Was nervt euch am meisten?

Was @BladeX sagen will, ist, glaub ich, niemandem ein Rätsel. Aber wenn jemand von einer unfähigen Gesellschaft schreibt und sich von dieser "distanziert" dann distanziert er sich auch vom vorgeworfenem gesellschaftlichen Versagen - nimmt aber die Vorzüge gern mit ohne etwas zu verbessern.
 
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Der „unfähigen Gesellschaft“ zu entgehen?
Nur klassisch mit einem komplett autarken Leben auf der einsamen Insel/Berggipfel/Eisscholle/Sibirien/..
Ersatzweise: Mond oder demnächst: Mars.

Ob ich mit der wieauchimmer „Gesellschaft“ einverstanden bin oder - mich in der Gesellschaft befindlich gegen diese Gesellschaft protestiere - gleiches Boot.
 
Auch Punker und die, die anti sind/waren, waten/sind Teil der Gesellschaft werden von ihr geprägt und prägen sie.
Ja eben, aber es geht darum, wie die das von INNEN sehen, nicht, um äußere Gegebenheiten.
Haltungen kommen von innen.
Natürlich ist man immer Teil von irgendwas, 42 und dem ganzen Rest und auch der Gesellschaft.
Aber ich kann niemandem absprechen, wenn er sich separiert, (fühlen will) auch dann nicht, wenn er wohnen, essen und sich kleiden muss, um zu leben.
Für mich hört sich das an wie Miesmacherei.
So nach dem Motto "Du kommst hier nicht raus egal was du denkst!." So als ob man ihm missgünstig die Freiheit seines Bewusstsein absprechen will. "Auch du bist, auch du musst..!"
Das Bewusstsein ist aber Freiheit, vielleicht die einzige.



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Hallo @dguzat,

insgesamt, finde ich, ist das eine interessante Diskussion. Ich war gerade auf deiner Seite und habe gesehen, dass es Dir offenbar vor allem um Transformation geht (gibt ja auch einige Interviews dort zu diesem Thema).

Meine Fragen an Dich betreffen deine persönliche Verbindung dazu: Was bedeutet Transformation für Dich? Wie bist Du zu diesem Thema gekommen? Und ist Transformation für dich ein spirituelles Thema?
Liebe Perlenfischerin, freut mich, dass du dir die Mühe gemacht und recherchiert hat. Ja, ich mache meinen Podcast im Kontext der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Und mit deiner Frage, ob ich Transformation für ein spirituelles Thema halte, triffst du den Nagel auf den Kopf.

Wenn sich ein Mensch verändern oder noch mehr, verwandeln will, braucht er meiner Meinung nach ein Selbstbild, das ihm das ermöglicht; oder besser: Er braucht ein Bewusstsein dafür, dass er sich selbst gestaltet. Tut er das nicht, läuft er Gefahr, die Welt um sich verändern zu wollen, und dabei selbst derselbe zu bleiben.

Das Ergebnis: eine Wirtschaft die glaubt, dass die Transformation mit Sonnenkollektoren, Windrädern und Nachhaltigkeitsberichten erledigt sei - und jetzt immer tiefer in Sumpf steht. Weil sie sich in Wahrheit gar nicht transformiert hat.

Spiritualität heisst für mich (auch), sich selbst mit seinem Geist identifizieren zu können. Diese Fähigkeit ist unbedingt notwendig, um loslassen, den Tod akzeptieren und sich als jemand anderes neuerschaffen zu können. Nicht umsonst verlieren Menschen alles und sind auf sich selbst gestellt, bevor sie ihr Leben wirklich ändern. Dort, ganz unten, in tiefster Krise, kannst du nur Kraft sammeln, wenn du dich auf dich und deinen Geist fokussierst; auf das, was will, wertet und Bedeutung erschafft. Deshalb ist Transformation für mich zutiefst mit Spiritualität verbunden....
 
Was @BladeX sagen will, ist, glaub ich, niemandem ein Rätsel. Aber wenn jemand von einer unfähigen Gesellschaft schreibt und sich von dieser "distanziert" dann distanziert er sich auch vom vorgeworfenem gesellschaftlichen Versagen - nimmt aber die Vorzüge gern mit ohne etwas zu verbessern.

