"Was passiert, wenn wir Afghanistan verlassen."

Naja doch, am Ende des zweiten Weltkrieges sind sehr viele Deutsche aus dem Osten geflohen, haben alles verloren und wurden hier im Westen auch sehr schlecht behandelt. Ich habe mich mit einer älteren Frau mal unterhalten, die das als Kind erlebt hatte und als 2015 die Flüchtlinge aus Syrien hierher kamen, sagte sie, dass sie genau verstehen kann, was diese Menschen durchmachen. Und sowas kann tatsächlich nur jemand nachvollziehen, der sowas am eigenen Leib erlebt hat.

Wie hieß es damals so schön. "Flüchtlinge sind wie Schmetterlinge und Schmetterlinge sind Schädlinge".
Hat sich wohl nicht viel geändert.

Gruß

Luca
 
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Ein surreales Interview:

Russlands Botschafter in Kabul
»Leute, entspannt euch, lasst uns in unsere Botschaftssauna gehen«

Wie geht es in Afghanistan unter der Herrschaft der Taliban weiter? Russlands Botschafter in Kabul sieht die neuen Herrschaftsverhältnisse optimistisch – und kann sich vorstellen, dass bald Touristen ins Land kommen.

https://www.spiegel.de/ausland/afgh...aliban-a-508d182b-6b0b-49f1-9b47-a80b5b4fc066

Unbdingt lesen. Das ist jetzt mal wirklich krank.:sick:

Bitte beachten, dass zumindest für Touristinnen die FFP-2-Maske nicht reicht, dort wird dann eine Mund,Nasen, Augenschutz-Maske benötigt. Werden die Chinesen aber sicher bald auf den Markt bringen.

Gruß

Luca
 
"Wikileaks hat auf seinem Twitter-Account ein Video veröffentlicht, das jüngst viral gegangen ist. In der Aufnahme, die aus dem Jahr 2011 stammt, äußert sich Julian Assange, der Mitbegründer der Enthüllungsplattform, zum eigentlichen Ziel des Krieges in Afghanistan. Der Journalist sagte bei einer Veranstaltung damals wörtlich: „Das Ziel ist nicht der vollständige Sieg über Afghanistan. Das Ziel ist es, Afghanistan zu nutzen, um Geld aus den Steuerhochburgen der USA und europäischer Länder in Afghanistan zu waschen und es zurück in die Hände einer transnationalen Sicherheitselite zu schleusen. Das eigentliche Ziel ist ein endloser Krieg, kein erfolgreicher Krieg.“

Weiter:

"Schon 2010 schrieb der Spiegel in einem Artikel, dass Korruption und Geldwäsche in Afghanistan weit größere Dimensionen hatten als angenommen. US-Zeitungsberichten zufolge flossen damals täglich zehn Millionen Dollar ins Ausland – oft in Kisten per Flugzeug. Teile der Gelder sollen aus westlichen Hilfsprojekten gestammt haben."

Und noch weiter:


"Zahllose Stimmen kritisierten den Sinn der US-Intervention in Afghanistan, nachdem die Taliban nun wieder an der Macht sind wie bereits vor Beginn des Krieges 2001. Einer der „Gewinner“ des Konfliktes ist der militärisch-industrielle Komplex. Laut dem Ergebnis einer Studie der Brown University belaufen sich die Kosten für den Krieg in Afghanistan auf die immense Summe von sage und schreibe 2,26 Billionen US-Dollar."

https://www.aljazeera.com/economy/2021/8/16/the-us-spent-2-trillion-in-afghanistan-and-for-what

 
Neben dem Versagen von Politik und BND macht die deutsche (viel gescholtene) Eliteeinheit KSK (Kommando Spezialkräfte) offenbar unter den fürchterlichen Umständen sehr gute Arbeit und fliegen mit Hubschraubern zwischen Kabul und Flughafen hin und her und riskieren ihr Leben. Inzwischen sind 3000Menschen evakuiert. Allerdings sind es nicht immer diejenigen,an welchen die Taliban als erstes Rache üben würden.
Ich war oft hin und her gerissen, ob es nun richtig war zur Bundeswehr gegangen zu sein, weil mit Blick auf die geopolitischen Strategien es eben selten bis nie um menschliche Aspekte geht.
Aber leider brauchen wir Militär -sowohl in diesem Fall als auch zur Verteidigung. Deswegen war’s dann wohl doch richtig, beim Militär gewesen zu sein.
Schlimm, das die Bundeswehr dermaßen kaputt gespart wurde (nur das KSK ist mit modernsten Material ausgestattet). Leider sehen die Parteien, die ich eigentlich wählen will, das zu kritisch und der Punkt geht zu meinem Ärger an die CDU. SPD und Linke wollen da nicht groß Geld reinstecken. Grüne sind da interessanterweise zumindest kooperativer als die letzt genannten. In Kabul sieht man, das es wichtig sein kann, gut ausgestattet zu sein. Allerdings sieht man auch, das die Ausbildung der Kräfte vor Ort und das militärische Material nun zynischer Weise den Taliban zugute kommt. Wenn die politische Führung sich die Gelder selbst in die Tasche stecken und zum Schluss verschwinden ist’s dann auch kein Wunder, das viele überlaufen, auch zu ihrem eigenen Schutz und ihrer Familie.

