weg mit dem zinseszins

Ich würde momentan ganz kapitalistisch viel Geld darauf wetten, dass meine Ansicht der Ansicht von Bootle näher liegt als Deine "Wie witzig dieses Zitat doch ist - Ansicht." ;)
Was macht dich glauben, ich würde Roger Bootle's Meinung unreflektiert teilen, nur weil ich ein Buch von ihm lese?

Diese "people who always say that this is the end of capitalism as we know it" gab es immer schon und wird es bei jeder Krise wieder geben. Immer und immer wieder. Ich schildere mal, wie's meiner Meinung nach ablaufen wird:
Bis sich der Markt erholt hat, werden regelmäßig alle in Chören große aahs und oohs von sich geben. Nachdem die Nachwirkungen der Krise vorüber sind, wird "der kleine Mann" in seinem täglichen Leben rein gar keinen Unterschied zu früher merken. Natürlich wird es für diejenigen, die spezielle Funktionen im System übernehmen, spürbar sein; kreditschwache Häuslbauer in Amerka werden kaum je wieder so leicht Geld bekommen wie vor 2007. Leute, die in der Finanzindustrie arbeiten wollen werden es schwerer als früher finden - all so Anpassungen halt, aber keine Veränderung des Systems an sich.

Über diese meine Ansicht kann man sich jetzt aufregen wie man will, aber ich denk nun mal dass es so ist, weil bei jeder Kleinigkeit die Alarmisten und Apokalyptiker aus ihren feuchten Löchern kriechen und "das Ende von" soundso ankündigen. Wenn ich diese Leute zu dem Zeitpunkt, wenn sich meine persönliche Prophezeihung erfüllt hat zu den jetzigen Endzeitbotschaften befragen würde, würden sie entweder gar nichts drauf antworten oder mit dem Brustton der Überzeugung auf die kleinen Anpassungen (s.o.) verweisen und meinen, die Veränderung habe selbstverständlich stattgefunden (nur haben's die kleinen Leute halt nicht gemerkt, außer wenn sie mal in die FAZ guckten) und so weiter. Und in 3, 5, 10 Jahren, wenn's wieder was gibt worüber sie sich das Maul zerreißen können, kriechen sie wieder aus ihren Löchern raus und dann ist - wieder einmal - das Ende nah :rolleyes:
 
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Was macht dich glauben, ich würde Roger Bootle's Meinung unreflektiert teilen, nur weil ich ein Buch von ihm lese?
Ich finde nur interessant, dass Du einen Satz zitierst, und den sehr witzig findest, obwohl der Autor dieses Satzes die Dinge dann doch ein wenig anders sieht.


Diese "people who always say that this is the end of capitalism as we know it" gab es immer schon und wird es bei jeder Krise wieder geben. Immer und immer wieder. Ich schildere mal, wie's meiner Meinung nach ablaufen wird:
Bis sich der Markt erholt hat, werden regelmäßig alle in Chören große aahs und oohs von sich geben. Nachdem die Nachwirkungen der Krise vorüber sind, wird "der kleine Mann" in seinem täglichen Leben rein gar keinen Unterschied zu früher merken. Natürlich wird es für diejenigen, die spezielle Funktionen im System übernehmen, spürbar sein; kreditschwache Häuslbauer in Amerka werden kaum je wieder so leicht Geld bekommen wie vor 2007. Leute, die in der Finanzindustrie arbeiten wollen werden es schwerer als früher finden - all so Anpassungen halt, aber keine Veränderung des Systems an sich.

Über diese meine Ansicht kann man sich jetzt aufregen wie man will, aber ich denk nun mal dass es so ist, weil bei jeder Kleinigkeit die Alarmisten und Apokalyptiker aus ihren feuchten Löchern kriechen und "das Ende von" soundso ankündigen. Wenn ich diese Leute zu dem Zeitpunkt, wenn sich meine persönliche Prophezeihung erfüllt hat zu den jetzigen Endzeitbotschaften befragen würde, würden sie entweder gar nichts drauf antworten oder mit dem Brustton der Überzeugung auf die kleinen Anpassungen (s.o.) verweisen und meinen, die Veränderung habe selbstverständlich stattgefunden (nur haben's die kleinen Leute halt nicht gemerkt, außer wenn sie mal in die FAZ guckten) und so weiter. Und in 3, 5, 10 Jahren, wenn's wieder was gibt worüber sie sich das Maul zerreißen können, kriechen sie wieder aus ihren Löchern raus und dann ist - wieder einmal - das Ende nah :rolleyes:
Ich rege mich über Deine Ansicht nicht auf. Ich finde sie schlicht naiv. Mich würde mal interessieren, wie Du Dir die Entwicklung vorstellst, die Du beschreibst... Wie wird z.B. der Euro-Raum die Krise überstehen oder auch nur verzögern? Wie sollen die Staaten es schaffen, ohne das System in Frage zu stellen, ihre Haushalte in den Griff zu bekommen?
 
Wäre doch was für die Deutsche Bank. Wetten darauf anbieten, wann der Kapitalismus zusammenbricht. Nie waren Spekulationen so realitätsnah wie jetzt.

