Was genau ist eigentlich so gefährlich an Nähe?

Leilani

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807
Jeder zweite scheint irgendwie ein Problem damit zu haben - Manche mit der Nähe, andere mit der Distanz.

Was genau bedeutet denn Nähe eigentlich?
Und was ist so gefährlich dran?

Körperlich ist es schon klar, ich rede hauptsächlich von emotionaler Nähe.
Vielen Menschen ist es ja bewusst, dass sie Angst davor haben, wenn man nachhakt sagen sie dann meist, dass sie Angst haben, verletzt zu werden.

Aber was genau kann passieren? Dass der andere geht?
Ist es nicht wahrscheinlicher, dass der Andere geht, wenn jemand absolut keine Nähe zulassen kann?
 
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Oh Oh, du traust dich was, hier fühlt sich bestimmt so mancher auf den Zeh gestiegen.
Ich persönlich finde die Distanz (nicht Freiraum) viel gefährlicher!!! Das tut weh, nichts geht weiter.
Insgeheim wünscht sich doch jeder die emotionale und auch die körperliche Nähe, nur manchmal ist es geradezu eine Kunst, diese zu erreichen und auch zu halten. Natürlich das Verletzungsrisiko ist enorm, und manchmal findet man nicht den richtigen Notarzt der die Wunden versorgt. Überhaupt dort wo schon mal eine Narbe war ist die Heilung noch schwieriger.
So weit so gut, meint die hoizhex.
 
Hi, Leilani!


Liebevolle Nähe ist nicht gefährlich, klar! Wenn aber Menschen als Kinder Nähe nur über Schlagen, Knuffen oder so erfahren haben, dann lernt der Körper, dass Nähe=Schmerz und versucht dem instinktiv auszuweichen! Und wenn man keine emotionale Nähe bekommen hat und kriegt es plötzlich, dann wird das Mangelgefühl usw., das dadurch entstanden war, aktiviert! Es ist also eigentlich eher Angst vor dem, was da in einem selbst hochkommt!


LG

believe
 
gute frage!!
kann angst vor abweisung sein,nicht zu genügen und und und...
zuviel nähe kann erdrücken.es geht immer um einen selbst,der andere zeigt es einem,auch wenns irre weh tun kann.wie sagt man in eso:wie weit bist entfernt von dir;)
so seh ich es momentan
 
weil so ein mensch all die nähe die auf den jenigen zukommt zuviel ist ...er lässt sich meist selbst nicht auf sich selbst ein kennt sich net genau und hat angst dinge über sich zu erfahren die er selbst noch nicht kennt darum blockt er es im vorhinein ab ...eine art des selbstschutzes?
 
gute frage
ich denke - entgegen der landläufigen meinung - dass nähe in liebe das "gefährlichste" ist , das einem menschen pasieren kann.
Klingt sicher merkwürdig - alle schreien nach liebe , aber wenn einer sich ihnen in wirklicher liebe nähert , schreien sie auf und laufen davon.
Warum?
Nichts bringt uns näher zu uns selbst , als wenn jemand uns in liebe begegnet. Wir werden sofort ganz auf uns selbst geworfen, spüren in dem augenblick , wie wir wirklich sind , nämlich ganz anders , als wir uns immer einbilden zu sein. nun gibt es keine entschuldigung mehr , für das schlechte dass wir fühlen , für die angst , die wut , den hass, der auch in uns ist.
Nun können wir es nicht mehr auf den anderen schieben, und wenn wir noch nicht bereit sind für die wahrheit über uns selbst , laufen wir davon.
Denn nichts ist angsteinflößender und schrecklicher als die begnung mit sich selbst , obwohl letztlich kein weg daran vorbei führt, aber man versucht auszuweichen so lange es nur geht.
darum suchen viele sich partner , die sie lieben können , aber von denen sie nicht geliebt werden.Ist ungefährlicher und hat noch den vorteil, dass man darüber klagen kann, nicht geliebt zu werden.
Blödes spiel- aber verständlich- die angst davor , sich selbst in der liebe zu begegenen
liebe grüße
Merlin
 
Was genau bedeutet denn Nähe eigentlich?

Jemanden Zutritt zu seiner eigenen Seele zu gestatten uns sich auf den Anderen einlassen

Und was ist so gefährlich dran?

