weg mit dem zinseszins

Condemn schrieb:
Das ist für mich gar nicht relevant. Ich finde lediglich interessant, dass er sehr gut formuliert was ich denke.
Vielleicht solltest du dazu mal das ganze Buch lesen. Auch der Satz, den du zitiert hast, ist nämlich nur ein Teil von dem, was Bootle wirklich schreibt. Ich schreib mal den Absatz ab:
"As the financial system imploded in 2007/9, the people who always say that this is the end of capitalism as we know it, said that this is the end of capitalism as we know it. And, for once, you could see why. With the world plunging into a serious recession, accompanied by financial collapse and perhaps by deflation, things were most definitely in a parlous state.
This doesn't necessarily bring a threat to capitalism itself, though. After all, at some stage the financial system will be fixed, demand will revive, the economy will recover, the deflation threat will fade, economic growth will resume, and unemployment will fall back. At some point, even property prices will rise. Indeed, by the time you read this, these things may already have happened. so what is all the fuss about?
"
Danach kommt der Satz, den du kopiert hast. Danach führt er aber weiter aus: "So the conventional, clasically inspired, textbook version of capitalism, free and uncontrolled, has all along been a fairytale. But finance capitalism has enacted the fairytale in real life - complete with witches, hobgoblins and wicked stepfathers - although without the fairy godmother. In what follows, I show the range of interventions and controls that is necessary to make the market economy work in practice, as distinct from in the simple textbook"

Er geht dann weiter darauf ein, wo die Schwächen der Märkte liegen und wie man sie besser managen kann. Wie ich schon sagte; es wird Anpassungen geben. Aber das grundlegende System wird gleich bleiben. Leute, die nicht in diesem Sektor arbeiten oder zumindest irgendwie damit zu tun haben, werden in ihrem täglichen Leben kaum eine Veränderung bemerken. Einen großen "Systemcrash" wie in der kommunistischen Planwirtschaft wirds nicht geben.
Und Dein Rezept von direkter Staatenfinanzierung durch die EZB soll die Lösung sein?
Das ist nicht "meines". Das ist eine typisch neokeynesianistische Lösung und wird auch von Bootle in seinem Buch breit behandelt.

Wie ginge es denn weiter, wenn die EZB z.B. Griechenland direkt finanzieren würde? Was wäre das denn anderes als wieder nur Zeit zu erkaufen?
Wie gesagt, auch dazu schreibt Bootle ziemlich viel. Im Prinzip geht's darum, das Vertrauen in die Märkte wieder aufzubauen und die Nachfrage wieder hochzuschrauben. Das Problem mit dem Misstrauen sieht man am Verhalten der Banken momentan; sie leihen sich nichtmal gegenseitig Geld, sondern bunkern alles so sicher wie möglich, sogar wenn sie damit Verluste machen (Deutschland-Anleihen mit negativen Zinssatz etc). Das führt zu Liquiditätsengpässen und erhöht weiter die Gefahr einer Deflation. Die Nachfrage stagniert, und darin liegt das Problem. Es müssen Reize gesetzt werden, um die Nachfrage zu steigern, sodass die Wirtschaft sich erholen kann. Schulden sind kein Problem, wenn die Wirtschaft wächst - denn mit dem richtigen Management kann man auch mit einem riesigen Schuldenberg dann über einige Jahre hinweg klarkommen. Deutschland hat zehnmal soviel Schulden wie Griechenland - trotzdem steht es verdammt gut da, weil das GDP dafür X-mal so groß ist wie das von Griechenland. Daher werden Schulden auch anhand Wirtschaftsoutputs gemessen und kaum nominal.
 
Werbung:
Tatsächlich, bei der Post geht die Post ab. Da könntest du in der Tat arbeiten. Könnte ich mir vorstellen. Ich glaube nicht, daß du deine Prüfungen schaffst. Aber das ist nur ein persönlicher Eindruck, der sich für mich aus deinen postings ableite.
Denkbar ungünstiger Zeitpunkt, das zu behaupten, da ich vor zwei Wochen (endlich) die Ergebnisse zweier ÖffR-Klausuren zurückbekommen hab und immerhin zum oberen Viertel gehöre - ein wenig zu meiner Überraschung, gebe ich zu, denn ÖffR ödet mich normal ein wenig an.

Was ich damit sagen will; "nicht schaffen" steht nicht wirklich zur Debatte, denn verpatzt hab ich, seitdem ich in Deutschland studier, noch keine einzige Prüfung. Die Frage ist eher "wie gut schaffen", die sich gerade bei uns Juristen im Hinblick aufs Examen konstant stellt. Aber da ich fürs Examen einen Freischuss bekomme, sehe ich mich auch da halbwegs abgesichert.