Wer die Gesellschaft als unfähig bezeichnet, sollte mal überdenken, welche Fähigkeiten man selbst mitbringt.
 
aber eine Gesellschaft verachten, die die Existenz eines solchen Daseins überhaupt ermöglicht,
sollte man doch irgendwie unterstützen und nicht zu sehr angreifen um sie nicht zu gefährden.
Doch, das kann man schon, finde ich, wenn man dennoch große Defizite und Ungerechtigkeiten sieht. Das bezieht sich ja auch meist nicht nur auf ein Land, sondern auf den Raubtierkapitalismus weltweit und seine Folgen.
Die Ungerechtigkeit der Welt und die Ignoranz derer, denen es gut oder sehr gut geht.
Auch wenn mir diese Gesellschaft ein Dasein ermöglicht, macht sie ja vielen anderen das Leben schwer und macht sie krank durch Anpassdruck. Das ist so, auch hier, ein Blick auf die Statistik psychischer und psychomsomatischer Erkrankungen reicht.
Ich wurde hier ungefragt hineingeboren, muss mich anpassen von früh bis spät, sobald ich in die Schule komme und dann bis zum (und)seligen Ende immer weiter so- da kann man schon anti sein.

Rudi Dutschke hat mal in einer Rede gefragt, was Urlaub überhaupt sein soll.
Warum man so leben muss, dass man dringend Urlaub braucht, warum man nicht so im Einklang lebt und arbeitet,
dass man ihn eigentlich nicht braucht..
 
Liebe Perlenfischerin, freut mich, dass du dir die Mühe gemacht und recherchiert hat. Ja, ich mache meinen Podcast im Kontext der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Und mit deiner Frage, ob ich Transformation für ein spirituelles Thema halte, triffst du den Nagel auf den Kopf.

Wenn sich ein Mensch verändern oder noch mehr, verwandeln will, braucht er meiner Meinung nach ein Selbstbild, das ihm das ermöglicht; oder besser: Er braucht ein Bewusstsein dafür, dass er sich selbst gestaltet. Tut er das nicht, läuft er Gefahr, die Welt um sich verändern zu wollen, und dabei selbst derselbe zu bleiben.

Das Ergebnis: eine Wirtschaft die glaubt, dass die Transformation mit Sonnenkollektoren, Windrädern und Nachhaltigkeitsberichten erledigt sei - und jetzt immer tiefer in Sumpf steht. Weil sie sich in Wahrheit gar nicht transformiert hat.

Spiritualität heisst für mich (auch), sich selbst mit seinem Geist identifizieren zu können. Diese Fähigkeit ist unbedingt notwendig, um loslassen, den Tod akzeptieren und sich als jemand anderes neuerschaffen zu können. Nicht umsonst verlieren Menschen alles und sind auf sich selbst gestellt, bevor sie ihr Leben wirklich ändern. Dort, ganz unten, in tiefster Krise, kannst du nur Kraft sammeln, wenn du dich auf dich und deinen Geist fokussierst; auf das, was will, wertet und Bedeutung erschafft. Deshalb ist Transformation für mich zutiefst mit Spiritualität verbunden....

Hey @dguzat,

Danke Dir für Deine Antwort. Allerdings: was bedeutet Dir der Begriff Transformation? Ich meine, wir (die Menschen, die "Welt") transformieren uns doch sowieso seit Anbeginn der Zeit. - Ist deine Intention, uns (der Gesellschaft) spirituelle Unterstützung, Hilfestellung zu bieten, die aktuell chaotischen, unsicheren Zeiten heil zu überstehen? Was oder wer soll sich denn genau wie und wohin transformieren? Oder möchtest du gar die Entwicklung eines "neuen Menschen" anschieben, der besser (im Sinne von bewusster) sein soll als der, der gerade unseren Planeten in die Luft jagt?

Wenn das so ist, finde ich das wunderbare Absichten. Aber ich meine, man kann das nicht forcieren. Die Menschen möchten nicht gedrängt werden, bewusster zu werden. Das ist meistens unbequem und allermeistens mit seelischen Schmerzen verbunden. Eine echte Entwicklung zu mehr Bewusstheit geht meistens nur so, wie du es ja auch schreibst: "Dort, ganz unten, in tiefster Krise". Und diese heilsamen Krisen (da, wo man die Perlen findet) kann man nicht verordnen, die "findet" jeder für sich allein.