Es ist nicht so einfach mit schwarz und weiss.
 
In Kabul sieht man, das es wichtig sein kann, gut ausgestattet zu sein.

Sehe ich anders. Ich formuliere deinen Satz mal um, dann wird für mich ein Schuh draus:

In Kabul sieht man, dass es wichtig sein kann, überhaupt nicht ausgestattet zu sein.

Will sagen: keine Bundeswehr, keine Auslandseinsätze, folglich auch keinen, den man rausholen müsste.

Das ist formale Logik. :rolleyes:

Natürlich jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, wo wir aus vollidiotischer Nibelungentreue zu den Staaten mit einmarschiert sind, jetzt, in dieser speziellen Situation, ist eine gute Ausstattung der Bundeswehr natürlich ein Segen, und ich hoffe, dass so viele wie nur irgend möglich, da lebend rauskommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehe ich anders. Ich formuliere deinen Satz mal um, dann wird für mich ein Schuh draus:



Will sagen: keine Bundeswehr, keine Auslandseinsätze, folglich auch keinen, den man rausholen müsste.

Das ist formale Logik. :rolleyes:

Natürlich jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, wo wir aus vollidiotischer Nibelungentreue zu den Staaten mit einmarschiert sind, jetzt, in dieser speziellen Situation, ist eine gute Ausstattung der Bundeswehr natürlich ein Segen, und ich hoffe, dass so viele wie nur irgend möglich, da lebend rauskommen.
Ich finde keine einfachen Antworten. Vom Herzen her würde ich Dir gerne Recht geben. Eine Welt ohne Militär wäre eine bessere und ich bin auch kein Freund westlicher Ausbeutung. USA, England, Frankreich, Deutschland- sie hatten und haben ihre Hintergedanken und diese sind nicht Nächstenliebe. Die Zukunft wird irgendwann China gestalten und außerhalb ihres Landes kann man dann auch mal mit den Moslems/Taliban gut Freund sein. Vielleicht bekommen sie nun ordentliche Straßen , Kindergärten und Schulen und dafür gibts im Tausch die Bodenschätze und die Seidenstraße bricht sich weiter Bahn und der Westen verliert wieder ein paar Meter Boden. Afghanistan hat entweder die Pest oder Cholera an der Backe.

Bei allem Übel möchte ich trotzdem nicht in einem Land ohne Militär leben und hab deswegen Militärdienst geleistet - kann aber auch verstehen, wenn man da nicht mitmachen will. Aktuell bin ich dankbar für die KSK.
 
Der ganze Krieg war falsch. Mit Lügen begonnen, durch Selbstbetrug und Märchen-Erzählungen immer weiter getrieben, und jetzt nimmt das endlich ein Ende. Es gibt m.A.n. auch kein realistisches Szenario das wirklich bedeutend anders aussehen könnte.

Alleine dieser Glaube, man könnte anderen Ländern Demokratie durch militärische Invasion bringen, ist doch total irre.


Europa und die USA liefern Alle, die für Sie gearbeitet haben den islamistischen Taliban aus und das ist beschämend! Wir haben die Vepflichtung diese Menschen bei Uns aufzunehmen, durch die plötzlich Auszug, wurde es vereitelt. Wir Deutsche liefern viele Menschen ihren Mördern aus. Der Grund: Bundestagswahl! ("2015 darf sich nicht wiederhlolen!")

Ich könnte kotzen!

Shimon
 
Wie ich Leuten schon generell sagte kann ich dir wegen Themenverbot (auch in Bezug auf deine weiteren Beiträge) nicht oder kaum weiter antworten. Mit den existierenden Beiträgen (am Tag der Niederlage, und hat mich daher emotionalisiert...) habe ich es ja schon genug strapaziert.

Ok, versuche es so, dass das Thema nicht konkret behandelt wird.

