Warum konnten sich die Nazis überhaupt etablieren ?

Hi Roter Puma,

Also die Rolle des Judenrates findet sich selbstverständlich in Geschichtsbüchern und wird auch diskutiert. Nur nicht die eigenwillige Interpretation von gewissen rechten Kreisen.

Was hat das mit rechts zu tun, gewisse geschichtliche Ereignisse in Frage zu stellen??? Viele Dinge erweisen sich hinterher als falsch.

Auch würde ich dir darin widersprechen wollen, dass die Geschichtsschreibung von Siegermächten bestimmt wird. Die Rechtspraxis ja, die Nürnberger Prozesse sind ja auch aus diesen Gründen in einigem kritisiert worden.
Aber eine Armee, die ein fremdes Land besetzt, auch noch mit Partisanen rechnen muss, wie soll die denn so schnell Millionen Akten verbrennen, wie es in diesem Ausmaß nötig gewesen wäre? Außerdem: Welchen Grund hätten denn die Alliierten gehabt, ausgerechnet Akten über den Judenrat zu verbrennen, wenn die hier geposteten Unterstellungen richtig gewesen wären?

Und wenn es garnicht die Amis waren, die das größte Interesse daran hatten, Akten zu verbrennen...??????


Die Juden waren gerade in Amerika nicht sonderlich beliebt. Ich erinnere nur an ein Schiff mit jüdischen Flüchtlingen, das geradewegs von Amerika wieder zurückgeschickt wurde...

Tja, muß ich passen, keine Ahnung, ich war nicht dabei, vielleicht hatten die nicht genug Geld? Oder irgendwem der schon dort lebte war das nicht recht... mit welcher Begründung wurden die denn zurückgeschickt?


Tatsache ist, dass ein Großteil des Judenrates auch deportiert wurde. Hätten die Nazis sich da nicht gerade in ein besseres Licht gestellt, wenn sie solche Beweise für eine angebliche Mitarbeit der Juden an ihrem eigenen Holocaust hätten vorweisen können??

Tja, also waren es die wohl auch nicht..?

Wie gesagt: Natürlich gab es da auch einige Menschen darunter, die versucht haben, ihren eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Kollaborieren im eigentlichen Sinne des Wortes kann man das aber beim besten Willen nicht nennen, erst recht nicht Unterstützung oder gar "Mithilfe", da die Menschen immerhin in einem Ghetto einquartiert waren und es Repressionen gab, die nun mit keiner feindlichen Besatzungsmacht zu vergleichen waren. Sofortige Erschießungen waren an der Tagesordnung.
Wer das Ghetto verlassen wollte, wurde sofort verhaftet und entweder gleich erschossen oder ins KZ deportiert. Hierfür gibt es nun wirklich genügend Quellen.
Wer sich mit dem Warschauer Ghetto ernsthaft auseinander gesetzt hat, der wird mir darin zustimmen, dass solche Aussagen wie diese nicht nur absolut unzutreffend sind, sondern bald schon als Verhöhnung der Opfer bezeichnet werden können.



Gruß Crys

Wieso das? Die Opfer bestreitet doch garkeiner, das ist erwiesen, aber bei der Aktenflut, die verschwand... darf man ganz sicher einige Drahtzieher in Betracht ziehen, die nirgendwo auftauchen? Ohne irgendein Opfer auch nur ansatzweise zu verhöhnen, denn die die ich damit meine, wären ja sowieso keine Opfer gewesen...... sondern halt echt Mit-Drahtzieher....

Es gibt "gute + böse" Amis, es gibt "gute und böse" Deutsche..., es gibt ja wohl Gute und Böse überall.... sogar bei Moslems und Christen.
 
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Das ist nicht wahr.

lg
vio

Dann benenne mir bitte ein größeres Verbrechen!
Im ´Übrigen : Ich habe mich durch diesen Thread durchgelesen: Um es ganz offen zu sagen : Es KOTZT mich an wie hier von einigen Ewiggestrigen versucht wird die widerlichen Verbrechen der Nazis zu relativieren. Was während des 3. Reiches geschah sprengt jede Dimension, ich finde allein schon den absurden Versuch den Opfern eine gewisse Mitschuld an ihrem grausamen Schiksal zu geben und die Nazis zu eigentlich unbeteiligten "Zuschauern" hoch zu stilisieren für unerträglich pervers!
Travalyan
 
Das ist nicht wahr.

lg
vio

Welches Verbrechen ist denn noch größer? Wurden jemals infolge einer politischen Idee etwa 50 Millionen Menschen getötet? Meinst du etwa, mir (uns) sind die anderen Verbrechen gleichgültig? Ich würde sie genau so anprangern. Auch im Namen vieler anderer Diktaturen und Diktatoren wurde viele grausame Verbrechen begangen. Was möchtest du also wirklich mit deiner Aussage aussagen?
 