Dennoch, ich halte Spiritualität (wohlgemerkt: nicht Religion und nicht Esoterik) in den heutigen Zeiten für wichtiger denn je. Es kann ein Anker sein im wilden Meer dieser chaotischen, unsicheren Zeit. Und vor allem auch in persönlichen oder gesellschaftlichen Krisen. Das ist und war für mich auch und gerade in Krisen so. Allerdings, wenn Spiritualität wirklich hilfreich sein soll, muss jeder seinen eigenen Zugang dazu finden, und zum anderen: nicht jeder braucht Spiritualität zum (Über-)Leben. Viele können damit gar nichts anfangen, wie ja oben auch schon zu lesen war. Vor allem manche verkopften Wissenschaftler nicht, die nur in ihrem "Geist" leben, immer umfangreicheres Wissen über immer kleinere Teile des Lebens sammeln und darüber die Ganzheit des Lebens und seine Vernetztheit (alles mit allem verbunden) nicht mehr erfassen können.
 
?
Wieso muss man das denn so eng sehen?
Was @BladeX sagen will, ist doch klar. Er identifiziert sich nicht mit der Gesellschaft oder was er darin sieht mehrheitlich.
Solche Menschen hat es immer gegeben, ist doch auch gut so.
Solange er keinem konkret schadet, kann er denken und tun, was er will.
Er leistet damit auch einen Beitrag, er lebt mit und dabei, und ist dagegen oder gegen vieles.
So what.
Klingt zwar ein bisschen, als ob nur er die Missstände sähe, gut, das wäre etwas narzisstsch, aber
wenns mehr nicht ist.....ist ja die neurotische Seuche des modernen Menschen.
Man muss auch nicht gleich Lehrer sein oder sofort ein Ehrenamt machen, um es "besser zu machen", wenn man so eine Haltung hat.

Deswegen mochte ich auch Punker immer gerne. Ich hab mich das zwar selber nicht getraut, aber einfach nur anti und dagegen zu sein fand ich auch immer in Ordnung und völlig berechtigt im bunten Strauß der möglichen Haltungen zu dieser modernen, durchgeknallten Welt.

Es war aber etwa anders. @BladeX hat gesagt, er gehört nicht mehr zu dieser Gesellschaft, weil die Menschen oberflächlich sind. Und die Lehrer übrigens schlecht.

Also entweder hat er wirklich in seinem ganzen Leben noch nie einen Menschen kennengelernt, der besonnen, nachdenklich oder tiefgründig wäre und auch noch nie von einem Lehrer gehört, der engagiert ist und gut mit seinen Schülern arbeitet - was wirklich ein besonder Zufall wäre.
Oder er beurteilt Menschen einfach pauschal von oben herab. Weil er meint, sie seien nicht gut genug für ihn.

Dagegen und anti zu sein ist auch völlig in Ordnung und Kritik und kritisches Verhalten wichtig. Doch wenn jemand gegen alles ist und jeder blöd ist und alles doof ist - dann ist das für mich kein gesundes Beurteilungsvermögen, sondern das ist pubertäres, unreifes Verhalten.
 
Warum wird hier eigentlich über mich diskutiert ?
ihr wisst ja jetzt das ich nichts von unserem Gesellschaftssystem halte , darüber könnt ihr denken wie ihr wollt .
Ich werde mich hier auch nicht rechtfertigen .weil ich absolut daran festhalte .
Aber schon interessant zu sehen wie viele hier es überhaupt nicht ertragen können wenn man mal dieses Gesellschaftssystem kritisiert .
 
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Warum wird hier eigentlich über mich diskutiert ?
ihr wisst ja jetzt das ich nichts von unserem Gesellschaftssystem halte , darüber könnt ihr denken wie ihr wollt .
Ich werde mich hier auch nicht rechtfertigen .weil ich absolut daran festhalte .
Aber schon interessant zu sehen wie viele hier es überhaupt nicht ertragen können wenn man mal dieses Gesellschaftssystem kritisiert .

Du kritisierst das Gesellschaftssystem ja gar nicht.
Du lehnst es nur ab.
 
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