Da würde ich dann an der Börse auch mitmachen und anlegen, das wäre endlich mal eine Spekulation ganz in meinem Sinne.

:D
 
Wäre doch was für die Deutsche Bank. Wetten darauf anbieten, wann der Kapitalismus zusammenbricht. Nie waren Spekulationen so realitätsnah wie jetzt.

Da würde ich dann an der Börse auch mitmachen und anlegen, das wäre endlich mal eine Spekulation ganz in meinem Sinne.

:D
Dann geh doch einfach short aufn DAX oder shorte die Deutsche Bank, gibt eh genug Leute, die sowas machen. If you dare to put your money where your mouth is.

Condemn schrieb:
Ich finde nur interessant, dass Du einen Satz zitierst, und den sehr witzig findest, obwohl der Autor dieses Satzes die Dinge dann doch ein wenig anders sieht.
Wieso interessant? Ich hab den Satz ja auch nicht als Argument verwendet (da er keinen argumentativen Wert enthält), sondern lediglich zitiert und den Bogen zum EF geschlagen.

Condemn schrieb:
Ich rege mich über Deine Ansicht nicht auf. Ich finde sie schlicht naiv. Mich würde mal interessieren, wie Du Dir die Entwicklung vorstellst, die Du beschreibst... Wie wird z.B. der Euro-Raum die Krise überstehen oder auch nur verzögern? Wie sollen die Staaten es schaffen, ohne das System in Frage zu stellen, ihre Haushalte in den Griff zu bekommen?
Ernsthafte wirtschaftliche Diskussionen führe ich mangels geeigneter Gesprächspartner ungern im EF. Aber: Schulden sind nur Zahlen. Das echte Problem ist Misstrauen und seine Konsequenzen, die u.a. auch aus den Schulden erwachsen. Griechenland könnte dreimal so stark verschuldet sein wie jetzt, wenn die Wirtschaft wieder Schwung holt und die Banken weniger den Schwanz einziehen, würde ihre Zukunft besser aussehen als wenn sie halb so viele Schulden hätten wie in der feindlichen Stimmung momentan.

Ich weiß nicht, wie lange sich das hinziehen wird, aber ich gehe mal davon aus, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im EF sein werde, weil meine Ausbildung dann (endlich) abgeschlossen ist und ich mehr zu tun hab als jetzt grad. Aber ihr könnt dann ja dann an mich denken.
 
Wieso interessant? Ich hab den Satz ja auch nicht als Argument verwendet (da er keinen argumentativen Wert enthält), sondern lediglich zitiert und den Bogen zum EF geschlagen.
Genau das finde ich ja interessant. Hier gibts ja Deiner Ansicht nach wohl einige "Alarmisten und Apokalyptiker aus ihren feuchten Löchern kriechen und "das Ende von" soundso ankündigen"... und nicht nur hier. Selbst der Autor, den Du zitierst, ist einer der "Alarmisten und Apokalyptiker aus ihren feuchten Löchern kriechen (.....) .

Und das wiederum finde ich mindestens so witzig, wie Du den von Dir zitierten Satz. :D

Ernsthafte wirtschaftliche Diskussionen führe ich mangels geeigneter Gesprächspartner ungern im EF. Aber: Schulden sind nur Zahlen. Das echte Problem ist Misstrauen und seine Konsequenzen, die u.a. auch aus den Schulden erwachsen. Griechenland könnte dreimal so stark verschuldet sein wie jetzt, wenn die Wirtschaft wieder Schwung holt und die Banken weniger den Schwanz einziehen, würde ihre Zukunft besser aussehen als wenn sie halb so viele Schulden hätten wie in der feindlichen Stimmung momentan.
Du hältst es für realistisch, dass Griechenlands Wirtschaft sich so super erholen kann, dass sie die gegenwärtigen Schulden in den Griff bekommen können.... oder sogar dreimal so hohe Schulden?

Abgesehen davon... "Könnte" und "würde" ist ziemlich uninteressant. Die Frage ist ja "Wie"?
Wie soll Griechenlands Wirtschaft wieder Schwung holen? Und für wie realistisch hältst Du das? Wie soll das mit dem Euro gelingen? Und für wie realistisch hältst Du, dass Menschen und Märkte wieder Vertrauen fassen? Denn auch wenn Du sagst, Schulden seien nur Zahlen, so sinkt das Vertrauen üblicherweise je höher die Verschuldung steigt.

