Das scheint aber für die allermeisten nicht gerade reizvoll zu sein. Sondern eben eher das mystische Unbekannte. Mit viel Blinkblink..
Was die allermeisten wollen ist interessant, wenn man eine möglichst große Zielgruppe erreichen will. Ich hab in Oberösterreich mal einen Wender kennengelernt, der arbeitet schamanisch par excellence, ohne sich einen Schamanen, ja nicht mal schamanisch praktizierend zu nennen /wochenends im Hinterzimmer eines Gasthofes, die Leute ziehen Nummern, jeder kennt den. Regional eine Berühmtheit, selbst von Ärzten geschätzt, aber er geht über diese Regionalität nicht hinaus, hat kein Buch geschrieben, ist im Internet nicht vertreten, ein guter Heiler, der keine Werbung macht/braucht.
Sich als Schamane zu profilieren dient halt der Generierung eines Kundenstocks. Persönlich halte ich da garnichts davon, aber es ist legitim. John Red Spider, ein Elder der Lakota, sagte mal zu mir daß er kein Elder geworden ist, indem man ihn dazu gewählt hat im Sinne eines Amtes. Derlei Aufgaben ergeben sich, wenn Leute mit Problemen zu einem kommen und man behilflich sein kann, in seinem Fall für ca. 4000 Lakota als Elder die Ansprechperson in spirituellen ua. Fragen im Lakotareservat.
Der hat mir noch ganz andere Dinge erzählt aus den 60er Jahren...Achtung, es klingt filmreif...wenn etwas gestohlen wurde, wurden ganz schnell die Lakota verdächtigt...es gab wilde Schiessereien. Es gab da einen Sherriff, der hat am Highway Waffen verteilt und jeden der auf Lakota schiessen wollte, schiessen lassen, unter dem Deckmantel Hilfssherriff, Verbrechensbekämpfung. Die Wildwestfilme der 60er, die man so kennt, orientierten sich an diesen Ereignissen und nicht, wie viele glauben am historischen wilden Westen...der war vergleichsweise im Alltag viel friedlicher, von den bekannten Massakern abgesehen. Früher hat das FBI die Sundance Festivals gestört, heute stehen diese unter dem Schutz des FBI...es gab sogar Regierungsanfragen mit der Bitte, gewisse staatliche Themen in die Rituale mithineinzunehmen. So wandeln sich die Zeiten.
Ansonsten ist es ein bisschen so wie mit den Facebookfreunden...ich weiß nicht ob es allen so gut geht, wie sie es ausführlich tagtäglich illustrieren...ich weiß aber sehr wohl wie es meinen guten Freunden geht. Und das Bedürfnis so ein bisschen glänzen zu wollen...hach, ist das nicht menschlich? Jeder will mal ein bisschen wichtig sein...gesehen werden...und manche leben dieses Bedürfnis halt auf eine sehr ungeschickte Art und Weise aus...man darf doch auch mal auf was stolz sein...aber um sich jetzt auf "Ich kann alle meine Entchen auf der Blockflöte spielen" was einzubilden, darf man höchsten 6 JAhre alt sein, damit das noch gut ankommt xD
Selbst hab ich das einmal beim Snowboarden nur für mich thematisiert, ganz allein im Wald; meine wildesten Sprünge gezogen und dabei festgestellt, daß mir einfachere Sprünge mehr Spaß machen...es spielt ja auch keine Rolle, wenn dabei keiner zusieht. Es ist relativ einfach, andere zu blenden...sich selbst zu blenden hat aber weitaus unangenehmere Konsequenzen in der Entfaltung einer lebendigen Spiritualität, aber jeder so wie er kann. Am schlimmsten sind die Raucher verurteilenden Nichtraucher...haben nicht selten selbst mal wie ein Schlot geraucht.
Es ist eine gute Sache, bei sich selbst zu bleiben.
Die Technik schamanischer Praxis läßt sich nicht nur bei verschiedenen trad.scham. Völkern vergleichen...es gibt auch Übereinstimmungen zur Psychotherapeutischen Praxis...da darf man nur nicht irritiert sein, daß es da keine Geister gibt. Eine wirklich große und weltweit bekannte Psychotherapeutin aus Graz meinte mal zu mir, daß sie ganz viel vom Schamanismus hält und von dessen Wirkkraft überzeugt ist, aber...dennoch hat sie ihr eigenes Werkzeug und dieses möchte sie nicht mit anderer Praktik vermischen.
Gleiches sagte aber auch einmal zu mir mein Cherokeefreund...alle Medizin mag für sich brauchbar sein, aber man sollte diese nicht miteinander vermischen...mixed medicine = bad medicine.
Sowas sagt sich aber leicht, wenn man einen Großvater hat, von dem man lernen konnte.
Viele Leute haben hierzulande niemanden, der auf dem Weg weiterhilft...sämtliche Vereine, ganz gleich wie gut aufgestellt, sind zumeist Selbsterhalter, auch die FSS ist letztendlich so ein Verein.
Es gibt hierzu und dazu unterschiedliche Erfahrungsberichte...der eine konnte beim Seminar was mitnehmen, der andere nicht...
Und dann gibts noch die Leuts, die alles verurteilen, ohne es selbst getestet zu haben...Urteil nach Hörensagen...
Ist ja auch ok...und während andere nicht alle Tassen im Schrank haben, sind in diesem Schrank auch nicht alle Teller gleich groß.
Mir reichts schon zu wissen, wie groß der eigene Teller ist...seinen eigenen Tellerrand zu kennen, da mal drüberzublicken/hinauszuwachsen...da steckt genug Beschäftigung für ein ganzes Leben drin xD
LG Tiger