Was ist denn ein "Christ"?

Und was ist, wenn ich sage, dass alle Naturmenschen, die im Urwald oder in den Savannen ganz einfach ohne Diebstahl und Mord leben, die besten Repräsentanten jeder Religion sind? Sie sind alles zugleich: Buddhisten, Zen, Muslime, Hinduisten und Christen - gerade weil sie von all diesen Religionen keine Ahnung haben, aber vollendet menschlich leben.

Wäre es deswegen klug, unsere Zivilisation an den Nagel zu hängen und uns raschest möglich zurück in unsere menschlichen Anfänge zu entwickeln? Ich glaube, das wäre auch nicht das Gelbe vom Ei. Wir Zivilisationsmenschen suchen unseren inneren Halt in guten geistigen Aussagen.

Jeder sucht für sich das, was ihm religiös am besten zusagt. Angefangen vom Atheismus bis hin zur Abkehr von der Welt im Gebet, in der Meditation oder völliger Askese. Und das gelingt in und mit jeder Religion.

Doch auch wenn dies zu einem außergewöhnlich hohen Menschsein führt, der gewöhnliche Mensch entscheidet sich für diejenige Religion, die ihm in der Ausübung leicht erscheint und die ihn nach seiner Ansicht für das Leben nach dem Tod am ehesten vor dem Verlorensein bewahren kann.
Wenn jeder Mensch, so wie du schreibst, selber entscheiden kann, welche Religion für ihn die richtige ist, wieso will man dann Menschen, die man obendrein nicht mal kennt, nichts von/über ihre Vorstellungen weiß, zu Christen machen? Weil das praktizierte Nächstenliebe ist, anderen was ungefragt/ungebeten überzustülpen?
 
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Lieber Merlin, das waren nicht die Christen sondern die Katholiken - Christenn hätten so etwas nie getan!
Lieber Syrius,

dazu möchte ich an die protestantischen Missionierungen im Zuge der Kolonialisierung erinnern, insbesonders der Briten und Niederländer (ab 1600). Auch in Nordamerika wurden durch Missionare unterschiedlicher Couleur, den Indianern zu einem gottesfürchtigen Leben in ihren Reservaten verholfen.

Diese Missionare waren aber nicht nur Mitläufer der Kolonialisierung, sondern waren maßgeblich an der Ausbeutung und der Unterwerfung der dort lebenden Menschen beteiligt. Diese Christen gibt es auch heute noch und haben ihre Urstände in den klerikalen Bewegungen der USA gefunden. Die Protestanten hatten zudem auch an der Hexenverfolgung teilgenommen.

Ich denke, dass es in diesem Punkt keinen großen Unterschied innerhalb des Christentums gibt. Die Intoleranz in dieser Lehre hat ihre Wurzeln im Alten Testament durch den alleinigen Machtanspruch des monotheistischen Schöpfergottes. Damit ich nicht falsch verstanden werde, es gibt auch gute Seiten im Christentum, nur halt leider nicht in diesem Zusammenhang.

Wie sagte schon Jesus: „Wer frei von Schuld ist, der werfe den ersten Stein.“


Merlin
 
Wenn jeder Mensch, so wie du schreibst, selber entscheiden kann, welche Religion für ihn die richtige ist, wieso will man dann Menschen, die man obendrein nicht mal kennt, nichts von/über ihre Vorstellungen weiß, zu Christen machen? Weil das praktizierte Nächstenliebe ist, anderen was ungefragt/ungebeten überzustülpen?
Man kann keine Christen "machen". Es ist ein Prozess, der im Menschen geschieht. Es bedeutet, dass das Ego eines Menschen stirbt, sich verwandelt.
Ein Mysterium, das überall auf der Welt geschehen kann, egal, wie man es nun gerade nennt.
Heraus kommt ein Mensch, der liebt. Der selbst-bewusstes Individuum ist und eins ist mit allem.
 
Man kann keine Christen "machen". Es ist ein Prozess, der im Menschen geschieht. Es bedeutet, dass das Ego eines Menschen stirbt, sich verwandelt.
Aha. Das Ego eines Menschen stirbt also und verwandelt sich. Und in was? Teil des Schwarmbewußtseins der Christen? :rolleyes: Übrigens: Wenn das Ego tot ist, kann sich nicht mehr verwandeln, dann isses futsch...

Heraus kommt ein Mensch, der liebt. Der selbst-bewusstes Individuum ist und eins ist mit allem.
Also Umkehrschluß: Jeder der kein Christ ist, ist unfähig zu lieben, kein selbst-bewußtes Individuum, und nicht eins mit allem.