Achja, und bezogen auf die kleinen unterschwelligen Sticheleien; ich möchte daran erinnern, dass am Ende du im genannten Thread nicht mehr weiter geantwortet hast, so zum Thema Substanz ... und Stammtisch ... usw. Abgesehen davon; für die Post arbeiten (im Rahmen eines Auftrags bei ner Großkanzlei) ist sicher sehr spannend - bei der Post arbeiten reizt mich weniger, außer man wird direkt in den Aufsichtsrat gehievt, wie das so manchem Anwalt schon passiert ist.
 
Das Abschreiben wäre nicht nötig gewesen. Ich hab das gelesen. Gibts bei Google-Books.

Wie ich schon sagte; es wird Anpassungen geben. Aber das grundlegende System wird gleich bleiben. Leute, die nicht in diesem Sektor arbeiten oder zumindest irgendwie damit zu tun haben, werden in ihrem täglichen Leben kaum eine Veränderung bemerken. Einen großen "Systemcrash" wie in der kommunistischen Planwirtschaft wirds nicht geben.
Kapitalismus, wie wir ihn kennen, ist doch schon jetzt Geschichte. Immerhin braucht es staatliche Eingriffe, damit der Bankensektor nicht fällt - was ein Systemcrash wäre. Nur die Bankenrettungen, die ja massive Staatseingriffe sind, haben das System aufrechterhalten. Aber dadurch kann man es zumindest schon mal nicht mehr freie Marktwirtschaft nennen. Und viele setzen freie Marktwirtschaft und Kapitalismus ja schon mal gleich. Abgesehen davon, dass der Bankensektor nach wie vor nicht wirklich gerettet ist, haben wir es jetzt mit einer Schuldenkrise der Staaten zu tun. Und das betrifft ja lange nicht nur Griechenland.

Und ich würde jetzt gerne von Dir wissen, was Du glaubst, wie diese Krise gelöst werden soll, so dass es keinen Systemcrash geben wird, und von "Normalbürgern" kaum bemerkt werden wird? Wie stellst Du Dir die Überwindung der gegenwärtigen Krise vor?


Das ist nicht "meines". Das ist eine typisch neokeynesianistische Lösung und wird auch von Bootle in seinem Buch breit behandelt.
Es wird ja sogar schon gemacht, aber nur teilweise und versteckt. Der ESM soll nach dem Wunsch einiger dann als Zwischenbank fungieren. Unterm Strich hieße das aber eine direkte Finanzierung der Staaten durch die EZB. Aber egal ob das im Großformat kommt oder nicht: Es wird nur Zeit erkaufen, aber keine Lösung bringen.


Wie gesagt, auch dazu schreibt Bootle ziemlich viel. Im Prinzip geht's darum, das Vertrauen in die Märkte wieder aufzubauen und die Nachfrage wieder hochzuschrauben. Das Problem mit dem Misstrauen sieht man am Verhalten der Banken momentan; sie leihen sich nichtmal gegenseitig Geld, sondern bunkern alles so sicher wie möglich, sogar wenn sie damit Verluste machen (Deutschland-Anleihen mit negativen Zinssatz etc). Das führt zu Liquiditätsengpässen und erhöht weiter die Gefahr einer Deflation. Die Nachfrage stagniert, und darin liegt das Problem. Es müssen Reize gesetzt werden, um die Nachfrage zu steigern, sodass die Wirtschaft sich erholen kann. Schulden sind kein Problem, wenn die Wirtschaft wächst - denn mit dem richtigen Management kann man auch mit einem riesigen Schuldenberg dann über einige Jahre hinweg klarkommen. Deutschland hat zehnmal soviel Schulden wie Griechenland - trotzdem steht es verdammt gut da, weil das GDP dafür X-mal so groß ist wie das von Griechenland. Daher werden Schulden auch anhand Wirtschaftsoutputs gemessen und kaum nominal.
Die Wachstumsreligion als Lösung der Probleme ist unrealistisch. Das Kernproblem ist ein Verteilungsproblem. Und das betrifft auch Deutschland. Abgesehen davon, dass die Rezession auch Deutschland noch erwischen wird, sind die scheinbar guten Zahlen sehr trügerisch. Denk nur an Target2... Was passiert z.B. mit dem griechischen Anteil am deutschen Target2-Saldo, wenn Griechenland pleite geht?
 
