Hallo Azurkind!
So, ich mach jetzt mal wieder den Internet-Ferndiagnostiker, da die sehr wahrscheinlich richtige Diagnose bisher hier noch nicht vor kam, auch wenn mich da manche hier dafür vielleicht schon hassen.
Es ist nicht dein bewußtes Verschulden, das du keine Freunde findest, sondern Scotty hat dich beim Abflug von der Erde vergessen wieder hoch zu beamen.

Deshalb ist das Asperger Syndrom auch als Wrong-Planet-Syndrom bekannt.
Dein Leidensweg ist auch recht typisch, soll heißen, das ich aus Erfahrungsberichten weiß, das diverse Aspies ihre Diagnose, oft erst bekommen haben, nachdem sie meist wegen Depressionen, in einer größeren psychiatrischen Abteilung gelandet sind. Sei froh, das du das Problem (und eine mögliche Diagnose) jetzt schon kennst bzw. bekommen kannst, manche erfahren es mit 50+ und ich mit 27.
was von in der Öffentlichkeit angestarrt fühlen und das ist auch 100% eines meiner HAUPTprobleme.
Irgendwie bin ich bei diesem Standardproblem immer froh, das ich als HFA autistisch genug war, das selbst nicht mitzubekommen. Soll heißen, ich falle selbst noch mehr auf, aber selbst wenn ich es dann inzwischen dann doch mal mitbekomme, ist es mir inzwischen egal.
Und die Soziale Phobie wird auch in dem Artikel erwähnt. Mein Nummer 1 Problem sozusagen.
Das ist keine Phobie und Verhaltenstherapien dagegen, kann man sich sowieso gleich sparen, weil bei Therapeuten, die das versucht haben, kam ich mir immer vor, wie der Hund, der weiß, daß wenn er Männchen macht, er jetzt was Leckeres bekommt, also macht man mal solange bei dem Spiel mit, bis man nichts mehr dafür bekommt oder spart sich den Therapie-Zirkus spätestens nach ein paar Sitzungen dann gleich ganz.
Dein Problem, das man einerseits Kontakt zu Menschen möchte, man aber dann, wenn die Annäherung stärker wird, man entweder Angst bekommt oder aber nicht mehr weiter weiß und, sich auch wegen Überreizung, zurück zieht, ist auch vollkommen normal.
Das Asperger Syndrom ist eine angeborene Kommunikationsstörung, die zwischen "normalen" Menschen und Aspies/Autisten besteht. Lustigerweise besteht sie aber nur da, zwischen Autisten klappt die Kommunikation dann nämlich wieder, aber das werden wir vielleicht erst im DSM-VI nachlesen können.

Immerhin hat es das "autistische Spektrum" nachdem es min. 10 Jahre in den USA quasi schon zum Standardbegriff geworden ist, demnächst dann wohl endlich ins DSM-V (www dsm5.org/ProposedRevisions/Pages/proposedrevision.aspx?rid=94) geschafft, indem auch das "AD(H)S-Verbot" aufgehoben werden wird, weil nach den letzten Zahlen von Pubmed (pubmed.org) haben 50% der Asperger/HFA auch noch ein AD(H)S.
Hier gleich die Info, das einem die Diagnose nicht so viel bringt, wie man vielleicht am Anfang erhofft, weil sie löst die sozialen Probleme ja nicht. Viel mehr als "amtliche" Bestätigung und die Möglichkeit, daß, man wenn man möchte, man damit mal versuchen kann, die massiv zusammengekürzten Nachteilsausgleiche zu beantragen, kommen dabei nicht heraus.
Weil die Rate der fähigen Psychiater leider in etwa so hoch ist wie die der Autisten (optimistisch: 1 Autist in jedem 100. Ei

, pessimistisch/konservativ: 1:200), rate ich dir, falls du vorhast, ein diagnostische Abklärung machen zu lassen, dir die inoffizielle Erfahrungsliste von MarkusB. (www rehakids.de/phpBB2/ftopic42926.html) schicken zu lassen, weil sonst weiß man in der Regel nach ein wenig surfen mehr, als der angebliche "Fach"arzt.
Ich sehe die schizoide PS übrigens als Restdiagnose, weil bis in die 1980er Jahre krähte ja kein Hahn nach dem Asperger Syndrom, so daß auf Grund der Fallzahlhäufung vermutlich diese Auffangkategorie geschaffen wurde, gerade auch, weil eben im Normalfall nicht die Eltern bei der Diagnose gefragt werden konnten.
Falls mein Verdacht sich für dich bestätigen sollte, es ist kein Beinbruch, wir als Autisten haben genug spezielle und einzigartige Fähigkeiten, für die uns die "Normalmenschen" eigentlich akzeptieren sollten, aber leider läßt die Toleranz meist eher zu wünschen übrig.