Was genau ist eigentlich so gefährlich an Nähe?

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Dann such dir halt nen Heckenschützen zum Verlieben...ehrlich ich verstehe diese Meinung Null...wenn jemand verliebt ist, ist doch klar, dass Er/Sie Nähe sucht...Es ist denke ich mal keine Nähe suchen, sondern er zeigt dir, dass er sich in deiner Nähe wohl fühlt...ich versteh diese Meinung nicht...wie soll denn ne Beziehung ohne Nähe funktionieren? Da kommen in mir echt eigenartige Gefühle hoch muss ich sagen, wenn ich so was lese.

Ich kann nicht für Sunny antworten, aber ich dachte mir, dass sie wohl meint, dass Nähe auch echt erdrückend sein kann und zwar so sehr, dass man das Bedürfnis bekommt, sich daraus zu befreien.
Klar ist es toll, wenn man verliebt ist und mit dem Partner Nähe erleben kann. Was aber, wenn diese Nähe verpflichtend wird, weil einer gar nicht mehr ohne kann. Dann wird`s eng und man strebt weg. Eigentlich doch ganz natürlich, oder?

Vor vielen Jahren hatte ich mal einen Freund, in den ich sehr sehr verliebt war. Zunächst der absolute Traumtyp, wie mir schien. Er wohnte nicht an meinem Ort, sondern weiter weg und war auch viel auf Geschäftsreisen und dass er mich täglich anrief, bekümmerte mich zunächst überhaupt nicht. Schließlich war ich ja verliebt und er auch und da ist es doch normal, wenn man sich viel hören möchte, - wenn man sich nicht sehen kann. Auch dass er empfindlich reagierte, wenn er mich nicht erreichen konnte, tat ich anfangs mit der Erklärung ab, dass er halt so verliebt ist und da ist es doch normal, dass......
Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Beziehung so schnell und so konsequent beendet wie diese, - Traumtyp hin oder her. Nähe ist schön und gut, abr mit Haut und Haar verschlungen werden, ne, da gibt es den Überlebenstrieb:D.

Tanita
 
Dann such dir halt nen Heckenschützen zum Verlieben...ehrlich ich verstehe diese Meinung Null...wenn jemand verliebt ist, ist doch klar, dass Er/Sie Nähe sucht...Es ist denke ich mal keine Nähe suchen, sondern er zeigt dir, dass er sich in deiner Nähe wohl fühlt...ich versteh diese Meinung nicht...wie soll denn ne Beziehung ohne Nähe funktionieren? Da kommen in mir echt eigenartige Gefühle hoch muss ich sagen, wenn ich so was lese.

Ja, verliebt sein. Das hält in der Regel aber nicht sehr lange an, und einem fällt wieder ein, daß es da ja auch noch was anderes gab. Und zwar sich selbst, unabhängig von einer anderen Person. Auf Dauer läßt es sich nicht leben, ewig beieinander zu sein. Es gibt eigene Interessen, den Alltag, den Job etc.

Für mich ist Nähe deswegen gefährlich, da jemand anderes durch diese Zugriff auf mich bekommt. Er lernt mich tiefer und besser kennen, kann all diese Infos auch gegen mich verwenden. Ich beginne zu vertrauen, offenbare mich, und wenn dann was schief geht, tut es heftig weh.
Zum anderen fühle ich mich auch schnell eingeschränkt, brauche meinen Freiraum, die Zeit mit mir alleine. Wenn ständig jemand da ist und kommentiert, was ich wie und warum mache - dann nervt es. Auch möchte ich nicht ständig von den Geräuschen und Tätigkeiten jemand anderes gestört werden.

Kaji
 
im grunde denke ich, ist nichs gefährliches an nähe, nein gar nicht. ich würde jetzt mal sagen aus psychologischer sicht, dass menschen aufgrund von verletzungen nähe nicht mehr zulassen können oder wollen.

aus persönlicher sicht sage ich, wenn wir zurückschauen zu der zeit, wo wir selbst noch sozusagen ureinwohner waren, da sieht man, dass früher die menschen sich nicht unbedingt jeden tag gesehen haben und von daher war nähe leichter auszuhalten. heute klebt man zusammen, in engen wohnungen. früher ist der mann jagen gegangen und ist oft tagelang, manchmal sogar wochenlang nicht nach hause gekommen. da hat man sich einfach auf die nähe seines partners gefreut.

mir ist es mal ähnlich gegangen, doch dann ist einfach der richtige gekommen und jetzt hab ich kein problem mehr mit nähe, ich könnte jede sekunde mit ihm zusammensein und ich genieße es.


Schön, du machst mir Hoffnung....bei mir ist noch fast jede Beziehung an fehlender Nähe meinerseits zerbrochen...ich halte das nicht aus...

Auch meine jetzige Beziehung, nach acht Jahren....macht mich traurig, aber muss so sein...


lg Felice
 
Nach einiger Zeit stellt sich bei mir das Gefühl, eingeengt zu werden ein.. der Versuch verbogen zu werden.. und das mag ich nicht..mir gehts da gar nicht gut dabei..

jeder braucht seinen Freiraum, um sich voll zu entwickeln... heisst für mich zb auch, das jeder seinen Freundeskreis pflegt und allein was unternimmt..
 
