Auch das ist jetzt wieder ein sehr schöner Text, aber doch recht allgemein gehalten. Hier geht es aber nicht um das Patriarchat im Allgemeinen, oder das, was dir irgendwelche Frauen im Rahmen einer "Lebensberatung" erzählen, sondern ganz konkret um den Fall von Lylou.
Sie schreibt mit keinem Wort von irgendwelchen Hobbys ihres Mannes, oder davon, dass er ihr Geld zuteilt.
Das alles zu unterstellen liegt mir absolut fern. Nur weil etwas bei "anderen" so läuft, muss es da nicht ganz genauso laufen - das sollterst du als "Lebensberaterin" eigentlich wissen.
Klar ist, dass Lylou sich nicht ein einziges Mal dazu geäußert hat wie der Tagesablauf ihres Mannes aussieht, sondern nur ihre Opferrolle hier breitgetreten.
Ich weiß nicht wieso immer unterstellt wird, dass NUR die arme Frau arbeiten muss, gerade so, als würde er sich den ganzen Tag irgendwo den Hintern platt sitzen. Weißt du welchen Job Lylous Mann ausübt, in wie weit er körperlicher/geistiger/seelischer Belastung ausgesetzt ist?
Ganz so unbezahlt und ohne Rentenanspruch ist die Tätigkeit als Hausfrau auch wieder nicht. Der Mann bestreitet den größten Teil des Lebensunterhaltes einschl. jeglicher Luxusgüter, Reisen, Haus, Autos etc., und im Falle einer Scheidung wird sein im Laufe der Ehejahre erworbener Rentenanspruch sowie der gemeinsame Besitz geteilt (zumindest in D).
Du schreibst:
Ich schrieb in keiner Weise davon, dass Frauen sich aushalten lassen sollten, aber es steht ihnen schon zu, nach vielen Jahren der (unbezahlten) Haushaltsführung einmal etwas abzuschalten, ihren eigenen Bedürfnissen zu folgen und auch etwas für die Gesundheit zu tun.
Wenn ihre Haushaltsführung unbezahlt gewesen wäre, würde sie vielleicht nackig rumlaufen, hätte kein Dach überm Kopf und nichts zu Essen, oder wird die Sorge darum pauschal als Verpflichtung des Ehemannes angesehen, nur weil er verheiratet ist? Zählen "Sachwerte" gar nichts? Dann hätte er ja all das Geld das er verdient für sich alleine, aber so siehts ja auch nicht aus.
Warum soll SIE sich zurücklegen - das arme unbezahlte Opfer - warum soll er nicht abschalten und seinen Bedürfnissen folgen? Da wird doch wohl einfach unterstellt, "ER hats doch eh gut!" einfach so, aus dem Nichts heraus, ohne dass ein einziges Wort über den Mann und seine Tätigkeit gefallen ist.
Ich bin absolut auch für Frauensolidarität, aber ich bin keinesfalls für pauschales Männer-Verurteilen - vor allem wenn keinerlei Hintergründe bekannt sind.
Hallo Ruhepol,
Du schreibst: Wenn ihre Haushaltsführung unbezahlt gewesen wäre, würde sie vielleicht nackig rumlaufen, hätte kein Dach überm Kopf und nichts zu Essen, oder wird die Sorge darum pauschal als Verpflichtung des Ehemannes angesehen, nur weil er verheiratet ist? Zählen "Sachwerte" gar nichts? Dann hätte er ja all das Geld das er verdient für sich alleine, aber so siehts ja auch nicht aus.
Lylou hat ihr Leben scheinbar ja selbst finanziert, warum sollte sie also nackig rumlaufen? Sie hat sicher auch ihre Lebensmittel selbst gekauft...
Ich möchte auch darauf hinweisen, dass schon Lylous Thema (Mein Mann entzieht mir Energie) viel aussagt und ich denke, sie ist einfach überarbeitet und müde...
Ich meine auch sie brauchte einfach jemand zum zuhören und reden, wenn auch nur virtuell.
Sie hat auch in keiner Weise ihren Mann bloßgestellt, obwohl sie dahingehend sicher viel zu sagen hätte,
Lylou, sei klug und arbeite weiter, lass den Haushalt mal Haushalt sein, kümmere dich um deine eigenen Wünsche und versuche, etwas Ruhe und Frieden zu finden, wahrscheinlich braucht man etwas zum abschalten, das einem wieder Kraft gibt, weiterzumachen...
liebe Grüße Birgit