Ich entschuldige mich gleich mal vorab, weil nun wieder viele Fragen kommen werden. Die sind auch nicht bockig oder trotzig zu sehen, sondern nur das, was mir durch den Kopf geht. Sie brauchen auch nicht alle eine Antwort (wäre eh unmöglich), sondern erklären wohl eher mein Denken. Ich werfe sie also mal - ganz neutral - in den Raum...
Na, wir sind doch hier, um uns auszutauschen und unseren Senf dazuzugeben.

Und es ist total freiwillig, worauf man einsteigt.
Warum sollte es als Seele nur mich geben? Warum sollte es auf Seelenebene nichts zu erfahren geben? Das verstehe ich nicht. Wenn Seelen ein Leben planen usw., so ist "dort drüben" ja einiges los. Warum also sollte dort nichts erfahrbar sein? Wie stellst Du (ihr) Dir (euch) das vor?
Ich stelle mir nicht vor, dass "dort drüben" nichts erfahrbar ist, sondern lediglich, dass es dort ANDERS ist.
Wenn man buchstäblich eine Ewigkeit existiert, braucht man immer wieder neue Möglichkeiten.
Denke ich mir jedenfalls.
Das die Seele an sich total friedlich ist, alle ähnlich sind, es keinen Streit, keine Herausforderungen, nichts zu lernen gibt? Oder anders gefragt, warum sollte es dieses "menschliche" dort nicht geben?
Weil es dort keinen Mangel gibt, der entsteht erst in einem physischen Körper, der ernährt, gekleidet usw werden muss.
Und wenn es dies nicht gibt, wozu sollten menschliche Erfahrungen nötig sein? Wenn es dort keinen Sinn macht, weil Streit, Neid usw. nicht exisitieren, was bringt es der Seele dann, zu erfahren, was dies ist? Oder Leid? Als Mensch lernt man daraus oder geht unter. Nicht jeder packt einen Schicksalsschlag weg, schafft es, diesen zu verarbeiten oder wird deswegen zu einem besseren Menschen. Also reift vielleicht auch nicht jede Seele daran. Wenn es klappt, dann kann man sich mitunter besser in andere Menschen einfühlen, wird vielleicht toleranter, hilfsbereiter, entwickelt mehr Mitgefühl, mehr innere Stärke. Aber das würde ja bedeuten, eine Seele kann dies alles nicht? Und darum muss sie über mitunter sehr brutale Wege lernen, was dies ist?
Man muss es nicht in einer einzigen Inkarnation schaffen.
Und sie muss auch nicht, Seelen werden nicht gezwungen, sich als Menschen zu inkarnieren.
Aber wenn sie 's tut, dann wird sie eben mit diesen Dingen konfrontiert und muss sie irgendwie bewältigen.
Das kann oft ätzend sein, denn bevor man eine Erfahrung macht, weiß man ja nicht, wie schlimm sie für einen ist.
Hm, vielleicht werden Seelen ja als zukünftige Schutzengel oder spirituelle Begleiter der Menschen ausgebildet und müssen all dies wissen. Oder sie müssen es erfahren, um heraus zu finden, was an/in der Schöpfung schief gelaufen ist, um es beim nächsten mal besser zu machen. Oder um von einer anderen Ebene heraus wieder "ins Glück" zu führen. Da steckt dann wohl der Gedanke der "Versündigung" hinter. Erfahren müssen, wie ätzend etwas sein kann, um zurück "nach Hause" zu wollen.
Denke ich auch, all das ist möglich und vielleicht auch gleichzeitig.
Vielleicht denke ich auch falsch, weil ich die Seele als weiter entwickelt im Vergleich zum Menschen betrachte. Sie ist nicht vergänglich, vielleicht schon länger da, hat einen größeren Überblick, sollte mehr Erfahrungen haben, ist "näher an Gott (oder an was auch immer man glaubt)". Vielleicht ist dies ja falsch.
Wenn sich die Seele durch das Menschsein entwickelt, spielt es keine Rolle, ob sie älter ist, denn dann kommt es auf die Erfahrungen im Körper an.
Aber da muss und kann noch viel geforscht werden.
Warum sollte es "drüben" anders sein? Warum reicht eine geistige Welt nicht aus?
Weil Wesen, die ewig leben, Vielfalt brauchen.
Naja, immerhin ein schwacher Trost.

Da komme ich dann auf einen früheren Gedanken zurück: vielleicht ist das hier die Ausbildungsstätte für "Seelenretter", die später dann in einer Welt eingesetzt werden, die noch übler ist als hier. Oder man wird "Seelentherapeut" für die Seelen, die es nicht schafften, an einer Erfahrung hier auf Erden zu wachsen. Hm... Wirklich Sinn ergibt das nicht.
Ist eine schwierige Sache mit dem Sinn.
Welchen Sinn hat es, dass überhaupt irgendetwas existiert, einschließlich uns selbst?

Aber da es uns nunmal gibt......
Herausforderungen, okay. Sind aber mitunter sehr heftige, würde ich meinen (wenn man Krieg, Mord etc. als Herausforderung betrachten möchte). Die einen auch zerbrechen können (da ist dann nichts mit Weisheit und Stärke).
Zweifelsohne, aber die Seele zerbricht nicht, sondern "nur" der irdische Persönlichkeitsanteil.
Wenn also eine solche Erfahrung (Folter, Mord... - egal ob als Opfer oder Täter) tatsächlich freiwillig geschieht, muss es ja einen schon recht wichtigen Grund dafür geben, in die tiefsten Tiefen menschlicher Abgründe zu tauchen. Der würde mich brennend interessieren. Denn was Leid ist, weiß man auch, wenn man unglücklich verliebt ist; was Schmerzen sind erfährt auch jeder in unterschiedlichen Ausprägungen; und innerlich das ko**** bekommen, kann man auch, wenn man einen entsprechenden Thriller liest.
Wirklich beantworten kann ich diese Frage auch nicht.
Manchmal denke ich, dass es nicht so geplant war und dass etwas schiefgegangen ist.
Und jetzt müssen wir halt gucken, wie wir das alles wieder in die Reihe kriegen.
