Was Kurse betrifft, ist es in D etwas anders. Zwar darf man auch hier nicht einfach so abbrechen, aber wenn man während der Maßnahme einen "richtigen" Job findet, dann schon.
Mich wollten sie letztes Frühjahr, als ich AL war, auch in einen Kurs für "Verkauf und Vertrieb" stecken (waaah, genau die Schiene von der ich eigentlich weg wollte, weil ich das seit Jahren immer wieder gemacht hab, sowohl im Einzelhandel als auch im Außendienst - außerdem hätte ich mir da noch einmal Grundlagen der Buchführung antun müssen

), da kam zeitgleich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch und darauf eine Vereinbarung über ein paar Probewochen - deshalb brauchte ich den Kurs dann doch nicht antreten. Habe den Job letztendlich doch nicht bekommen (wäre auch wieder Verkauf im AD gewesen), hatte dadurch aber dann keine Nachteile mit dem ALG. Zwei Monate später bekam ich dann zwei weiteres Kursangebote, zwischen denen ich dann wählen konnte - ich entschied mich für eine Schulung als Call Center Agent. Das lag mir, auch weil ich als selbständige Nebentätigkeit eh schon seit drei Jahren für jemanden terminiert hab... außerdem keine Buchführung, nur viel Rhetorik, Stimmübungen und Psychologie - hat manchmal direkt Spaß gemacht

. Diese Maßnahme wurde angeboten, weil hier ein CC aufmachen sollte und es hieß, daß der Großteil der Kursteilnehmer übernommen würde. War dann aber Essig, denn der Betreiber ging, kurz nachdem das CC eröffnet hatte, in die Insolvenz, der Kurs wurde kurz nach der schriftlichen Prüfung (in der Praktikumszeit) abgebrochen, und ich entschloß mich zu einem neuen Anlauf als Vollzeit-Selbständige mit mehreren Standbeinen. Die VHS, die den Kurs damals geführt hatte, scheint weiter zu verfolgen, was aus den Kursteilnehmern geworden ist, ich bekam schon zwei Nachfragen.... letztendlich ist mir die Maßnahme aber doch zugute gekommen; das Zertifikat diente sicher auch als Entscheidungshilfe, als ich mich Anfang diesen Jahres bei einer Firma als Telefonistin beworben hatte, für die ich seitdem auf selbständiger Basis arbeite und die sich zu meinem Hauptstandbein zu entwickeln scheint.
Soweit ich weiß, gab es um die 150 Bewerberinnen, und nur 8 wurden gesucht, und wiederum nur zwei von diesen sollten für Terminierungen eingesetzt werden (und entsprechend etwas höher bezahlt werden) - eine von diesen beiden bin ich

Ist doch mal wieder so gelaufen, als ob es genau so hat kommen sollen... wieder mal habe ich das Gefühl, geführt worden zu sein
Upps, nu bin ich wieder mal abgeschweift...
Was die 1-Jobs für Hartz IV-Empfänger betrifft, ist gesetzlich festgelegt, daß das keine Arbeiten sein dürfen, für die sonst regulär jemand eingestellt würde. Das heißt, der Arbeitgeber darf demjenigen z. B. auftragen, Kaffee zu kochen, Besorgungen zu machen etc. - aber ich glaube, schon Putzen darf er nicht verlangen, weil dafür eine Putzfrau mit regulärem Gehalt eingestellt werden könnte.
Das Üble ist nur, daß sich nicht immer daran gehalten wird - und eben auch viele Betroffene glauben, sie müssen alles tun, was man von ihnen verlangt, weil sie die Gesetzeslage nicht kennen.