Was genau ist eigentlich so gefährlich an Nähe?

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, unter anderem Merlin hat mir sehr zu denken zu geben.

@schooko


Ich selbst bin schon ein Mensch, der die Nähe braucht, allerdings nicht quantitiv sondern hochqualitativ. Irgendwie scheine ich Angst vor beidem zu haben, sowohl vor der Nähe als auch vor der Distanz.
Irgendwie gibt es da ein sehr enges Feld in dem ich rangiere.

Und ja, ich bin in dem Fall diejenige, die zu nahe rangeht, das scheint aber nicht so sehr an mir zu liegen, denn dieses enge Feld scheint sich sehr wohl "in der Norm" zu bewegen, soweit man hier von Norm überhaupt reden kann.

Mein Partner rangiert sehr weit weg von diesem Durchschnitt, was wenn man seine Kindheit und sein daraus resultierendes Leben berücksichtigt, auch durchaus verständlich ist.
Ich versuche halt, das (also sowohl ihn als auch mich) ein bisschen besser zu verstehen und einen Weg zu finden, damit umzugehen.

Und natürlich möchte ich ihn ein bisschen näher ranholen, nicht zuletzt deshalb, weil ich sehr deutlich spüre, dass er sich im Grunde genommen danach sehnt. Dass da auch "egoistische" Gefühle meinerseits mitspielen, will ich gar nicht leugnen, aber das sind halt nur 50% - sonst wäre das ja auch zum Scheitern verurteilt. Ist es vielleicht sowieso, aber einen Versuch ist es doch allemal wert.

Und ich bin meilenweit davon entfernt, ein Klammeraffe zu sein.

Jedenfalls hab ich in euren Antworten viele Dinge gefunden, die mir noch nicht ins Bewusstsein gekommen waren!
Der Wunsch nach mehr Nähe ist der Wunsch nach mehr Kontrolle
so ehrlich darf man schon sein. (der andere spürt es sowieso; und kennt es ja auch von sich)

In einer Partnerschaft ist immer einer der der wegstrebt - und der andere der der das zu verhindert versucht. Das dreht sich auch manchmal nach einer Zeit um. Jeder hofft in der nächsten Partnerschaft nicht (wieder) der ängstlichere Part zu sein.

Das offen auszuprechen ist eine gute Idee, weil da ohnehin nicht rauszukommen ist. es ist menschlich
 
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Naja.
Ich denke man kann emotionale Nähe oder Ferne nicht generell festlegen...

Der eine Mensch ist einem halt eifach ferner und der Andere näher. Es gibt Menschen, mit denen schwimmt man halt auf einer Wellenlänge.

Wenn ich mich jetzt dazu zwingen würde, mich Menschen zu nähern, denen ich mich nicht verbunden fühle, wäre ich plötzlich in einem völlig fremdem Umfeld und werde vielleicht benutzt und verarscht...
Es ist besser emotionale Ferne zu wahren und Nähe zuzulassen, wenn man denkt, dass es jetzt gut und richtig ist.

Und naja. Mit Ferne kann man meiner Meinung nach weniger Falsch machen als mit Nähe. :D Lieber aus der Fernd durch ein Fernrohr grinsen :Dals aus der Nähe eine zentriert bekommen :tomate:
 
Also das wär aber ziemlich traurig, wenn das wirklich Standard wäre .....


:)
Mandy

Da muss ich dir Recht geben. Ich hatte auch mal eine Freundin, die wegstrebte. Tja und die strebte dann zu jemand Anders. Wie zum Geier soll den das überhaupt funktionieren wenn jemand wegstrebt? Ist doch zum Scheitern verurteilt. Da würde ich heute nicht mal den Nagel des kleinen Fingers rühren. Ehrlich. Sinnlos.
 
Ich möchte unterscheiden zwischen körperlicher und emotionaler Nähe.

