Solange man diese Illusion für sich selbst glaubhaft aufrechterhalten mag, mag ja alles In Ordnung scheinen.
Und dann kommt der Moment des Erwachens. Die Erkenntnis, dass mich der andere eigentlich nie wirklcih sah, wahrnahm. Nicht als das was ich bin, was ich war. Der eigene Selbstbetrug fliegt auf.
Und genau das ist's, denke ich, was dann so unsäglich wehtut, das Herz brechen lässt. Die Wahrheit, oder erstmal anscheinend so real existente Wahrheit über einen selbst: Ich werde nicht geliebt, ich bin nicht liebenswert. Obwohl ich ja alles dafür getan habe, mich dafür sogar selbst auf den Kopf gestellt haben mag, mich zum Trottel gemacht haben mag...
Fazit: Ich bin nichts wert, nicht liebenswert, eventuell nicht mal liebesfähig genug.
Und dennoch, darum knallt mir die Ablehnung voll rein. Ist's nicht so?
Frage ich mal....
Die Frage ist: knallt die Ablehnung voll rein oder erkennst du sie als das, was sie ist?
Die Ablehnung, die vom anderen kommt- nehmen wir mal nur die und gehen mal hypothetisch davon aus, von dir kommt keine- und auf dich trifft- was genau löst sie aus?
Es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Du glaubst, dass du ablehnungswürdig bist, dann wirst du ebenfalls ablehnen und in einen Kampf eintreten, es wird eine Diskussion und im schlimmsten Fall eine körperliche Auseinandersetzung daraus.
2. Du glaubst nicht, dass du ablehnungswürdig bist, trittst in den Kampf nicht ein und erkennst, dass der andere dich nur deshalb ablehnt, weil er sich selbst ablehnt, also nicht glaubt, dass er liebenswert ist.
Wenn du das schaffst- nein, es ist nicht leicht-, dann reagierst du nicht mit Gegenablehnung, sondern mit Verständnis, denn du kennst ja eventuell das Gefühl, sich selbst als nicht liebenswert zu empfinden, und kannst dann deinem Gegenüber in Ruhe sagen, dass du diese Ablehnung nicht so siehst und dass er aufhören soll damit.
Da der aber in Rage ist, unter Umständen in heilloser Wut, wird dir im Normalfall nichts anderes übrig bleiben, als weg zu gehen, da bei einem Menschen, der emotional stark grenzüberschreitend ist, eher keine Möglichkeit zur Einsicht besteht in dem Moment.
Du wirst dich also entziehen, aber nicht aus deinem Frieden fallen, denn die Ablehnung hat nichts mit dir zu tun- falls du tatsächlich dir sicher bist, dass du nicht ablehnst. Das ist die Grundvoraussetzung und die ist nicht ohne.
Du entziehst dich also dieser Grenzüberschreitung ohne Groll, ohne Rache und ohne Wut und nimmst die Situation an in dem Wissen, dass Negativität, die auf dich trifft und die du annehmen kannst in dem Wissen, dass es seine Ablehnung gegenüber sich selbst ist, dir schnell zu weiterem Wachstum verhilft. Sie dient dir also, aber nur, wenn du ja sagen kannst.
Wenn du dagegen ankämpfst und auch angreifend und übergriffig wirst, so schadet sie dir und daraus entsteht dann die Leere danach, nicht durch den Angriff selbst.
Wenn du also egal welchen Angriff annehmen kannst, nicht in dem Kampf mitmachst und dich der Situation entziehst, falls das Gegenüber nicht aufhört- so hast du keinen Verlust erlitten, sondern einen Gewinn.
Es liegt dann an dem Menschen, ob er das einsieht oder nicht. Klar ist, dass der kommen muss, denn er hat einen Fehler gemacht- ihm hinterher laufen, ist eine ebenso falsche Reaktion.
Sollte er nicht kommen, bleibst du weiter in deinem Frieden und in der Gegenwart mit Gott- alleine oder eine Sekunde nicht geliebt werden, gibt es nicht.
Es gibt nur: alleine mit Gott, zu zweit mit Gott oder viele mit Gott.
Wenn der dann nicht mehr kommt, weil er stur und bockig ist und du aber stur in deiner inneren Liebe bleibst, so muss ein anderer kommen, da deine Ausstrahlung das anzieht, was du bist und das ist Gesetz, also kann man sich auch drauf verlassen.
Also ist Liebe gesichert. Allein und zu zweit und zu vielt.