Ich kann nicht für Sunny antworten, aber ich dachte mir, dass sie wohl meint, dass Nähe auch echt erdrückend sein kann und zwar so sehr, dass man das Bedürfnis bekommt, sich daraus zu befreien.
Klar ist es toll, wenn man verliebt ist und mit dem Partner Nähe erleben kann. Was aber, wenn diese Nähe verpflichtend wird, weil einer gar nicht mehr ohne kann. Dann wird`s eng und man strebt weg. Eigentlich doch ganz natürlich, oder?

Ich hab das auch schon erlebt - mein Ex ist mir am Ende überall hin nachgelaufen, und ich meine überall!
Vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer, vom Wohnzimmer ins Arbeitszimmer,....

Aber das hat mit Nähe nix zu tun - das ist wohl eher sowas wie Verlustangst, oder eben Kontrollzwang

Nähe ist doch nichts bindendes.

Und ja, ich gebe vielleicht jemandem die Chance einiges von dem was ich offenbare gegen mich zu verwenden - aber wirklich intime Dinge, Gefühle, Erlebnisse, Ängste eignen sich meiner Meinung nach nicht dazu, gegen mich verwendet zu werden.
Ich kann verletzt werden, absichtlich oder auch unabsichtlich, aber das gehört doch auch dazu, oder?

Ich weiß nicht, je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger versteh ich es eigentlich.

Ich habe Angst davor, dass mir jemand zu sehr auf die Pelle rückt, mich vereinnahmen will - aber ich hab keine Angst davor, dass jemand zuviel von mir wissen könnte.
Und eigentlich hab ich auch kein Problem damit, wenn mich jemand verändern will (solange es nicht in grundlegenden Bereichen ist), denn Veränderung gehört doch auch zum Leben...
 
Aber das hat mit Nähe nix zu tun - das ist wohl eher sowas wie Verlustangst, oder eben Kontrollzwang

Ja, mag sein. Oder die Angst, nicht genügend abzubekommen, befriedigt zu werden. So finden es z.B. viele Menschen komisch, nicht jede Nacht zusammen in einem Bett zu schlafen. Für diese stimmt dann irgendwas nicht. Ich hätte damit kein Problem, ganz im Gegenteil. Man schläft ganz anders, wenn man alleine schläft. Mal so, mal so bringt auch mehr Abwechslung.


Nähe ist doch nichts bindendes.

Auf eine gewisse Weise schon.



Und ja, ich gebe vielleicht jemandem die Chance einiges von dem was ich offenbare gegen mich zu verwenden - aber wirklich intime Dinge, Gefühle, Erlebnisse, Ängste eignen sich meiner Meinung nach nicht dazu, gegen mich verwendet zu werden.


Grad Ängste können gegen einen verwendet werden. Jemand der Angst hat, jemanden zu verlieren, könnte man z.B. "erpressen", indem man sich distanziert.

Erlebnisse können verwendet werden, Um: "Als X und Y war, hast Du dies und jenes getan..." - D.h. es kann vorgehalten werden. Es kann an andere Personen weitergetragen werden, die sich dann lustig drüber machen, oder entsetzt sind oder wie auch immer. Und in so manch einem Streit fliegen schon mal die Fetzen, und wer nicht aufpaßt und sich nicht unter Kontrolle hat, kennt genau die Schwachpunkte des anderen und haut rein. Das kann super erniedrigend sein und sonstwas auslösen.


Ich kann verletzt werden, absichtlich oder auch unabsichtlich, aber das gehört doch auch dazu, oder?

Ja, es gehört schon dazu. Doch je nachdem wie "vorgeschädigt" ein Mensch ist, wird er sich zu schützen wissen. Andererseits lernt man aus diesen Dingen auch viel, und kann im nächsten Falle eines Falles anders damit umgehen.


Ich weiß nicht, je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger versteh ich es eigentlich.

Was verstehst Du denn nicht? Was genau ist es?


Ich habe Angst davor, dass mir jemand zu sehr auf die Pelle rückt, mich vereinnahmen will - aber ich hab keine Angst davor, dass jemand zuviel von mir wissen könnte.
Und eigentlich hab ich auch kein Problem damit, wenn mich jemand verändern will (solange es nicht in grundlegenden Bereichen ist), denn Veränderung gehört doch auch zum Leben...

Jeder wird sich garantiert in einer Beziehung verändern. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch normal. Es gibt aber auch krankhafte Abhängigkeiten, die dann nicht mehr schön sind.

Kaji
 
Nähe ist das optimierte Gegenteil von Einigkeit.

Das betrachte ich nicht negativ.

Nähe ist optimierte Dualität.

In der Einigkeit gibt es nun mal keine Nähe, weil Nähe setzt Getrenntheit voraus.

Ja, und in weiterer Konsequenz folgt der Nähe die Überwindung der Getrenntheit, so ist sie also auch der Vorhof zur Einigkeit.

Gefährlich an Nähe ist nur der Zwang, sie unbedingt erreichen und halten zu wollen und die Angst vor ihrer Konsequenz.

Entwickelt sie sich auf natürlichem Weg, ist nichts gefährliches an ihr.
 
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Ihr Spielcharakter macht sie gefährlich. Sie verleitet zum Spielen, denn Nähe schafft Spannung.

Aber Spannung tut nicht viel.
Das Kribbeln kommt vom Strom und der fließt erst mit voller Kraft, wenn die Nähe vollkommen überwunden wird.

Gigaampere strömen dann durch den Körper und das ICH weiß nichts mehr von sich.

Oder es sind nur Milliampere, die dafür bewusst erlebt werden und kontinuierlich fließen. Auch das kann vorkommen.
 
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