Natürlich ist körperliche Nähe etwas Wunderschönes, aber der Reiz liegt doch im Pendeln zwischen Nähe und Distanz...einer wahrhaften Kunst....

Ich war mit meinem Mann 28 Jahre zusammen, und daß wir uns bis zu seinem Tod so nahe waren, lag wohl auch daran, dass wir oft getrennt waren :D. Wir hatten zb. auch getrennte Schlafzimmer .....

Ich könnte niemals einen Partner ertragen, der mir täglich auf den Pelz rückt, weil er sein eigenes Wohlbefinden von meiner Nähe abhängig macht.
Das erstickt jedwede eigene Entwicklungsmöglichkeit und Eigenständigkeit.

Wohl aber ist mir die emotionale Nähe zu einem Menschen, der mir etwas bedeutet, sehr wichtig. Aber wie gesagt, die körperliche Anwesenheit ist mir da eher zweitrangig.

lg
Sunny
 
Der Wunsch nach mehr Nähe ist der Wunsch nach mehr Kontrolle
so ehrlich darf man schon sein. (der andere spürt es sowieso; und kennt es ja auch von sich)

In einer Partnerschaft ist immer einer der der wegstrebt - und der andere der der das zu verhindert versucht. Das dreht sich auch manchmal nach einer Zeit um. Jeder hofft in der nächsten Partnerschaft nicht (wieder) der ängstlichere Part zu sein.

Das offen auszuprechen ist eine gute Idee, weil da ohnehin nicht rauszukommen ist. es ist menschlich

Hallo,

das mit dem Wegstreben und verhindern wollen finde ich sehr interessant.

Das habe ich durchweg in jeder Beziehung so erleben können. Meist bin ich die gewesen, die mehr Nähe suchte und die Männer waren die, die nach mehr Distanz strebten.

Jetzt befinde ich mich in einer Beziehung, in der Nähe und Distanz ebenso vorhanden sind. Ist ja auch menschlich.
Jedoch erscheint es mir jetzt nicht mehr so extrem, sondern es gleicht sich aus. Wir wechseln die Positionen, die jedoch keine Extreme annehmen.
Ich möchte nicht völlig wegstreben oder es bei ihm verhindern und er auch nicht. Könnte man dies ebenso als die unbewusste Suche nach dem rechten Maß nennen?
So könnte es doch sein, wenn jemand besonders versucht ist den Partner zu kontrollieren und der Partner dies im Besonderen zu verhindern weiß?
Aber wenn es nur um winzig kleine Nähe und Distanz Angelegenheit geht, sich das quasi fast aufhebt?

Achja, die Psychologie des Menschen ...

Gruß Tarja
 
Wenn Nähe und Distanz als Problem angesehen wird dann läuft was schief und man sollte mal tiefer schauen.

Und es hat was damit zu tun inwieweit man in sich selber ins reine kommt - je besser ich mit und in mir auskomme desto besser komme ich auch mit anderen aus, Partner eingeschlossen.

LGInti
 
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Wenn Nähe und Distanz als Problem angesehen wird dann läuft was schief und man sollte mal tiefer schauen.

Und es hat was damit zu tun inwieweit man in sich selber ins reine kommt - je besser ich mit und in mir auskomme desto besser komme ich auch mit anderen aus, Partner eingeschlossen.

LGInti

Hallo,

es ist richtig, wenn dies zum Problem wird, dass dann was nicht stimmen kann.
Vor allem, wenn einer immer weg läuft und der andere hinterher, dann ist das ein Katz- und Mausspiel ohne Ende.
Wo trifft man sich dann?

Distanzgeschichten können Beziehungen immens schaden. Habe ich selbst erfahren. Der eine ist enttäuscht und der andere fühlt sich überfordert. Treffen zwei Zeitgeister zusammen, die ähnlich denken und fühlen, miteinander reden und lieben können, sind Nähe und Distanz in einem normalen Maße vorhanden und kein Problem in dem Sinne...

Gruß Tarja
 
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