Du betrachtest das Ganze viel zu menschlich. Kein anderer Mensch vor ihm und seither auch nicht hat solche Wunder gewirkt. Tagtäglich hat er durch die vielen Heilungen sich als Messias und Sohn Gottes zu erkennen gegeben. Um die armen und Ärmsten kümmerte er sich immerfort - sie glaubten an ihn, bis die Priester sie wiederum verwirrten und sie nicht mehr wussten, was nun zu glauben sei ...
Lieber Syrius,
wie viele Beispiele an Wunder vor und nach Jesus soll ich dir aufzählen? Schau einmal ins Alte Testament, da wirst Du unzähligen Wundern begegnen und das ist auch bei außerbiblischen Gestalten der Fall. Selbst bei den römischen Kaisern wurde an Wundern nicht gespart.
Wunder waren in der Vergangenheit allgegenwärtig und das besondere Prädikat eines Gesalbten. Moses teilte auch das Meer, ließ Wasser aus einem Felsen sprudeln usw. So wandelte Buddha schon lange vor Jesus über das Wasser und im 13. Jahrhundert wurden der Heiligen Elisabeth 105 Wunder zugesprochen, bei denen auch Menschen vom Tode erweckt wurden. Selbst die wundersame Brotvermehrung findest Du im Alten Testament bei Elisa wieder:
2 Könige 4[42] Es kam ein Mann von Baal-Salisa und brachte dem Mann Gottes (Elisa) Erstlingsbrote, nämlich zwanzig Gerstenbrote, und neues Getreide in seinem Kleid, er aber sprach: Gib´s dem Volk, dass sie essen! [43] Sein Diener aber sprach: Wie soll ich hundert Mann von dem geben? Denn so spricht der Herr: Man wird es essen, und es wird übrigbleiben. [44] Und er legte es ihnen vor, dass sie aßen; und es blieben noch übrig nach dem Wort des Herrn.
@ Syrius: Ohne das Wissen, wovon Jesus die Menschheit zu erlösen gedachte, dürfte es für Dich in der Tat schwierig sein, seiner Existenz einen Sinn abzuringen. Auch ist es natürlich verwegen, die Verurteilung Jesus mit dem Verstoss gegen jüdisches Gesetz zu begründen, denn diese Gesetze wurden ja gerade von der Priesterschaft aus Geldgier entsprechend verfasst.
Das ist doch eine etwas oberflächliche Betrachtung. Gesetze sind doch für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft das, was ein Zusammenleben überhaupt erst möglich macht. Deshalb erschienen bei der Geburt des israelitischen Volkes bei Moses unzählige Gesetze (siehe die Bücher Moses).
Sicherlich sind viele dieser Gesetze durch Esra erst nach der Rückkehr aus dem Babylonische Exil angefügt worden, aber das geschah nicht des Geldes, sondern der Gunst Gottes wegen. Die Juden im Exil hatten sich gefragt, warum sie von Gott auf diese Weise bestraft wurden und sie kamen zu dem Schluss, dass sie sich nicht ausreichend an die Gesetze Gottes gehalten hatten. Ein Gedanke, der sich aber schon beim Propheten Micha abzeichnete. In diesen ständigen Niederlagen in der Geschichte der Juden liegt also die Ursache ihres strengen Regelwerkes.
Ich schreib es nochmals mit den eigenen Worten Jesus:
Matthäus 5[17] Ihr sollt nicht erwähnen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern um zu erfüllen.
Schau einmal bei Jesaja und in der Offenbarung nach, was es da zu erfüllen gab.
@ Syrius: Pilatus erbarmte sich Jesu, er wollte ihn nicht verurteilen und bot an, Barnabas, den Massenmörder oder ihn freizulassen. Wie sehr das Volk beeinflusst und aufgehetzt war, erkennt man an dessen (Fehl)-entscheidung.
Du willst mir doch nicht ersthaft das Erbarmen eines Pilatus einreden? Ein Mann, der wegen seines rücksichtslosen Vorgehens gegen die Samaritaner vom römischen Kaiser seine Ämter enthoben und nach Rom zurückbeordert wurde. Hier sprechen die außerbiblischen Quellen eine ganz andere Sprache. Warum dieser Statthalter Roms in den Evangelien ein etwas versöhnlicheres Licht gerückt wurde, lag an der Situation der Christen in der Zeit, in der die Evangelien verfasst wurden.
Nur so nebenbei bemerkt hieß der „Massenmörder“ nicht Barnabas, sondern Barrabas. Barnabas war einer der Apostel aus der Apostelgeschichte. Bei Markus stehen dazu einige interessante Stellen, in denen ein Bezug auf die Mission Jesus hergestellt wird:
Markus 15 [4] Pilatus ab fragte in abermals und sprach: Antwortest Du nichts? Siehe, wie sie dich verklagen. [5] Jesus aber antwortete nichts mehr, also dass sich Pilatus verwunderte.
Jesaja 53[7] Da er gestraft und gemartert ward, tat er seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut ...
Markus 15[27] Und sie kreuzigten ihn mit zwei Mördern, einen zur Rechten und einen zur Linken [28] Da ward die Schrift erfüllt, die da sagt: „Er ist unter die Übeltäter gerechnet.“
Jesaja 53[11] Darum seine Seele gearbeitet hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben. Und seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen; denn er trägt die Sünde der Welt. [12] Darum will ich ihm große Menge zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben und den Übeltätern gleich gerechnet ist und er viele Sünden getragen hat und für die Übeltäter gebeten.
Markus 15[34] Und in der neunten Stunde rief er laut und sprach: „Eli, Eli lama asabtanie?“ (mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?).
Psalm 22[2] Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Eventuell erkennst Du ja, die Parallelen zu Jesaja und derer gibt es zur Mission Jesus (dem Knecht Gottes) noch viele mehr.
Merlin