Was bedeutet "sozial schwach" ?

Hinter diesem Begriff wittere ich Calvinismus. Calvin (der Genfer Reformator, etwas später geboren als Luther) war der Überzeugung ein wirtschaftlich erfolgreicher Mensch stehe in der Gunst Gottes...
Diese Theorie hat sehr stark die Geschichte Amerikas geprägt...

Aber eben nicht nur die...ich wünsche es wäre anders...
 
Werbung:
Hmm...

Man muss da unterscheiden:
1. kein Geld und deshalb keine kulturelle Teilnahme
2. keine sozialen Netzwerke (die zum Erwerb von Geld führen könnten)
3. keine soft skills (also: wie verhalte ich mich eigentlich als Rechtsanwalt? Wer von Geburt an harz IV-Empfänger ist, hat einfach keine Verhaltenmuster, die ihn aus dieser Welt rausführen...)

Einmal in der Falle, immer in der Falle? Na ja, das wäre fatalistisch. Aber wenn man ehrlich ist, ist es mit weniger guten Voraussetzungen einfach verdammt schwer, da rauszukommen (da= Leben am Existenzminimum, kaum Bildung, keine soziale Vernetzung...).

Das heißt für mich "sozial schwach" - schwach in Bildung/kultureller Teilnahme, sozialem Netzwerk und wenig Geld.
 
Hinter diesem Begriff wittere ich Calvinismus. Calvin (der Genfer Reformator, etwas später geboren als Luther) war der Überzeugung ein wirtschaftlich erfolgreicher Mensch stehe in der Gunst Gottes...
Diese Theorie hat sehr stark die Geschichte Amerikas geprägt...

Aber eben nicht nur die...ich wünsche es wäre anders...

Demnach wäre Calvinismus ein Synonym für Chauvinismus?

Mannmannmann...

Ich finde es echt ein Problem, dass immer alles auf das Geld reduziert wird.

Dass man ohne Bildung und funktionierendes Netzwerk gar nicht an die Gesellschaft andocken kann, wird in den Diskussionen um sozial Schwache immer außen vor gelassen.

Ja, wer keine Ahnung hat, der lässt Termine beim Sozialamt verstreichen und ist scheinbar "zu blöd" bspw. Kontoauszüge am richtigen Ort und zur richtigen Zeit vorzulegen.

mensch, sowas muss man erstmal lernen! Und wenn man noch nicht mal sowas mit der Muttermilch aufgesogen hat, wie will man sich da jemals in den oberen Gesellschaftsschichten zurechtfinden? (wenn man noch nicht mal das scheinbar einfachste kann - einfach weil man nicht im System steckt...)

Kurzum: Sozial schwach heißt nicht ausreichend in dieser Gesellschaft sozialisiert worden zu sein (oder sich durch z.B. alleinige Erziehung von Kindern von ihr distanzieren zu müssen...)

Wäre ich eine Soziologin, die sich einen "wilden Stamm" (pc?) anschaut, fände ich das ziemlich eindeutig - strenge Regeln, denen die Stammesmitglieder folgen müssen, sonst werden sie ausgestoßen.

Hm...
 
Tja was ist da wohl mit gemeint...eventuell unsere Regierung?
Die eigentlich etwas mehr Sozialpolitik betreiben könnte?
Oder ist es der Mensch selber,der Jenige dem es schwer fällt soziale Kontakte zu knüpfen?

Selbst hier ist die Bezeichnung "sozial schwach" einfach zu schwach, zu pauschal, glaube ich. Weil sie nichts aussagt über den Grund, warum ein Mensch schwerer Kontakte knüpft als manch ein anderer.

Naja, so ist das, mit Pauschaletiketten eben, deren gibt es ja viele.
 
Selbst hier ist die Bezeichnung "sozial schwach" einfach zu schwach, zu pauschal, glaube ich. Weil sie nichts aussagt über den Grund, warum ein Mensch schwerer Kontakte knüpft als manch ein anderer.

Naja, so ist das, mit Pauschaletiketten eben, deren gibt es ja viele.

Ich pauschalisiere nicht,lieber Crazy Monk...

Eher wollte ich darauf hinweisen,dass es einfach auf die eigene Einstellung ankommt,wie man sich selbst bewertet.
Du selbst kennst dich am Besten und nur du selber kannst werten für dich ganz allein.Diese Wertung ist unabhängig von einem Status den du besitzt,sondern du selbst bist der Ausdruck.
Du könntst beispielsweise deine Taschen voller Geld haben,es würde vieles erleichtern,doch deine Einstellung vermutlich nicht,die Abwertung der Menschen die weniger haben folgt automatisch...
Stufen die du dir selbst auferlegst,wertest nur du.

Es geht im Prinzip um die Wertung und die findet nur in jedem Einzelnen statt.
Das bewusste Schauen auf sich selbst,die eigene Wertigkeit erkennen,ist auch ohne Kapital möglich.

Liebe Grüsse Suenja:)
 
Die Ausgrenzung, sofern es sie gibt, passiert aber nicht gezielt, wie mir scheint. Es ist einfach eine Konsiquenz, dass man bei Geldmangel keine kostenintensiven Anschaffungen tätigen oder Aktionen durchführen kann. Also ich fühle mich deswegen nicht ausgegrenzt. Mir leuchtet ein, dass ich ohne Geld nicht in einer Geld-Welt vorne mitspielen kann.

Ich habe einen Mobilpass - mit dem kann ich zum Halbpreis die Öffis benutzen. Danke. Ich hab einen Kulturpass, mit dem könnte ich verschieden kulturelle Events besuchen, je nach Location. Danke. Ich hab von der Krankenkasse über einen Sozialfond meine Zähne bezahlt bekommen und bin jetzt wieder ein schöner Bub. Ganz großes Dankeschön. Ausgegrenzt fühl ich mich grundsätzlich nicht. Einzig der Begriff "sozial schwach" stößt mir ein bisserl überl auf, wenn er im Zusammenhang mit Geld verwendet wird, auch wenn er noch so gut gemeint ist.

Ich weiß auch warum. Weil dieser Begriff erst die Ausgrenzung schafft.
 
Werbung:
ist sozial schwach und asozial dasselbe, bzw. meint man damit das Selbe.
Ich denke jemand der sich nicht gut integriert hat in einem Umfeld ist sozial schwach.
Meistens Menschen von Randgruppen werden als solche gesehen.
lg
Cyrill
 
Zurück
Oben