Wenn die Schuld zum Thema wird

Hallo ihr Lieben,

ich versuche mich kurz zu halten und hoffe, dass im richtigen Thema schreibe, sonst verschiebt mich bitte :)

Kurz zu meinen körperlichen Symptomen: Seit ungefähr einem halben Jahr schmerzt meine rechte Gesichtshälfte und die rechte Seite meines Halses. Am Anfang dachte ich, es wäre ein Zahn... Zahnarzt sagt, es sei alles in Ordnung.
Dann dachte ich, es sei eine Mittelohrentzündung...HNO sagt, es sei alles in Ordnung.
Dann dachte ich, es sei der Lymphknoten...zwar ein niedriger entzündungswert im Blut, aber eigentlich kaum erwähnenswert.
Ich war beim Internisten, der meinte auch es sei alles in Ordnung, aber das Kopfweh und der leichte Schwindel usw gingen nicht weg.
Dann war ich beim Heilmasseur, auch das gab keine Linderung. Danach zum Osteopathen, der mir zu einer Woche Linderung verhalf und jetzt ist alles wieder beim alten.
Natürlich habe ich eine schiefe wirbelsäule und werde auch noch mrt machen lassen, denn es kann gut sein, dass dies der Grund für meine Symptome ist. Da ich aber der Meinung bin, dass so gut wie keine Krankheit (vor allem so eine wie ich hab, die mal da ist und dann wieder nicht) ohne einen psychischen Hintergrund entsteht, habe ich weiter geforscht und meine Energetikerin angerufen, welche mir schon so manch guten input gegeben hat. Jetzt stehe ich aber an und komme mit dem Thema einfach nicht weiter.

Ich denke es geht um falsche Glaubenssätze um Schuld usw. Das kenn ja wahrscheinlich nicht nur ich.
Den genauen Auslöser sehe ich nicht, aber ich glaube es liegt in der Kindheit. Ich durfte nicht "schwach" sein, musste funktionieren. Wenn ich belanglose sachen (wie wäsche aufhängen) nicht genau wie sie tat, war es falsch und es gab ein riesen donnerwetter. Sie hatte die macht und die setzte sie mit Gewalt und Erniedrigung durch. Ich wollte immer alles richtig machen und hatte eigentlich nie das Gefühl von ihr geliebt zu werden, ihren Erwartungen gerecht zu werden.
Und das schlimme ist, ich bin mittlerweile genauso. Ich lasse andere Meinungen nicht wirklich gelten, nur wenn ich es selbst mache ist es richtig und wenn jemand eine arbeit nicht genau so verrichtet wie ich es machen würde, empfinde ich es als falsch und werde sauer. Und ich hasse das an mir, ich bin eigentlich gar nicht so und verstehe nicht, wieso ich immer wieder in das selbe Muster wie meine Mutter falle. Ich machte und mache mir immer selbstvorwürfe und übertrage das auf andere, ich will sie verändern, in eine schiene rücken, in meine Schiene, in welche ich selbst gedrückt wurde und in der ich gar nicht sein will. Wenn ich in der Uni eine gute Note bekomme, denke ich es war Glück, wenn es eine schlechte Note bekomme, war es schon klar für mich. Im Prinzip war ich Opfer der Handlungen meiner Mutter und meine Umgebung ist jetzt Opfer von meinen Handlungen.

Das ist mir eigentlich erst jetzt richtig bewusst geworden und genau das will ich ändern. Ich liebe meine Mutter, aber sie hat vieles falsch gemacht und ich will nicht so werden wie sie und meine körperlichen Symptome kommen mit sicherheit auch mit auf Grund dieses Themas.

Hat jemand einen Ratschlag, einen Buchtipp, Erfahrungen oder sonst etwas, mit dem ich mein Thema aufarbeiten kann?
Ich will mir selbst vergeben, mich selbst kennenlernen, wie ich wirklich wäre (auch wenn ich angst habe, dass mir das nicht gefällt war dabei zum Vorschein kommt), meine eigenen Bedürfnisse, Werte und Ziele erforschen, mir selbst treu sein, mich selbst akzeptieren und akzeptieren, dass es ein Richtig UND falsch und nicht nur ein richtig ODER falsch gibt. Und auch das Handeln anderer akzeptieren, ohne zu werten...

tut mir leid, dass es jetzt doch so lang wurde. Ich hoffe ihr habt einen Tipp für mich, denn ich stehe im Moment wirklich extrem an...