Ich bin jedenfalls kein Christ (ist keine neue Information eigentlich?), und froh darüber, dass es weniger werden und/oder dass sie weniger fundamentalistisch werden. Da ist überhaupt keine Hypokrisie. Jeder Andersdenkende sollte sich von Ideologien bedroht fühlen, die eine solche in der Hinsicht "erfolgreiche" Historie hatten. Alles andere ist naiv. Und wie gesagt, das Christentum ist in vielerlei Hinsicht aufgeklärt mittlerweile, und trotzdem haben die selben Leute ein Problem mit dem Christentum, die bei einer Turboversion davon ihre Arme ironischerweise weit aufmachen. Was soll ich bitte davon halten, außer mit den Augen zu rollen? :rolleyes: Und dass Christen skeptisch sind, ist nebenbei ebenfalls logisch, denn wie sieht das mit der religiösen Toleranz umgekehrt bitte aus?

Du bist natürlich schlicht involviert hier, auch wenn du vermutlich direkt nicht daran glaubst (oder bestenfalls in einer sehr atypischen Form?), und erwarte daher auch nicht, dass du Leute wählst, die es kritisch sehen. Aber wer mit dem Christentum ein Problem hat, kann nur als (ideologisch) naiv angesehen werden, wenn er hier auf einmal kein Problem hat. Oder von mir aus mag er extrem opferbereit (ohne jetzt naiv zu sein) sein, aus humanitären Gründen, aber ich wähle auch niemanden der unsere Sicherheit für externe Problematiken massiv aufs Spiel setzt. Derjenige soll dorthin ausreisen und helfen (oder ohne größeres Risiko Geld schicken), statt alle mit reinzuziehen. Ein Abgeordneter (und Politiker generell) repräsentiert seine Wähler, dann noch die gesamte Bevölkerung hier, und erst zum Schluss die gesamte Welt.

Natürlich könnten andere Parteien jetzt auch noch Aussagen tätigen, die meine Entscheidung wieder ändern, aber ich erwarte da definitiv eine kritische Position, angesichts der katastrophalen Entwicklung mal wieder... Ich mag HIER für Abschottung sein, aber konservativ, christlich oder gar militaristisch bin ich nicht.



Du schon wieder, mit Dein "Themenverbot".....und dann kommst mit ein "Litanei", ist das "witzig"?:ironie:

Shimon
 
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Neben dem Versagen von Politik und BND macht die deutsche (viel gescholtene) Eliteeinheit KSK (Kommando Spezialkräfte) offenbar unter den fürchterlichen Umständen sehr gute Arbeit und fliegen mit Hubschraubern zwischen Kabul und Flughafen hin und her und riskieren ihr Leben. Inzwischen sind 3000Menschen evakuiert. Allerdings sind es nicht immer diejenigen,an welchen die Taliban als erstes Rache üben würden.
Ich war oft hin und her gerissen, ob es nun richtig war zur Bundeswehr gegangen zu sein, weil mit Blick auf die geopolitischen Strategien es eben selten bis nie um menschliche Aspekte geht.
Aber leider brauchen wir Militär -sowohl in diesem Fall als auch zur Verteidigung. Deswegen war’s dann wohl doch richtig, beim Militär gewesen zu sein.
Schlimm, das die Bundeswehr dermaßen kaputt gespart wurde (nur das KSK ist mit modernsten Material ausgestattet). Leider sehen die Parteien, die ich eigentlich wählen will, das zu kritisch und der Punkt geht zu meinem Ärger an die CDU. SPD und Linke wollen da nicht groß Geld reinstecken. Grüne sind da interessanterweise zumindest kooperativer als die letzt genannten. In Kabul sieht man, das es wichtig sein kann, gut ausgestattet zu sein. Allerdings sieht man auch, das die Ausbildung der Kräfte vor Ort und das militärische Material nun zynischer Weise den Taliban zugute kommt. Wenn die politische Führung sich die Gelder selbst in die Tasche stecken und zum Schluss verschwinden ist’s dann auch kein Wunder, das viele überlaufen, auch zu ihrem eigenen Schutz und ihrer Familie.

Es ist nicht so einfach mit schwarz und weiss.


Versagt hat die USA und gesamte EU, sweil wir nicht Alle retten werden, jund das ist eine Sauerei ohne gleichen, Europa und Amerika hat seit dem Zweiten Werltkrieg nichts dazugelernt. Damals waren es die Juden, heute sind es die Afghanische Hilfskräfte und gefährdete Frauen. Die Antwort der Taliban wird kommen: Attentate in Europa und Amerika

Shimon
 
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