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Wellenspiel
Guest
Mit dem Herzen ja, mit dem Verstand nein.Nun, bisher haben wir nicht über Schmerz diskutiert, sondern sind uns nicht einig, ob es möglich ist, dass ein Mensch jeglichen (kollektiven) Schmerz bis ins Tiefste ausloten kann.
Ein anderer Punkt ist, ob es der Verstand überhaupt nötig hat, darüber informiert zu werden.
So, wie du es formulierst, weiß ich immer noch nicht, ob du verstanden hast, was ich meinte.Unbenommen, auch ich habe schon nützliche Antworten von Anderen erhalten, nur halt nicht von jedem und auch nicht in jedem Beitrag.
Gegen "einige" Antworten habe ich wirklich nicht einzuwenden.![]()
Nützlichkeit hat nichts mit der eigenen Wertung darüber zu tun. Sondern es kommt darauf an, was eine Aussage, mag man auch noch so viel dagegen einzuwenden haben, in einem auslösen kann.
Betonung auf "kann", weil: oft verschließen wir uns vor der Möglichkeit des Nützlichen, das ist unser Ego.
Wenn ich jemanden direkt des Egoismus beschuldige, bekomme ich sofort eine Reaktion seines Egos, das sich beleidigt fühlt. Das ist aber nicht Sinn der Sache.Nun, über Egoismus zu sprechen ist eine Sache, Anderen zu sagen "du/ihr bist/seid egoistisch" eine andere.
Letzteres solltest du mal ausprobieren.
Du hast ja auch bereits Reaktionen auf deine Aussage, dass Selbstmord immer egoistisch ist, bekommen.
Ja, weil ihr einen auf Pseudo-Mitleid für Selbstmordgefährdete macht; klar, die Armen machen ja aaaalles richtig und Selbstmord ist halt deren Entscheidung, da gibt's nix dran zu rütteln …Nein, du sagtest, dass Selbstmord immer egoistisch ist und das sehen definitiv nicht alle so wie du.
Eine totale Ich-Sicht ohne Selbstreflexion ist Egoismus, da könnt ihr euch noch so sehr kreuz- und querstellen. Und mit ein wenig Selbstreflexion, dem Blick von außen auf sich, käme kein Mensch auf die Idee, sich selbst zu ermorden.
Und ich verstehe nicht, warum man darum so ein Halligalli machen muss.
Meine Aussagen darüber, selbst wenn sie falsch verstanden werden ("egoistisch" als negative Haltung), geben doch lediglich klar zu verstehen, dass ich der Meinung bin, man solle die Menschen davon überzeugen, dass Selbstmord alles andere als gut für sie ist.
Was ist bloß los? Sind euch alle Selbstmordgefährdeten egal?!
Wenn zu euch jemand kommen würde, euch seine gesamte traurige Lebensgeschichte erzählen würde und anschließend eröffnen würde, dass er nun vorhabe, sich selbst umzubringen - würdet ihr ihm etwa sagen: "Ja, bring dich um, ist besser für dich, das bringt Erlösung!" oder würdet ihr ihn um jedes Mittel davon abhalten wollen?
Ja, solange sie nicht zu eurem Bekanntenkreis, Familie, Freunden gehören und solange ihr nicht deren Hintergrundgeschichten und Inhalte versteht und nachvollziehen könnt, kann's euch wurscht sein … aber das hat wieder mit jener Art gesundem, natürlichem Egoismus zu tun.
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