Was für eine Arroganz!:eek:

LG
Grauer Wolf
 
Aha. Das Ego eines Menschen stirbt also und verwandelt sich. Und in was? Teil des Schwarmbewußtseins der Christen? :rolleyes: Übrigens: Wenn das Ego tot ist, kann sich nicht mehr verwandeln, dann isses futsch...


Also Umkehrschluß: Jeder der kein Christ ist, ist unfähig zu lieben, kein selbst-bewußtes Individuum, und nicht eins mit allem.

Was für eine Arroganz!:eek:

LG
Grauer Wolf

Sterben und Auferstehen.
Wolf, wenn du wirklich Interesse hättest zu verstehen, was ich meine, würde ich versuchen, es dir zu vermitteln. Da es dir aber nur darum geht, dich vom Wort "Christ" abzusetzen, macht es in meinen Augen wenig Sinn. Wenn jemand nur auf Abwehr gebürstet ist, ist es völlig wurscht, was gesagt wird, es wird dann gehört, was man hören will. Das hat man ja in dem Thread, in dem es um Tiere und Sprache ging, deutlich gemerkt.

Dass du z.B. mit dem Wort "Schwarmbewusstsein" kommst, wenn ich von "eins mit allem" rede, ist auch so ein Ding.
Du könntest es doch zumindest ansatzweise verstehen, was damit gemeint sein könnte. Trotz allem will ich es daher mal versuchen:
Wenn du z.B. durch den Wald gehst, und dich eins mit der Natur fühlst, verlierst du dadurch ja nicht deine Individualität. Der Baum ist trotzdem noch der Baum und du bist der Typ, der da rumläuft. Und dennoch kannst du mit dem Wolf laufen, bist du er, leidest, wenn er leidet, freust dich, wenn er sich freut. Der Wolf ist in dir und du lebst auch sein Leben.
Das geht auch mit Menschen, Pflanzen, mit allem.

Du kannst dich jetzt noch jahrhundertelang an einem Wort aufhängen, weil es durch deine persönliche Erfahrung zu einem Reizwort geworden ist, oder du kannst dich für den Inhalt interessieren.
Christ bedeutet "gesalbt". Das Salböl hat mit der 8 zu tun, mit dem 8. Tag, der die nächste Welt ist, die Welt, die jenseits unserer physisch erfahrbaren Welt ist (wobei auch diese darin enthalten ist). Es ist ein Zustand, wenn du so willst, eine Erweiterung unseres Bewusstseins. Die liegende 8 ist das Zeichen für Unendlichkeit, eine Linie, die eine immer weiter laufende Raum-Zeit- Geschichte bedeutet. Die aufrecht stehende 8 weist nach oben, verlässt die horizontale Linie, auch wenn sie mit einbezogen, enthalten ist.
Dort verändert sich auch das Du und Ich in der Form, dass du in mir enthalten bist und umgekehrt. Ich bin nach wie vor ich, aber ich bin auch du. Und das nennt man dann Liebe. Liebe ist kein Hormoncocktail oder eine sentimentale Gefühlsregung. Liebe bedeutet Einheit, Eins-Sein, Verbindung, Beziehung. Im realen Leben ist es ein Hin-und-her- Pendeln zwischen Ich und Wir, solve et coagula.
Das jetzt nur mal mit platten Worten angedeutet. Es ist schwer, über solche Dinge zu sprechen.
 
Da es dir aber nur darum geht, dich vom Wort "Christ" abzusetzen, macht es in meinen Augen wenig Sinn.
Ich gebe zu, aufgrund meiner Erfahrungen und Geschichtskenntnisse ist das ein "leichteres" (beachte die Gänselatschen) Reizwort für mich.

Dass du z.B. mit dem Wort "Schwarmbewusstsein" kommst, wenn ich von "eins mit allem" rede, ist auch so ein Ding.
Forentexte... :rolleyes: Das war ironisch gemeint. Ich habe manchmal den Eindruck, daß bei Christen die Individualität flöten geht (das meine ich jetzt ernst). Wenn ich von "eins sein" rede, meine ich damit immer die Natur.

Wenn du z.B. durch den Wald gehst, und dich eins mit der Natur fühlst, verlierst du dadurch ja nicht deine Individualität. Der Baum ist trotzdem noch der Baum und du bist der Typ, der da rumläuft. Und dennoch kannst du mit dem Wolf laufen, bist du er, leidest, wenn er leidet, freust dich, wenn er sich freut. Der Wolf ist in dir und du lebst auch sein Leben.
Korrekt.