Denkbar ungünstiger Zeitpunkt, das zu behaupten, da ich vor zwei Wochen (endlich) die Ergebnisse zweier ÖffR-Klausuren zurückbekommen hab und immerhin zum oberen Viertel gehöre - ein wenig zu meiner Überraschung

Zu meiner auch, falls diese Story stimmt.

Achja, und bezogen auf die kleinen unterschwelligen Sticheleien; ich möchte daran erinnern, dass am Ende du im genannten Thread nicht mehr weiter geantwortet hast, so zum Thema Substanz ... und Stammtisch ... usw. Abgesehen davon; für die Post arbeiten (im Rahmen eines Auftrags bei ner Großkanzlei) ist sicher sehr spannend - bei der Post arbeiten reizt mich weniger, außer man wird direkt in den Aufsichtsrat gehievt, wie das so manchem Anwalt schon passiert ist.

Im Marxismus-Thread gabs keine Antwort von dir, konnte es auch nicht geben, war einfach zu peinlich.

Im Zocker-Thread hattest du geschrieben, daß du dir den von mir verlinkten Video.Beitrag aus dem Bundestag mit Dirk Müller nicht angeschaut hast. Was soll man auf so viel Selbstdemontage noch schreiben? Ich habe dir eine überwältigende Menge an Expertenmeinungen gebracht, die alle die in Frage stehende These mit knallharten Fakten untermauert haben. Du hattest eine lächerliche Figur dagegen in Anschlag gebracht einen *Irvin*, dessen These auch noch empirisch widerlegt war, ich zitierte dir die Studie. Du stehst auf weiter Flur mit dem bullshit allein, daß es keinen Zusammenhang zwischen Spekulation und Nahrungsmittelpreisen gäbe. Eben diese Faktenresistenz ist für mich auch ein Grund, warum ich meine, daß du es nicht schaffst.

Wenn du überhaupt studierst, das bezweifele ich inzwischen. Es fehlen Basisqualitäten, über die Akademiker verfügen müssen. Profs achten darauf:

- sachliche Wiedergabe von Positionen, auch wenn sie der eigenen Ideologie gegen den Strich gehen.

- Lernfähigkeit; Fähigkeit, Fakten zur Kenntnis zu nehmen und mit der eigenen Position zu vermitteln

- hoher Reflexionsgrad der eigenen Position; Profs fragen in einer Prüfung z.B. nicht nur Wissen ab, sondern bewerten auch den Grad der Reflexion, mit der du deine eigene Position durchdacht hast.

Und da sehe ich schwarz. Keine dieser Eigenschaften hat sich bislang bei dir auch nur ansatzweise gezeigt.
 
Jetzt kommt gerade einiges an Blabla von Samaras und Merkel zur Griechenland-Krise. Und es wird beim Blabla bleiben....
 
Condemn schrieb:
Kapitalismus, wie wir ihn kennen, ist doch schon jetzt Geschichte.
Blödsinn. Was du meinst ist der "fairytale-capitalism", wie ihn Bootle nennt, und der existiert quasi nirgends außer etappenweise in irgendwelchen ehemaligen Ostblock-Kaffs. Wir haben ihn nie kennengelernt, weil bei uns immer staatliche Interventionen existiert haben.

Condemn schrieb:
Und ich würde jetzt gerne von Dir wissen, was Du glaubst, wie diese Krise gelöst werden soll, so dass es keinen Systemcrash geben wird, und von "Normalbürgern" kaum bemerkt werden wird? Wie stellst Du Dir die Überwindung der gegenwärtigen Krise vor?
Ich bin Jurist, kein Ökonom. Und ich gehöre nicht zu den Wirtshauspolitikern, die für alles immer eine "eh ganz klare" Lösung parat haben - zumindest habe ich keinen Step-by-Step-Plan. Genausowenig zähle ich mich aber zu den Apokalyptikern, die "keinen Ausweg" sehen und immer wieder einen "Systemabsturz" propagieren. Ich glaube nicht, dass der jetzige Weg der ökonomisch sinnvollste ist - da gäbe es effizientere Möglichkeiten. Aber eins ist klar; man will Griechenland um jedem Preis im Euro behalten; daher ist es die politisch günstigste Lösung. Und warum ist "die Wachstumsreligion als Lösung der Probleme unrealistisch"?
Tommy schrieb:
Im Marxismus-Thread gabs keine Antwort von dir, konnte es auch nicht geben, war einfach zu peinlich.
Es gab dort auch keine wirkliche Auseinandersetzung mit meinen Postings, nur inhaltsschwaches Rumgebashe. Und ich hab in meiner Freizeit bessere Dinge zu tun, als über überholte und daher in der Praxis praktisch ausgestorbene Ideologien zu diskutieren, die heutzutage bestenfalls noch das Nachmittagshobby von pubertären Mittelschichtlern sind. Jus' sayin'.

