Wenn der Verdienst zum Leben Nicht reicht???

Nun, erzähl das mal einem Langzeitarbeitslosen.:confused:

Auch Langzeitarbeitslosigkeit ist oft eine Sache der Einstellung (womit ich nicht meine, daß die Leute nicht arbeiten wollen!) - aber viele Leute orientieren sich immer nur in eine Richtung: sie suchen nur solche Stellen in der Art, wie sie sie auch schon früher gehabt haben, bzw. nur in ihrem erlernten Beruf.

Noch ein Beispiel aus eigener Erfahrung:

Als ich Ende 1997, frisch getrennt nach 7 Jahren Ehe und Mitarbeit im Betrieb meines Mannes (Verkauf) plötzlich arbeitslos wurde, hab ich mich erst mal gefragt: was WILL ich vom Leben, und in welche Richtung WILL ich beruflich gehen?
Bin dann darauf gekommen, daß ich gerne etwas mit Büchern machen möchte. Hatte mich zwar halbherzig auch auf ein paar Inserate von Jobs beworben, die ich "auch machen könnte", aber da hat nichts geklappt, außer ein Aushilfsjob in einer Tankstelle. Ein Jahr später jedoch bekam ich einen Anruf von einem älteren Herrn aus meinem Bekanntenkreis, einem Buchautoren, der gerade seinen Verleger gewechselt hatte und wußte, daß ich gern in dieser Richtung etwas arbeiten würde. Sein neuer Verleger war ziemlich überlastet und konnte gerade jemanden gebrauchen... das war mein Einstieg in die Bücherbranche. Wiederum ein Jahr später hab ich dann noch eine Ausbildung als Buchhändlerin machen können. Wohlgemerkt, mit 37 Jahren!
Mein Ex hatte auch erst gesagt, "wer stellt dich denn schon ein, du hast keine Ausbildung, ja nicht mal Abitur..." Blabla... wo Wille und Glaube zusammentreffen und man sich nicht unnötig selbst begrenzt (bzw. von anderen begrenzen läßt), da tut sich auch ein Weg auf, wenn es so sein soll.

Nur haben sich viele Menschen ihren Willen schon brechen und ihre Visionen ausreden lassen und hören nicht mehr auf ihre innere Stimme - leider.
 
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- aber viele Leute orientieren sich immer nur in eine Richtung: sie suchen nur solche Stellen in der Art, wie sie sie auch schon früher gehabt haben, bzw. nur in ihrem erlernten Beruf.

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Nö, viele haben Umschulungen über Umschulungen hinter sich und sind einfach überqualifiziert.

Ich glaube da kommen wir nicht weiter, hier sollten wir abbrechen, denn das bringt uns vom eigentlichen Thema weg sondern schiebt den Arbeitnehmern wieder die Schuld in die Schuhe.
 
Langzeitsarbeitslose haben für mich auch oft schon ein geringes Selbstwertgefühl,weil sie oft wiederkehrende schlechte Erfahrungen unter anderen Demütigungen erlebt haben.

Ich glaube das hier wie in vielen anderen Bereichen gegenseitige Hilfe gefragt ist,ein Aufeinander zugehen wäre nicht schlecht,aber stattdessen werden hartz 4 und Langzeitsarbeitslose am Rande der Gesellschaft gedrängt.


Lg beate
 
Das Thema ist ja eigentlich nicht der Arbeitslose,sondern ein gesetzlicher Mindestlohn.
Es gibt in der offizielen Statistik 400.000 Menschen die trotz VOllzeitarbeit so wenig verdienen, das sie noch einen Zuschuss vom Staat benötigen um überleben zu können.
Wie zum Beispiel es Tarifverträge gibt (die meines Erachtens den Namen nicht verdienen) von 3,83 € pro Stunde im Frieseurgewerbe.(brutto 651 € für 40std woche) oder 4,10€ im Wachdienst (nachtdienst 12 std Schichten).Verkauf , da gibt es fast nur noch 400€ Jobs verteilt auf Arbeitszeiten von Mo-Sa 7-22Uhr.Nicht jeder ist ein Schreibtischhengst mit geregelter 38 std Woche und ca 1900€ netto.
Das ist doch menschenunwürdig.
 
