Raeubertochter schrieb:
Ach so, Iseeu,
dann... ehrlich gesagt... haben wir glaube ich gar keine Differenzen. Denn ich sehe es ebenso. Ja, ich gebe dir völlig Recht. Das begriffliche Problem liegt wohl im Wort Schamanismus, dass das Schamane-Sein betreffen kann oder das Schamanisieren (als Weg, in deinen Begriffen).
Dann aber ist die einzige Person, die ich kenne, die ich insofern, nämlich unter einem Berufungs-Aspekt als Schamanin bezeichnen würde, eine Person, die nicht im Schamanisieren ausgbildet wurde... und sich selbst keiner Richtung zuordnet. Ihre Fähigkeiten sind sehr beeindruckend.
Raeubertochter schrieb:
Wie ist das mit dir, Iseeu, siehst du dich als Schamanen? Bist du berufen? Was beinhaltet das für dich konkret?
In Gewisser weise denke ich schon das ich berufen bin .... leider

(Wie du bestimmt kennst, wäre das leben mit unwissen definitiv leichter.
Manchmal wünschte ichs mir

)
Allerdings ist die Berufung von Kultur zu Kultur unterschiedlich - die Frage nach dem wie genau jmd berufen wird - ist also nicht objektiv. Ob jmd. Berufenes das letztendlich auch wird, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ein fertiger Schamane bin ich definitiv nicht und würde ein Teufel tun mir diese Bezeichnung heutzutage (bei all den verschiedenen Interpretationen) zu geben. Ich sehe mich als Schüler, der es evtl werden könnte - jedoch liegt das nicht in meiner Hand - das haben letztendlich die Geister zu entscheiden und wird die Zeit zeigen. (kommt Zeit - kommt Rat!
Ob ichs werden will?! - einerseits ja, andererseits nein.
Schamane zu sein ist meines erachtens eine riesen verpflichtung, die das Leben nicht unbedingt leichter machen. Auch weil ich aus dem helfen keinerlei monetäre Forderungen ableiten würde und könnte. Das ist heutzutage ein Punkt, der in dieser materiellen Welt, dennoch irgendwo beachtung finden muss. Auch die erlebnisse, die man als "Schüler" hat, sind nicht unbedingt immer Sachen mit denen man umzugehen weiß, bzw. sie gerne erlebt hätte.
Schamanen erleben wahrscheinlich ein vielfaches davon.
Ich kenne 1-2 Personen denen ich das "prädikat" Schamane aufdrücken würde - jedoch macht sich die eine Person immer kleiner als sie ist und die andere immer größer. So das sie wahrscheinlich beide kurz davor sind - jedoch noch einen kleines Stück Erfahrung brauchen.
Andererseits gibt es einem auch viel (mir auf jeden Fall) anderen Helfen zu können (und sei es auch noch so klein), so dass ich ohne das alles nicht glücklich werden könnte.
Berufung beinhaltet für mich, das die Geister auserwählt haben. Der Schamane wird letztendlich auch durch sie, zu Dingen im Stande sein, die andere wahrscheinlich nicht mal wahrnehmen.
Raeubertochter schrieb:
Dann bliebe die Frage danach, wie Schamanismus in der heutigen Zeit konkret aussehen kann... die Titanus ja ursprünglich gestellt hat... wo ist er eigentlich? Titanus? Bist du verschwunden?
Auf die Frage schrieb ich ja die Antwort - das die Gemeinschaft heuzutage "lose" wurde. Desweiteren denke ich, das gewisse "Jagdrituale" nur noch bedingt von nöten sein werden. Dennoch die Kommunikation mit der Natur und den Geistern vllt grade heute mehr als nötig ist.
Raeubertochter schrieb:
Mir stellen sich da solche Fragen wie: Wie passt sich Schamanismus in die heutige Gesellschaft ein? Oder steht er außerhalb?
Das finde ich ist ein interessanter Gedanke. Im Grunde steht der Schamane ja nie wirklich außerhalb aber auch nie wirklich drin. Ich denke der Schamanismus ist auch ein Teil dieser Welt und somit da.
Vielleicht sollte man andersrum fragen:
Wie weit ist unsere Gesellschaft ein TEIL dieser Welt?
LG Iseeu