Tommy schrieb:
Und da sehe ich schwarz. Keine dieser Eigenschaften hat sich bislang bei dir auch nur ansatzweise gezeigt.
Na, da kann ich dir nur auf die Schulter klopfen als Anerkennung deiner Fertigkeiten in psychologischer Fernanalyse - mir selbst wiederum klopfe ich auf die Schulter dafür, dass nicht du an der Uni bist, sondern meine Professoren, die mich zwar großteils nicht ausstehen können (zumindest die, die mich persönlich kennen), meine Leistungen aber trotzdem fair (und damit positiv) bewerten.
 
Blödsinn. Was du meinst ist der "fairytale-capitalism", wie ihn Bootle nennt, und der existiert quasi nirgends außer etappenweise in irgendwelchen ehemaligen Ostblock-Kaffs. Wir haben ihn nie kennengelernt, weil bei uns immer staatliche Interventionen existiert haben.
Aber doch nicht in dem Ausmaß. Noch mal: Der gesamte Bankensektor würde ohne staatliche Eingriffe einbrechen bzw. wäre das passiert. Und das wäre ein Systemcrash. Wenn also die Basis des Finanzsystems nicht mehr überlebensfähig ist, ist das nicht mehr der Kapitalismus den wir kannten.


Ich bin Jurist, kein Ökonom. Und ich gehöre nicht zu den Wirtshauspolitikern, die für alles immer eine "eh ganz klare" Lösung parat haben - zumindest habe ich keinen Step-by-Step-Plan. Genausowenig zähle ich mich aber zu den Apokalyptikern, die "keinen Ausweg" sehen und immer wieder einen "Systemabsturz" propagieren. Ich glaube nicht, dass der jetzige Weg der ökonomisch sinnvollste ist - da gäbe es effizientere Möglichkeiten.
Du kommst aber zu diesem Schluss: "Aber das grundlegende System wird gleich bleiben. Leute, die nicht in diesem Sektor arbeiten oder zumindest irgendwie damit zu tun haben, werden in ihrem täglichen Leben kaum eine Veränderung bemerken. Einen großen "Systemcrash" wie in der kommunistischen Planwirtschaft wirds nicht geben."

Und mich würde interessieren, ob Du diese Annahme für Dich begründest oder eben einfach nur glauben willst.

Aber eins ist klar; man will Griechenland um jedem Preis im Euro behalten; daher ist es die politisch günstigste Lösung.
Es wird vermutlich auch noch einige Volten geben, um Griechenland im Euro zu halten. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass das machbar sein wird. Der Troika-Bericht wird möglicherweise "sanft-positiv" ausfallen, um die verschiedenen Regierungen dazu zu bewegen, weitere Hilfsgelder freizugeben. Aber schon in Deutschland wird es dann knirschen, denn allen wird klar sein, dass die Troika letztlich keine guten Nachrichten haben wird... Die EZB kann dann theoretisch noch eingreifen. Auch das wird aber nicht einfach klaglos hingenommen werden und egal was gemacht wird: Griechenlands Schulden werden weiter steigen. Die griechische Wirtschaft hingegen ist gar nicht fähig sich in der jetzigen Situation zu erholen. Die wird ja nicht nur NICHT stimuliert, sondern sogar erstickt. Da gibts unterm Strich zwar noch Potential was die Zeit betrifft, wann Griechenland aussteigt, aber die können mit dem Euro gar nicht weitermachen, weil die Währung zu stark ist. Anders gesagt: Mit dem Euro kann Griechenland nur Schulden machen. Alles andere wäre ein Wunder...

Ich wüsste trotzdem noch gerne: Was passiert z.B. mit dem griechischen Anteil am deutschen Target2-Saldo, wenn Griechenland pleite geht?

Und warum ist "die Wachstumsreligion als Lösung der Probleme unrealistisch"?
Weil Wachstum endlich ist. Schulden-machen ist theoretisch unendlich... aber dann eben auf Kosten der Währungsstabilität.
 