Das Thema ist ja eigentlich nicht der Arbeitslose,sondern ein gesetzlicher Mindestlohn.

Ja - und die Frage ist, warum das in anderen europäischen Ländern (soweit ich weiß, z. B. in den Niederlanden und in England) möglich ist, aber bei uns nicht?

Alles hat seinen Preis, auch Arbeitskraft - und wer seine Arbeitskraft "verkauft", sollte dafür auch einen angemessenen Gegenwert bekommen: ein Gehalt, von dem er LEBEN kann, und zwar nicht bloß von der Hand in den Mund.

Aber dadurch, daß es eben nicht reicht, werden noch mehr Ängste in den Seelen entfacht... und Menschen unter Druck gesetzt, zu Lohnsklaven herabgewürdigt, anstatt ihr Selbst-Bewußtsein und ihr Selbst-Wert-Gefühl zu fördern.

Klar, verängstigte Menschen sind leichter steuer- und manipulierbar.
 
Klar, verängstigte Menschen sind leichter steuer- und manipulierbar.[/QUOTE]

...und genau das ist es auch, was man will ! :morgen:
 
Hallo alle zusammen,

habt ihr schon mal was vom "bedingungslosen Grundeinkommen " bzw "bedingungsloses Grundgehalt" gehört?
Ist bei mir in München sogar von mehreren hundert Politikern debattiert worden.
Hab leider grad kene Lnks zur Hand, wens aber interessiert, der kann googeln.

Jedenfalls gibt es einige Leute die in eine interessante Richtung denken und das auch öffentlich machen, was ja immerhin schon mal eine enorme Leistung ist, bei der Stimmung in Deutschland.

Diese Damen und Herren gehen davon aus das es sinnlos ist in Richtung Vollbeschäftigung überhaupt zu denken und das stattdessen jedem Bürger ein existenzsicherndes Grundeinkommen zur Verfügung zu stellen in Höhe von 800 Euro.
Erste Rechnungen zeigen das die Idee nicht absurd ist.
Dazu verdienen könnte jeder so viel er will.
Da die Dienstleistungsbranche eh nur aus 400Eurojobs besteht würde der Teil der Bevölkerung, dessen Hautptlebensinhalt nicht arbeiten ist, so ganz gut über die Runden kommen und ein gewisser Teil der Bevölkerung will wohl immer Karriere machen und nen Mercedes fahren.
Leute die sich von Projekt zu Projekt hangeln, müßten nicht mehr mit all zu viel Existenzängsten kämpfen, würden sich evtl sogar trauen Kinder zu bekommen...
Wens interessiert, der schaue doch bitte bei google nach.
Die ganze Geschichte könnte hier bestimmt mal gut durchdiskutiert werden.
(Is vor allem was für StarTrek Visionäre:weihna1)
Die Idee muß mehr beachtung in der Öffentlichkeit finden und darf nicht nur als unmöglich betrachtet werden

Liebe Grüße,
Mr.B.Rasta
 
Das Thema "bedingungsloses Grundeinkommen" haben wir hier auch schon:

https://www.esoterikforum.at/threads/58193

Ich glaube, der Mann, der den Anstoß für die ganze Diskussion gegeben hatte, war Götz Werner, der Chef der dm-Drogeriemarktkette (und Anthroposoph):

http://www.unternimm-die-zukunft.de/

Wirklich mal jemand mit guten Denkansätzen... und vor allem jemand, der nicht bloß Zahlen sieht, sondern auch den Menschen.
 
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Das werden die anderen Politiker schon zu verhindern wissen.
Im Gegenteil, die diskutieren genauso (was eher passieren wird)das die Sozialleistungen wie Hartz4 viel zu HOCH sind und veringert werden müssten.:nudelwalk
 
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