Das wird jeder subjektiv betrachten. Ich denke, dass diverse Erfahrungswerte aus der Vergangenheit (unbewusst) hochkommen. Angst vor Verletzungen; alte Wunden aufreissen..

Körperlich ist es schon klar, ich rede hauptsächlich von emotionaler Nähe.
Vielen Menschen ist es ja bewusst, dass sie Angst davor haben, wenn man nachhakt sagen sie dann meist, dass sie Angst haben, verletzt zu werden.

Das sind m.E. die besagten Erfahrungen aus der Vergangenheit. Bei Hunden gibt es ein gewissens Meideverhalten; das ist beim Menschen nicht anders. Der Mensch meidet die Situationen, bei der er erfahrungsgemäß bereits verletzt wurde, um sich selbst vor einer neuen Verletzung zu schützen oder hat von Anfang an Ängste, die ihn beherrschen

Aber was genau kann passieren? Dass der andere geht?

Ob der Andere geht, wird nur sekundär eine Rolle spielen. Was passieren kann: Man hat eine Erwartungshaltung und Ängste, die Erwartungen werden an sich selbst und andere nicht eingehalten; die Ängste dominieren. Die Angst wird vermutlich die sein, dass die alten Erinnerungen und die alten Wunden wieder an die Oberfläche geraten können, wenn solch eine Situation sich wiederholt.

Ist es nicht wahrscheinlicher, dass der Andere geht, wenn jemand absolut keine Nähe zulassen kann?

Was man nicht wirklich hatte oder zugelassen hat, kann man auch nicht verlieren - ist natürlich abhängig von dem Stadium, in dem sich diese Partnerschaft befindet.
 
Was ist gefährlich bei Nähe? Naja, dass die Grenzen überschritten werden...

Viele Menschen können nicht damit umgehen, gehen zu weit. Wenn man Nähe zulässt, ist das für manche ein Freischein. Sie stillen ihre Bedürfnisse, ohne auf den anderen einzugehen...

Das ist das Gefährliche an Nähe...

Natürlich auch die Angst, verletzt zu werden. Aus Selbstschutz baut man eine Mauer auf, die nur sehr behutsam eingerissen werden kann...da braucht dein Gegenüber Feingefühl...und muss dich von Herzen lieben...

Die Mauer entsteht aus Verletzungen, denen man ausgesetzt war...bis zurück in die Kindheit...

Distanz wird daraus aufgebaut...wenn ich einen Menschen nur bis dahin lasse, kann er mir nichts anhaben, er kann nicht in mich sehen...kann mich nicht verletzen...und vor allem zwinge ich ihn, meine Grenzen einzuhalten.

Da jeder Mensch andere Erfahrungen macht, ist das individuell verschieden ausgeprägt.

Eine Beziehung kann nur dann reibungslos funktionieren, wenn der eine sensibel genug ist und die Grenzen des anderen einhält.

Bzw. durch seine Sensibilität die Mauern behutsam abbaut...er heilt dadurch die Verletzungen des Anderen....

Wenn ein Mensch aber keine Grenzen kennt und nie gelernt hat, auf die Bedürfnisse eines anderen Rücksicht zu nehmen...und der andere tiefe Verletzungen in sich trägt, dann ist das Scheitern einer Beziehung vorprogrammiert...

Der Eine sucht Nähe, der andere Distanz...der Eine versteht den Anderen nicht...hat es aber auch nie gelernt....
 
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Man hat eine Erwartungshaltung und Ängste
unterschiedliche Erwartungen behindern eine Beziehung der eine will eine Symbiose, der andere hat Angst sich aufzugeben - der eine will Freiheit behalten, der andere sieht das als Vertrauensbruch, als ein nicht wollen. Der eine hat Angst vor Verletzung der andere sieht das als ein nicht wollen. Der eine will sich voll und ganz hingeben, der andere sieht das als eine Vereinnahmung.
Körperlich ist es schon klar, ich rede hauptsächlich von emotionaler Nähe.
schau dir die Menschen an - wieviele Menschen können einfach liebevoll sein, ohne was zu wollen? Oder ohne Angst haben zu müssen dass der andere etwas will?

LGInti
 
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