Aber doch nicht in dem Ausmaß. Noch mal: Der gesamte Bankensektor würde ohne staatliche Eingriffe einbrechen bzw. wäre das passiert. Und das wäre ein Systemcrash. Wenn also die Basis des Finanzsystems nicht mehr überlebensfähig ist, ist das nicht mehr der Kapitalismus den wir kannten.
Vielleicht nicht der gesamte Bankensektor, aber zumindest einige Banken hätte es schwer erwischt. Anyway; Ja, weil wir uns in einer Krise befinden, bei denen man eben mit staatlicher Intervention rechnen muss. Das sagt aber noch nix über die Zukunft des Systems aus.

Ansonsten, warum ich das glaube oder nicht glaube: Weil es in den letzten hundert Jahren Dutzende Krisen, tausende Bankenpleiten und andere "Crashes" gegeben hat - und das System ist kein einziges Mal auch nur ansatzweise "zusammengebrochen", wie z.B. die Planwirtschaft zusammengebrochen ist. Man hat Veränderungen vorgenommen, man hat Anpassungen vorgenommen - aber eine Veränderung des grundlegenden Systems hat es nie gegeben. Was vielleicht daran liegt, dass die Leute, die das System verändern können das System nicht verändern wollen und das Volk hat keine Lust, weil die keine Ahnung haben oder lieber in Online-Foren schreiben. Mir kommt diese Entwicklung halt auch zugute.
Weil Wachstum endlich ist. Schulden-machen ist theoretisch unendlich... aber dann eben auf Kosten der Währungsstabilität.
Und du meinst, das Ende ist für Griechenland schon da? Zumal deren Wirtschaft ja jetzt am Boden liegt und viel Platz für Wachstum bietet?
 
Vielleicht nicht der gesamte Bankensektor, aber zumindest einige Banken hätte es schwer erwischt. Anyway; Ja, weil wir uns in einer Krise befinden, bei denen man eben mit staatlicher Intervention rechnen muss. Das sagt aber noch nix über die Zukunft des Systems aus.
2007 hat eine Bankinsolvenz gereicht um das gesamte System schwanken zu lassen. Die letzten Jahre hätte es viele Großbanken erwischt, wenn es nicht gigantische Bankenrettungsmaßnahmen gegeben hätte und damit das gesamte Finanzsystem.


Ansonsten, warum ich das glaube oder nicht glaube: Weil es in den letzten hundert Jahren Dutzende Krisen, tausende Bankenpleiten und andere "Crashes" gegeben hat - und das System ist kein einziges Mal auch nur ansatzweise "zusammengebrochen", wie z.B. die Planwirtschaft zusammengebrochen ist.
Ein Finanzsystem wie wir es heute kennen gab es aber noch nie. Sicher, die grundlegenden ökonomischen Gesetze sind gleich, aber die wirken auch in der Planwirtschaft. Die wiederum gab es, genau wie die freie Marktwirtschaft, ebenfalls nie in reiner Form. Es ist immer eine Mischung und die relevanten Fragen dabei sind, wie stark Märkte reglementiert werden, aber mehr noch: Wie gut ist das Kapital verteilt? Und letzteres ist die wirklich entscheidende Frage, denn die fehlende Verteilung führt zum Ende eines Systems. Dann folgt zwar eine Widerauferstehung aber eben auch ein Wandel. Und in der Phase sind wir m.A.n.

Anders gesagt: Kapitalismus, wie wir ihn kennen, wird enden. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber nein, das heißt nicht, dass "danach" auf einmal andere ökonomische Gesetze wirken werden. Aber es heißt, sollte es denn so kommen, dass sich Macht verschieben wird... ökonomische Macht aber auch politische Macht. Davon bleibt nichts unberührt und vor allem(!) nicht der Normalbürger. Denk 10 Jahre weiter... würde es so weitergehen wie bisher ist dann z.B. vom Sozialstaat nicht mehr viel übrig. Vom momentanen Wohlstand dann ebenfalls nicht. Die Finanz-Krise ist dabei die Realwirtschaft zu ersticken. Und das betrifft ja nicht nur Europa. Das betrifft auch die USA und es könnte bald auch China betreffen. Und jedes dieser "Einzelsysteme" kann die anderen mit runterreißen. Das wird zu einem globalen Problem. Und ich bin nicht pessimistisch... ich habe nur bisher absolut kein Szenario gefunden, dass einen Ausweg beschreibt. Falls Du eines kennst würde es mich sehr interessieren.


