Der Nachweis geht aber davon aus, dass Du Worte nicht gebrauchst als Platzhalter für Ideen, die bekannt sind oder über deren Bedeutung Übereinkünfte bestehen. Damit ist ein kommunikativer Austausch auf verbaler Basis mit Dir aber nicht mehr sinnvoll möglich, da Du alle bekannten Definitionen jederzeit nach belieben umstellen kannst und dies eben auch tust.
Jetzt wird's interessant. Diese Argumentation impliziert, dass es Ideen (oder vielleicht besser: Objekte) gäbe, die einfach so für sich da stehen ohne Bezeichnung, und wir bräuchten sie bloss zu bezeichnen, dann wüssten alle, was damit gemeint ist. Quasi, als bestünde schon von vornherein eine Übereinkunft über das, was tatsächlich ist, und auch, als könnten wir dieses auch problemlos erkennen und dann eben bezeichnen.
Es liegt auf der Hand, dass das nicht so ist - oder zumindest nicht so einfach.
Im Alltag stossen wir auch kaum an diese genannte Grenze, aber sobald jemand nach dem Wesen Gottes fragt, erhält diese Grenze durchaus Relevanz. Denn, so muss gefragt werden, gibt es das bezeichnete Objekt überhaupt? Wissen wir das? Können wir das wissen? Wenn Kriz fragt, was vor Gott gewesen ist, dann, so ist die Frage nun mal formuliert, setzt sie voraus, dass ein Gott da ist, auf den sich die Frage beziehen kann (sonst ist sie ja sinnlos).
Längst nicht alle Menschen stimmen jedoch damit überein. Insofern ist unklar, ob die Frage überhaupt sinnvoll oder nicht ist.
In Tat und Wahrheit erstreckt sich die von dir angebrachte Bemerkung auf ALLES, nicht nur auf diese Grenzbereiche, sondern auf wirklich ALLES, was wir begrifflich fassen. Und zu sagen, ja, okay, das ist nun mal so - das genügt nicht. Denn, wenn wir sagen, das sei nun mal so, dann muss schon wieder gefragt werden, was "das ist nun mal so" überhaupt heissen soll. Was ich hier anspreche geht sehr viel weiter als Diskussionsgegenstand ist.