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Die Ureinweohner Amerikas (Indianer genannt =Indien etc) erlitten den längsten Holocaust der Geschichte - es waren mehr als als 400 Jahre. Die Blutsspur dieser Menschen beginnt mit der Vernichtung der Stadt Tenochtitlán (1519) und zieht sich bis Wounded Knee (1890) hin.
Wenn du das so bwtrachtest, dann besteht die Judenverfolgung bereits seit etwa 3.500 Jahren, nämlich seit dem Auszug der Juden aus Ägypten, der im allgemeinen als Exodus bezeichnet wird. An Progromen (Auschreitungen) gegen die Juden hat es seitdem wahrlich nicht gemangelt. Der Judenhass in der Nazizeit, war gewissermassen nur der aktuelle Höhepunkt in der Geschichte. Nach dem Auszug der Juden aus Ägypten, wo sie nicht mehr bereit waren als Sklaven zu arbeiten, erfolgte die Judenverfolgung unter den Griechen und Römern. 38 n. Chr. folgte mit kaiserlicher ägyptischer Duldung ein großes Pogrom an den Juden in Alexandria: Ihre Synagogen wurden zerstört, viele wurden auf grausamste Weise gefoltert und massakriert, der Rest wurde verjagt. Die christlich-römische Judenfeindlichkeit zieht sich etwa über 2.000 Jahre hin, in denen es immer wieder schlimmste Ausschreitungen gegen die Juden gegeben hat. Im Jahr 6 n. Chr. hob der römische Kaiser Augustus die Privilegien der Juden auf, gestattete „nationalistischen“ Kreisen Hetze gegen sie und Beraubung ihres Eigentums. Kaiser Tiberius verfügte die Vertreibung der Juden aus Rom und später die Einsetzung des Pontius Pilatus zum Statthalter Judäas.
Im Jahre 66 n. Chr. eskalierte der Konflikt der Juden mit den römischen Besatzern. In Caesarea kamen nach Angaben von Josephus bei religionsbedingten Spannungen 20.000 Juden ums Leben. Die folgende Entweihung des Jerusalemer Tempels durch die Römer sowie die Forderung nach einem Schutzgeld erbitterte alle jüdischen Fraktionen, und führte zum landesweiten Aufstand. Dieser wurde von den Römern zerschlagen, und endete nach einer 6-monatigen Belagerung Jerusalems, im September des Jahres 70, mit der Zerstörung Jerusalems mitsamt des Tempels. Alle in Jerusalem gefundenen Menschen wurden von den Siegern getötet. Josephus schätzte die Zahl der Opfer auf über eine Million Menschen. Die Nazis waren also nicht die ersten, die einen Massenmord an den Juden vollbrachten.
Die kirchliche Unterdrückung hatte das Judentum Jahrhunderte lang in ganz Europa isoliert. Zudem wurden Juden gezielt ausgegrenzt und sogar in Pogromen misshandelt und ermordet. Erste Judengesetze, die in den folgenden Jahrhunderten ähnlich übernommen wurden, erließ Justinian 564 im Corpus iuris. Seit der Spätantike war den Juden der Erwerb von Landbesitz und damit ein Leben als Bauer verboten, seit dem 9. Jahrhundert schlossen christliche Zünfte sie von allen „ehrenwerten" Berufen aus. Seit dem 4. Laterankonzil 1215 wurden sie auch offiziell in Ghettos gezwungen. So blieben ihnen nur wenige ökonomische Nischen, aus denen sie aber bald wieder vertrieben wurden. So beendeten die blutigen Massaker beim Ersten Kreuzzug 1096 den jüdischen Fernhandel; der Geldverleih wurde ihnen großenteils im Zusammenhang mit den Judenpogromen zur Zeit der Pest 1348 abgenommen.
Martin Luther sammelte in seiner Schrift "Von den Juden und iren Lügen" (Originaltitel) 1543 alle mittelalterlichen Vorurteile gegen Juden und überlieferte sie der Neuzeit. Auch unter den Zaren in Russland hatten die Juden enorm zu leiden. Zar Nikolaus I. betrieb eine sehr judenfeindliche Politik und erließ etwa 600 antisemitische Gesetze. Er stellte die Verwaltung unter militärischer Aufsicht und lehnte die Aufhebung der Leibeigenschaft entschieden ab.
1881 übernahm Zar Alexander III., ein ausgesprochener Judenfeind die Macht. Er benutzte antisemitische Parolen und Pogrome als politische Waffe. Es entwickelt sich eine "Judophobie” gegen die intellektuelle Überlegenheit und Offenheit der Juden. Sie richtet sich sowohl gegen die verarmte jüdische Bevölkerung als auch gegen die höhergestellte Juden, die sich dem sozialen Umfeld angepasst haben. Die Zaren-Regierung unterstützte die Bildung einer rechtsgerichteten paramilitärischen Gruppierung, der "Schwarzhunderter". Sie terrorisieren sowohl die Juden, als auch die sich im Rahmen der Industrialisierung neu gegründeten revolutionären Arbeiterbewegungen. Verarmte Volksschichten werden gegen die Juden aufgehetzt, so dass es zu blutigen Übergriffen auf die Juden kommt. Die staatliche Diskriminierung hört sofort beim Übertritt der Juden zum Christentum auf. Die Übergriffe der rechtsextremen Schwarzhunderter jedoch nicht. Dies führt dazu, dass von 1881 bis 1914 über 2 Millionen russische Juden nach Amerika, 200.000 nach England und 60.000 nach Palästina auswandern.
Zar Nikolaus II., der 1894 an die Macht kommt, ist ein ebenso großer Judenfeind, wie sein Vorgänger Zar Alexander III.. Auch er benutzt antisemitische Parolen und Pogrome an den Juden als politische Waffe, um von den eigenen Fehlern und Versäumnissen abzulenken. Zwischen 1903 und 1906 finden 690 Pogrome von Rechtsradikalen an Tausenden von Juden statt. Die Regierung ist daran zwar nicht direkt beteiligt, legt die Pogrome aber als patriotischen Akt aus und schaut stillschweigend zu. Aber auch nach der russischen Revolution von 1917 kam die Judenfeindlichkeit verstärkt zum Ausdruck. Zwischen 1917 und 1921 kam es in 530 Städten und Dörfern zu 1.236 Pogromen, wobei 60.000 Juden ermordet und 500.000 Juden obdachlos wurden. Die Pogrome wurden ausgelöst durch Feldzüge der nationalistischen Ukrainer, die später auch der Deutschen Wehrmacht bei der Ausrottung der Juden im Warschauer Ghetto halfen, durch die Zarenarmee, durch die Kosaken, aber auch durch Bauern und Anarchisten, die mit dem Schlachtruf "Tötet die Juden und rettet Russland" gegen die Juden vorgingen.