Man hat Veränderungen vorgenommen, man hat Anpassungen vorgenommen - aber eine Veränderung des grundlegenden Systems hat es nie gegeben. Was vielleicht daran liegt, dass die Leute, die das System verändern können das System nicht verändern wollen und das Volk hat keine Lust, weil die keine Ahnung haben oder lieber in Online-Foren schreiben. Mir kommt diese Entwicklung halt auch zugute.
Die ökonomischen Gesetze verändern sich nicht. Aber das System hat sich schon viele male sehr verändert. Nimm nur den Wandel des Dollar. Früher stand darauf mit wieviel Gold ein Geldschein gedeckt war. Dann hieß es nur noch "In God we trust" und mittlerweile wird nicht mal mehr die Geldmenge M3 veröffentlicht (in den USA). Und auch die Regeln der Banken haben sich ja alleine in den 90ern extrem gewandelt, zum Schlechten für die Realwirtschaft. Und die werden sich wieder verändern. Zuerst braucht es "ökonomisches Leid", also Einbruch von Wohlstand, und erst daraus wird die Motivation entstehen den "Kapitalismus wie wir ihn kennen" an die Leine zu legen. Eine Frage dabei ist, wie das passiert... ob das überhaupt noch auf demokratischem Weg laufen wird, oder ob die Politik nicht in Extreme fallen wird, weil die Bevölkerung extrem wählen wird.


Und du meinst, das Ende ist für Griechenland schon da? Zumal deren Wirtschaft ja jetzt am Boden liegt und viel Platz für Wachstum bietet?
Das Ende für Griechenland ist schon lange da. Seit 2010 findet eine Insolvenzverschleppung statt. Und das kann noch eine Weile so weitergehen, aber ich bezweifle, dass das funktionieren wird. Der deutsche Bundestag wird sich verdammt schwer tun weitere Rettungspakete zu beschließen. Die SPD schaltet mittlerweile auf Wahlkampf und Merkel kriegt in Sachen Rettungspakete wahrscheinlich keine eigene Mehrheit hin. Die Troika müsste ihre Berichte also schon stark frisieren, denn das was bisher rauskam ist komplett negativ. Aber selbst wenn Griechenland noch weitergeschleppt wird: Mit dem Euro werden die nicht auf die Beine kommen, weil sie ihn nicht abwerten können. Gleichzeitig wird das bisschen Wirtschaft das sie haben auch noch erstickt... Griechenland wird ja nicht wirklich reformiert, da passiert ja kaum was. Aber die Wirtschaft wird kaputtgespart. Unterm Strich bedeutet das, das die Zeit immer schneller läuft. Ich persönlich glaube, das sie keine 6 Monate mehr im Euro haben. Glaubst Du etwas anderes?

Gibts eigentlich einen Grund, warum Du seit 3 Beiträgen meine Frage zu Target2 ignorierst?
 
Werbung:
Kapitalismus, wie wir ihn kennen, ist doch schon jetzt Geschichte.

Welcher Kapitalismus soll es den sein den wir kennen,und somit schon jetzt Geschichte ist?
Wir kennen viele Formen von Kapitalismus,wir kennen die Formen des Kapitalismus den es gab oder heute noch gibt.
Der chinesische Kapitalismus ist anders als der russische Kapitalismus,und beide sind wieder anders als der US-Kapitalismus,und alle drei sind wieder anders als der deutsche Kapitalismus,und der schweizer Kapitalismus ist auch wieder anders.
Ein grosses Problem ist es doch schon von Kapitalismus zu sprechen als dem einen Kapitalismus,der schon längst Geschichte sei.
So gab es in England einst den Manchaster-Kapitalismus den man heute stellenweise in Indien wieder findet.
Das was scheinbar schon jetzt Geschichte ist,ist das System des europäischen Währungsverbundes in seiner jetzigen Form.
Wenn man das Problem im europäischen Währungsverbund lösen will muss man an die Ursachen ran die dieses Problem geschaffen haben.
Der Markt ist immer wie ein Geier,und er sucht sich das Schwächste um von ihm zu profitieren.
Und dieser Markt wird ewig Bestand haben weil er wie ein Naturgesetz ist.
Ein anderes System wird sich nicht etablieren können solange auch der Kleinste in dem System egoistisch ist,denn Egoismus lässt sich nicht wegverordnen.


Ein Finanzsystem wie wir es heute kennen gab es aber noch nie.

Das ist ja auch kein Wunder,den das Finanzsystem was wir heute kennen ist der Modernen und somit wie dem Internet geschuldet,
wo riesige Summen in Bruchteilen von Sekunden hin und her geschoben werden.
 
Zurück
Oben