Was mir gerade so einfällt …

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Ich unterscheide die Medien ICD, Sternbilder, Otto-Katalog.
 
Ich lese gerade ein Jugendbuch von Kay Kerr, eine autistische Autorin. Protagonistin Zoe ist, wie in fast allen ihren Büchern, eine autistische Jugendliche. Und ich find es grad sehr interessant, dass sie Zoe von sich selbst, als behindert sprechen lässt. Vielleicht ist das der Übersetzung geschuldet oder man geht vielleicht in Australien anders damit um - ich weiß es nicht. Das muss ich noch recherchieren.
Aber der Dialog war gerade sehr interessant für mich:

»Vielen Dank, Zoe. Ich finde, jede Nachrichtenabteilungen sollte jemandem haben, der, na ja, du weißt schon, Erfahrungen aus erster Hand hat"

»Eine behinderte Redakteurin, meinst du?«, frage ich.

»Nennst du dich selbst so?" Sie flüstert das alles, als würde sie fluchen und vermeiden wollen, dass es jemand hört. Einerseits überrascht es mich, andererseits überhaupt nicht.

»Nein, es braucht keine Euphemismen. ›Behindert‹ ist kein schlimmes Wort«, antworte ich.

»Natürlich nicht«, sagt sie und wendet den Blick ab.

Ich versuche, mich nicht darüber aufzuregen, dass sie das Wort»behindert« nicht benutzen will.


Also die Autorin schreibt in ihrem Nachwort folgendes:

Nicht jede autistische Person sieht Autismus als Behinderung und das ist natürlich absolut in Ordnung. Die Erfahrungen liegen auf einem riesigen Spektrum und keine autistischen Personen sind gleich. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, dass Zoe sich als behindert identifiziert. Auch wenn ich mich früher selbst nicht so identifiziert habe, bin ich nun bei der Erkenntnis angelangt, dass Autismus für mich eine Behinderung und Behinderung kein schlimmes Wort ist.
 
Das Wort Behinderte/r wird halt leider auch als Schimpfwort benutzt. Also als Erniedrigung.
Ich mag es nicht.
 
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