Das geht auch mit Menschen, Pflanzen, mit allem.
Hier ist der Unterschied. Dir mag das mit Menschen gelingen, mir nicht, und ich lege auch keinen Wert drauf... Zu Pflanzen(geistern) finde ich keinen bewußten Zugang (weshalb, habe ich noch nicht rausgefunden). Gleichwohl nutze ich ihre Kraft, z.B. zum Räuchern, es muß also eine Verbindung existieren...

Christ bedeutet "gesalbt". Das Salböl hat mit der 8 zu tun, mit dem 8. Tag, der die nächste Welt ist, die Welt, die jenseits unserer physisch erfahrbaren Welt ist (wobei auch diese darin enthalten ist). Es ist ein Zustand, wenn du so willst, eine Erweiterung unseres Bewusstseins. Die liegende 8 ist das Zeichen für Unendlichkeit, eine Linie, die eine immer weiter laufende Raum-Zeit- Geschichte bedeutet. Die aufrecht stehende 8 weist nach oben, verlässt die horizontale Linie, auch wenn sie mit einbezogen, enthalten ist.
Dort verändert sich auch das Du und Ich in der Form, dass du in mir enthalten bist und umgekehrt. Ich bin nach wie vor ich, aber ich bin auch du. Und das nennt man dann Liebe. Liebe ist kein Hormoncocktail oder eine sentimentale Gefühlsregung. Liebe bedeutet Einheit, Eins-Sein, Verbindung, Beziehung. Im realen Leben ist es ein Hin-und-her- Pendeln zwischen Ich und Wir, solve et coagula.
Das jetzt nur mal mit platten Worten angedeutet. Es ist schwer, über solche Dinge zu sprechen.
O.k. hier klinke ich aus, weil's für mich vollständig unverständlich wird, selbst, wenn ich mich bemühe. Offensichtlich bin ich dafür falsch verdrahtet...

LG
Grauer Wolf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wieso will man dann Menschen....zu Christen machen? Weil das praktizierte Nächstenliebe
ist...
Liebe Palo! Ich habe jetzt mit Absicht dein Posting ganz verkürzt zitiert, damit ich meiner Meinung nach zum Zentralen finden kann, das sich dann aus folgender Gegenfrage ableiten ließe:

"Warum töten die IS-Kämpfer alle, die den Koran nicht zur Gänze auswendig rezitieren können?" Den Christen hauen sie ja von vornherein den Kopf ab.

Das heißt, auch diese Leute wollen ihre Religion allen anderen überstülpen, sie zu gleichgesinnten Muslimen machen. In der Türkei sind faktisch alle Christen weg, in Israel auch, mal von den Pilgern und Touristen abgesehen, die eigentlich nur als Goldesel gelten.

Ich an mir stelle oft fest, dass ich mich gerne mitteile und auch gerne mit anderen Menschen auf gleicher oder ähnlicher Ebene liege. Was mein Christsein angeht, da finde ich absolut keinen Draht zu den Zeugen Jehovas, und bei den Evangelischen oder Katholiken hängt es ganz von der einzelnen Person ab, ob ich mich mitteilen kann oder nicht.

Das Merkwürdige ist nur, ich hätte so gerne, dass viele viele Menschen so denken wie ich, ja ich wäre sogar sehr glücklich darüber. Und das ist es, was wir Menschen gerne haben: Dass die anderen gleich sind wie ich und gleich denken wie ich, politisch, kulturell und eben auch religiös.

Und wenn nun den Menschen von "uns" oft das Christentum oder das Christliche übergestülpt wird, dann kommt das aus der Gefühlswelt und der religiösen christlichen Grundstimmung des Einzelnen.

Also ich habe durchaus Sympathie für Muslime, aber mir kommt innerlich der Graus, wenn ich da bei uns die religionsgetreuen muslmischen Frauen sehe, die da unbedingt ihren Kopf mit einem Tuch eingewickelt haben. Meine Grundstimung ist: Das ist überflüssig, denn sie kommen nicht wegen ihres Kopftuches ins Paradies. Das ist in diesem Fall mein christliches Drüberstülpen.
 
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Verdammt nochmal....wer "glaubt" hie (und postulirt das hier?) das nur die Menschen im "Himmel" (oder ins "Paradies") kommen können die "Chisten" sind ? Ich halte das einen "Gerücht" - wenn das ein "christlicher Dogma" sein sollte, so weiss ich, waruim mir "Christentum" verhasst ist und warum aucf alles christliche so allergisch regiere!

Shimon
 
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