Alles Liebe
Dessertrose

Ich habe diesen schönen Bericht erst jetzt gelesen, es gibt schon eine ganze Menge Reaktionen und Meldungen dazu, sicherlich wirst du auch in meiner Meldung Übereinstimmungen finden.
Schön und Gut ist, dass du selbst darauf gekommen bist was dich (unter anderem) bedrückt, du hast dich mit einem Thema auseinandergesetzt und in deiner Verantwortung gesucht. Was immer die anderen zum Thema Schuld auch sagen mögen, ich finde es nicht negativ an etwas Schuld zu sein. Warum? Weil es einen geistreichen und wirklich wahren Spruch zur Schuld gibt.: Wer die Schuld hat, hat die Macht. Wenn du also Schuld bei jemand anderen suchst, so hat dieser die Macht über dich. Wenn du die Schuld bei dir selbst suchst, kannst du vieles ändern, aber Achtung, das geht nicht immer, denn: Du bist nur für dein eigenes Leben wirklich und wahrhaftig verantwortlich. Du bewegst nur deinen Körper durch die Zeit. Du wirkst wohl auf alles, aber du bist nicht für alles verantwortlich. Nach dem großen Wort: es gibt nich Gut oder Böse, es zählt nur wie wir auf ein Geschehnis reagieren. Und dieses Reagieren ist eben die persönliche Verantwortung eines jeden Einzelnen. - soviel mal zur Schuld.

Licht und Schatten bedingen einander, ohne Licht kann es keinen Schatten geben, ohne Schatten erkennen wir das Licht nicht. Ohne Krankheit erkennen wir nicht wie bedeutungsvoll die Gesundheit ist. Gegen einen Schatten anzukämpfen macht erst dann Sinn, wenn wir erkannt haben, was zwischen uns, dem aufmerksamen Erkenner und dem Licht steht. Denn immer, hat auch das Objekt, welches einen Schatten wirft, auch eine lichtbestrahlte Seite.

Strenge Eltern sind für uns ein Knackpunkt, im Kindesalter erkennen wir nicht den Sinn einer Notwendigkeit (Notwendig - Not-wendig: die Not abwendend).
Ein Kinderherz ist schnell gebrochen, sagt man, jeder hat da so seine tiefgründig, einschneidenden Erlebnisse. Wir haben jedoch mit zunehmender Intelligenz des Erwachsenwerdens die bezaubernde Möglichkeit uns zu besinnen und mit dem erwachsenen Ich zurückzugehen und für unser Kinderherz Klarheit und Vergebung zu schaffen. Aus heutiger(erwachsener) Sicht, sind oftmals die Dinge nicht so dramatisch wie sie damals empfunden wurden (ich spreche jetzt nicht über Kindesmißhandlung, dass ist eine andere Sache, welche tiefere Schau bedarf). Hier ist es nun möglich, sein eigenes kindliches Ich an der Hand zu nehmen und zu sagen: "OK, es ist nicht in Ordnung gewesen, der Moment ist jedoch vorbei, es ist an der Zeit, dass ich mich von der Emotion dieses Momentes löse, ich brauche sie nicht mehr, sie ist mir hinderlich und blockiert mich, sie geht JETZT."
Dies kannst du in deinem Universum für dich tun. Du kannst nicht das Verhalten der Anderen ändern, schon gar nicht in der Vergangenheit. Du kannst deine Reaktion darauf überdenken und ggf. ändern.

Liebe Grüße
Prana-Schamane
 
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Mir kommt immer vor als wäre genau der Punkt um den es geht in der Mitte und ich dreh mich drum herum und berühr ihn immer wieder, aber richtig draufkommen tu ich immer noch nicht... das volle aha erlebnis war noch nicht da
du machst das bisher gut. Du sollst die Negativität nicht transformieren sondern dich damit ganz nah konfrontieren - sie dasein lassen, die Negativität dasein lassen und sie durchFühlen
bis sie verbrennt. (und wie lange das dauert bestimmt die Negativität, nicht du)

Nimm dir einfach Zeit für den Prozess. Es kann schon eine halbe Stunde dauern, bis sich die Negativtät (wenn du genau an ihrem Punkt bleiben kannst) ausgefühlt hat...


und darunter taucht dann etwas auf.
 
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