Ich war einmal am Ende aller Fragen, sogar am Ende aller Antworten. War schön. Allerdings kamen später die Fragen und noch so einiges mehr, sogar die, die ich längst beantwortet glaubte, in noch viel stärkerer Intensität zurück.
Dass der Eindruck entstehen muss ist mir klar. Ich suche wohl was, das möglicherweise nicht findbar ist. Oder eben doch.
Die eigenen Hinterfragungen laufen ohnehin, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch die den Input eines Außens, den anderer benötigen. Zumindest gewisse Prozesse drastisch beschleunigen, auch verändern können. Ich habe mich so lange und durchaus intensiv mit mir selbst beschäftigt dass da alleine wenig Neues kommt. Das, was Neues hervorbringt bin ich in Interaktion mit anderen, mit anderem. Und das wirkt automatisch auf mich, in mich zurück.
Tue ich denn so ganz was anderes? Halb-halb, zumindest.
Beispiel: Wo in der Threadfragestelung ginge es um mich? Die Fragestellung ist, wie meistens, wenn ich sowas mache, neutral. Und dennoch wird durchaus bald ein Strang dahin laufen, mich mitzuinvolvieren, sozusagen das Problem zu meinem zu machen, oder zu dem eines anderen. Erlebe ich laufend. Warum? Meiner Ansicht nach, damit die eigenen Retter-, Helferprogramme einiger "richtig" funktionieren. Die eigenen Systeme.
Ebenso mitunter vielleicht auch mangelndes Interesse am Thema selbst. Also wird das Thema in den eigenen Kontext, das eigene Weltbild verbogen. Wie hier in Richtung der üblichen Gottesdiskussion oder ähnlicher Subthemen. Warum? damit sich das eigene System nicht mit was Neuem, noch nicht so Bekanntem tatsächlich befassen muss, oder allzutief in eine unsichere Materie eindringen muss. Selbst-Bestätigung. Dass dann das Thema dabei irrelevant wird, liegt auf der Hand.
Nicht das was ich angedacht hatte, dennoch faszinierend zu beobachten, die Dynanik, die Struktur, die das hier erkennen lässt. Habe ich also auch was davon. Sogar wenn's am Kernthema vorbeiläuft. Ist also ok, wie's ist.
Die Verarbeitung findet in einem selbst statt. Aber, wenn du Waldluft schnuppern willst, so muss du auch selber in den Wald gehen. Der, den du dir in der Vorstellung imaginieren, abrufen kannst, wird an's Original nicht rankommen. Weil er nur aus eigenen Echos besteht. Mal eben vom sinnesmäßigen Gesamteindruck ganz abgesehen.
Wenn ich also was über Menschen erfahren will, muss ich wohl die fragen, nicht mich selbst alleine, denke ich. Bin ja nur einer, der Rest sind viele. Meine Ansichten, Sichtweisen kenne ich ja. Wenn ich die ändern will, muss ich zumindest mal andere kennenlernen, mich mit denen in irgendeiner Art befassen, auseinandersetzen, sei es durch Annahme, Ablehnung oder was dazwischen. Denke ich mir.
Tolle Fragen, danke!