mit der Erinnerung verknüpft ist).
Beispiel: Auf einer Party lernte ich neulich mal eine Frau kennen. Ich wusste irgendwie sofort: Sie besitzt einen Hund. Woher wusste ich das? Vielleicht wohnt sie in meiner Nähe, und ich habe sie schonmal gesehen... nein, sie wohnt in einem völlig anderen Teil von Hamburg, in dem ich noch nie war. Hunde haben durch ihr Anti-Floh-Halsband einen charakteristischen Geruch. Wenn ich diesen Geruch wahrnehme, und seien es auch nur Spuren, so denke ich sofort an Hunde... ist halt eng in meinem Gehirn verknüpft. Vielleicht waren noch Spuren dieses Geruchs in ihrer Kleidung. Außerdem haben Hundehalter manchmal einen etwas befehlenden Tonfall... das sind sie auch von ihren Hunden gewohnt.
Ebenso wusste ich bei einer neuen ziemlich jungen Arbeitskollegin von mir, dass sie ein kleines Kind hat. Woher wusste ich das? Auch hier habe ich den Geruch (Baby-puder, Flaschenmilch und Windeln) im Verdacht, sowie vielleicht nicht ganz rausgewaschene Felcken. Junge Mütter haben manchmal auch aus Zeitgründen nicht so gut gewaschene Haare.
Wenn mein Telefon klingelt, weiß ich oft, wer dran ist, noch bevor ich die Nummer auf dem Display sehen kann. Woher weiß ich das? Nun, die Leute, die mich regelmäßig anrufen... die kenne ich ziemlich gut. Ich kenne ihren regelmäßigen Tagesablauf und weiß, wann ein Anruf bei mir reinpasst. Wenn also Abends zwischen 19 und 20 Uhr das Telefon klingelt ist es meistens meine beste Freundin. Ab 22 Uhr ist es meistens mein Bruder. An Wochenenden in der Mittagszeit ruft mich gerne meine Mutter an. Wenn das Telefon klingelt, mache ich mir darüber keine bewussten Gedanken... aber mein Gehirn deutet dennoch die Zeichen.
Soll ich noch weitere eigene Erlebnisse nennen? Mir fallen da haufenweise welche ein.
Das sind alles Zeichen, die auf uns einströmen, und aus denen wir uns unbewusst einen Reim draus machen. Das haben wir automatisiert gelernt. Ein oder zweimal habe ich einen Geruch in Zusammenhang mit einem Hund erlebt, und schon verknüpfe ich das eine unbewusst mit dem anderen. In einem großen Anteil der Fälle haben meine Gefühle damit Recht. Diese Art von Intuition ist uns in der Evolution erhalten geblieben, weil es viel schneller geht als über alles erst einmal nachzudenken.
So entsteht allerdings auch Aberglaubven. Da werden dann Eindrücke miteinander verknüpft, die nichts miteinander zu tun haben... wie z.B.: "ich habe Mittelchen A genommen und wurde deswegen von meiner Erkältung geheilt."
Viele Grüße
Joey