Ich weiß nicht, wie lange sich das hinziehen wird, aber ich gehe mal davon aus, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im EF sein werde, weil meine Ausbildung dann (endlich) abgeschlossen ist und ich mehr zu tun hab als jetzt grad. Aber ihr könnt dann ja dann an mich denken.
"Zu diesem Zeitpunkt"? Zu welchem Zeitpunkt? Das Griechenland die Krise überstanden hat? Glaubst Du, sie schaffen das ohne aus dem Euro aussteigen zu müssen?
 
shido schrieb:
Warum nicht Rechtsanwalt? Die duerfen luegen und haben immer recht
Sind eh meistens Anwälte, die Insolvenzen abwickeln. Und ...
Tommy schrieb:
Werde Insolvenzberater, ist mein Tipp. Das ist ein Beruf mit Zukunft.
Nein danke, ich hab schon mal probeweise bei Insolvenzverwaltern gearbeitet (auch auf der anderen Seite, bei Gläubigerschutzverbänden, so nebenbei). Man verdient zwar pervers große Summen (anteilig an der Insolvenzmasse), aber besonders spannend isses nicht. Da geb ich mich lieber mit weniger zufrieden und mach was, wo die Post abgeht.
Tommy schrieb:
Oder mangels geeigneter Kenntnisse? Stichwort: Zocker-Thread.*
Meinte ich ja, daran mangelt es eben. Schön, dass du das erkennst.
Condemn schrieb:
Selbst der Autor, den Du zitierst, ist einer der "Alarmisten und Apokalyptiker aus ihren feuchten Löchern kriechen (.....) .
Kannst du mir ein einziges Beispiel nennen, in dem Roger Bootle sonst noch "das Ende" angepriesen hat? (Material gäbs ja genug, der Herr ist ja schon 60).


Condemn schrieb:
Du hältst es für realistisch, dass Griechenlands Wirtschaft sich so super erholen kann, dass sie die gegenwärtigen Schulden in den Griff bekommen können.... oder sogar dreimal so hohe Schulden?
Bootle beschreibt in seinem Buch sehr gut, wie das gehen könnte - das Problem ist, dass zu langsam gehandelt wird (wurde) und zu zaghaft; eines der Probleme der EU, dass zu jeder Entscheidung alle zusammenkommen müssen und wertvolle Zeit verspielen. Konkret ist eines der Probleme, dass die EZB Griechenland das Geld nicht direkt zuschießen "darf". Wenn das ginge, und wenn schneller reagiert worden wäre, wäre Griechenland jetzt schon auf dem Weg der Erholung.
 
Kannst du mir ein einziges Beispiel nennen, in dem Roger Bootle sonst noch "das Ende" angepriesen hat? (Material gäbs ja genug, der Herr ist ja schon 60).
Das ist für mich gar nicht relevant. Ich finde lediglich interessant, dass er sehr gut formuliert was ich denke. Ich hätte 2008 nicht gesagt, das sei das Ende unseres bestehenden Systems, allerdings wusste ich damals auch nicht wie verrottet es eigentlich ist. Jetzt sage ich, dass die Bankenkrise die jetzige Krise einläutete und ich bin sicher, dass das System wie wir es kennen diese Krise gar nicht überstehen kann. Es kann sicherlich "wieder erwachen"... das war bisher immer so in der ein oder anderen Form. Aber zuerst mal wird es entweder zu Staatspleiten kommen, oder (eher: und) zu massiven Eingriffen der Staaten. Letzteres könnte rein theoretisch die Krise beenden, würde aber auch das System wie wir es kennen beenden.

Bootle beschreibt in seinem Buch sehr gut, wie das gehen könnte - das Problem ist, dass zu langsam gehandelt wird (wurde) und zu zaghaft; eines der Probleme der EU, dass zu jeder Entscheidung alle zusammenkommen müssen und wertvolle Zeit verspielen. Konkret ist eines der Probleme, dass die EZB Griechenland das Geld nicht direkt zuschießen "darf". Wenn das ginge, und wenn schneller reagiert worden wäre, wäre Griechenland jetzt schon auf dem Weg der Erholung.
Du sprichst schon wieder von "könnte" und "wäre". Und Dein Rezept von direkter Staatenfinanzierung durch die EZB soll die Lösung sein? Wie ginge es denn weiter, wenn die EZB z.B. Griechenland direkt finanzieren würde? Was wäre das denn anderes als wieder nur Zeit zu erkaufen?

Und bitte beantworte doch zumindest meine Frage zu diesem Zitat:

Ich weiß nicht, wie lange sich das hinziehen wird, aber ich gehe mal davon aus, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im EF sein werde, weil meine Ausbildung dann (endlich) abgeschlossen ist und ich mehr zu tun hab als jetzt grad. Aber ihr könnt dann ja dann an mich denken.
"Zu diesem Zeitpunkt"? Zu welchem Zeitpunkt?
 
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Sind eh meistens Anwälte, die Insolvenzen abwickeln. Und ...
Nein danke, ich hab schon mal probeweise bei Insolvenzverwaltern gearbeitet (auch auf der anderen Seite, bei Gläubigerschutzverbänden, so nebenbei). Man verdient zwar pervers große Summen (anteilig an der Insolvenzmasse), aber besonders spannend isses nicht. Da geb ich mich lieber mit weniger zufrieden und mach was, wo die Post abgeht.

Tatsächlich, bei der Post geht die Post ab. Da könntest du in der Tat arbeiten. Könnte ich mir vorstellen. Ich glaube nicht, daß du deine Prüfungen schaffst. Aber das ist nur ein persönlicher Eindruck, der sich für mich aus deinen postings ableite.

Da ist einfach zu wenig Substanz und zu viel Stammtisch, z.B.:

https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=3804181&postcount=16
 
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