in meinem Beitrag hatte ich doch davon geschrieben, dass im 2. Buch Moses im Kapitel 3 vom Gott der Israeliten die Rede ist.
Lieber Merlin, da Gott ja ausdrücklich sagt, es gäbe nur einen Gott, also nur ihn, ist dieser Gott natürlich auch DER Gott aller anderen Menschen.
Gott hat im Volk der Israeliten diesen Glauben an den einen wahren Gott gefördert, er hat dieses Volk beschützt, solange es seine Gebote befolgte und er hat den Schutz aufgehoben, wenn es abtrünnig wurde und wieder Baal oder andere Götzen verehrte.
Es bedurfte eines Volkes mit dem wahren Glauben an den einen Gott, um darin den Erlöser zur Erde zu senden.
Die Botschaft Jesajas habe ich eigentlich schon immer verstanden, nur sehe ich in deiner Zeitenwende eine Diskrepanz zu den Schilderungen Jesaja und der Offenbarung. Das Jüngste Gericht trägt nicht umsonst diese Bezeichnung, weil ihm keines mehr folgen wird. Wie ist das also mit den sündigen Seelen all derer, die nach dem Tod Jesus gestorben sind? Soll der Tod Jesus nun ein Freibrief für alle Verfehlungen sein?
Wie schon gesagt, das jüngste oder letzte Gericht hat gerade nach dem Sterben Jesu Christi stattgefunden. Der Zweck der Erlösung ist und war, allen Seelen den Rückweg ins Reich Gottes zu öffnen, vorausgesetzt, die in der Zwischenzeit angeeigneten Untugenden sind wieder abgelegt. Für die täglichen Sünden büsst die Seele also selbst, in so vielen Erdenleben, wie sie dazu eben aufwenden will.
Du jedoch vermutest ein einmaliges Leben und ein jüngstes Gericht in ferner Zukunft, eine Auferstehung auf Erden in Fleisch und Blut. Die Erlösung Jesu wird somit zur Bedeutungslosigkeit herabgestuft. Wie kommt ein gütiger und gerechter Gott dazu Seelen in die Welt zu senden, die solch unterschiedliche Bedingungen haben?
Du interpretierst solches aus dem geschriebenen Wort. Allerdings sollte es auch einen Sinn ergeben.
Wie Jesus unentwegt predigt, ist es eben nicht so einfach in das Reich Gottes gelangen zu können und dazu auch eine Umkehr erforderlich ist. Es wird auch nicht als ein suggsesiever Prozess beschrieben, sondern wird mit der
Auferstehung aller Toten am Jüngsten verbunden. Ein Ereignis, das auch mit dem Jüngsten Gericht einhergeht.
Lieber Merlin, Jesus hat nie etwas von der irdischen Auferstehung aller Toten gesagt. Wozu wären dann wohl die vielen Wohnungen im Reich Gottes?
So eigenwillig sind meine Argumente nicht, denn damit bin ich in bester Gesellschaft mit namhaften und ernsthaften Theologen.
Küng vertritt nach wie vor die katholische Lehre und viele andere auch, weil sie sonst ihr Amt und Broft verlieren würden.
Und doch sind Deine Argumente sehr eigenwillig, weil Du den Schriften das entnimmst, was gerade passt und vor vielem die Augen verschliesst.
Da erinnere ich mich gerade, dass ich in der katholischen Schule, ein Internat mit Kapuzienern, belehrt wurde, dass Neugeborene, die sterben, gleich in den Himmel kommen. - - - Aber, habe ich gedacht, das widerspricht doch der katholischen Lehre von der Auferstehung am jüngsten Tag und zudem: wieso hat mich damals keiner umgebracht?? der Himmel wäre mir sicher gewesen! und was sind wir alle für Unmenschen?? wir setzen alle Neugeborenen dem Risiko der ewigen Verdammnis aus! wer kann denn so etwas verantworten?!
lg
Syrius