Nun der Theorie oder Lebensphilosophie folgend das alles im Leben seinen Sinn hat, stellt sich aber auch die Frage "Wo oder wie wäre Deutschland, die Menschen in Deutschland, aber auch der Rest der Welt wenn es diese schlimme Zeit nicht gegeben hätte"!?:confused:

Ja, das werden wir wohl nie erfahren. Aber wäre/hätte/könnte hilft uns da auch nicht weiter.

Wie schon erwähnt, war eigentlich der 2.Weltkrieg die Konsequenz auf den 1.Weltkrieg. Nachdem dieser verloren ging, wurde Europa neu geordnet. Man denke z.B. an Österreich, das von einer Weltmacht auf ein kleines Territorium zusammen geschrumpft ist :confused: :confused: Das, was sich in den letzten Jahren in Russland ereignet hatte, fand nämlich damals auch statt. Die Grenzen wurden willkürlich gezogen. Das konnte auf Dauer auch nicht gut gehen.

Der Verlust des 1.Weltkrieges hatte den Versailler Vertrag zur Folge. Für Deutschland eine "Ohrfeige" und der deutschen Bevölkerung wurden Lasten augebürdet, die sie noch Jahrzehntelang abbezahlen mussten. Aber das, denke ich, ist nun mal so mit Verlierern :fechten: !!! Sie zahlen die Zeche.

Deutschland wurde zur Republik. Die Monarchie hatte endgültig abgedankt. Der liebe Wilhelm floh ins Ausland und es folgte eine Zeit der völligen Instabilität. Die Weimarer Republik (Zeit zwischen den Weltkriegen) war politisch nicht stabil und so konnten sich die Nationalsozialisten im Süden der Republik ungehindert mit ihren Ideologien breit machen. Wenn die Regierung jede 3.Woche wechselt, man nicht annähernd weiß, wer gerade was zu sagen hat und wer welches Ministeramt innehat, dann sehnt man sich wahrscheinlich nach einer gewissen Stabilität, die Hitler versprach. Er hat die Zeichen der Zeit sehr gut erkannt und es geschickt verstanden, die Sehnsüchte und Wünsche der Menschen zu kanalisieren. Hinzu kam 1929 die Weltwirtschaftskrise, die Deutschland eine horrende Zahl (glaube es waren über 8 Mio.) Arbeitslose bescherte. Die Gesellschaft war am Boden und da war es eine Frage der Zeit, bis einer kam, der dies geschickt aufzufangen wusste. Er versprach die Arbeitslosigkeit zu beseitigen und das war bei vielen Menschen das Ausschlaggebende. Wer Zuhause 5 Kinder hat, studiert wohl eher weniger das Parteiprogramm :morgen: !!

Irgendwann kommt dann der Punkt, wo das Ganze zum Selbstläufer wird. Wer dann mal die Macht hat, Angst und Schrecken zu verbreiten, der hat ein gutes Stück Weges geschafft. Einschüchterung und Unterdrückung als Parteiprogramm ... das war nach 1933 das Erfolgsrezept der Nazis !!!

Liebe Grüße maja 24
 
Zitat von Thundercat
Nun der Theorie oder Lebensphilosophie folgend das alles im Leben seinen Sinn hat, stellt sich aber auch die Frage "Wo oder wie wäre Deutschland, die Menschen in Deutschland, aber auch der Rest der Welt wenn es diese schlimme Zeit nicht gegeben hätte"!?

Man kann sich natürlich auch die Frage stellen, wo Deutschland heute wäre, hätte es den Mut besessen, den Faschismus zu bekämpfen. Aber diese Idee sollte vielleicht nicht vom Staat ausgehen (siehe DDR, wo man ja versucht hat, einen antifaschistischen Staat aufzubauen), sondern besser noch von den Menschen selber.
 
Dann benenne mir bitte ein größeres Verbrechen!
Im ´Übrigen : Ich habe mich durch diesen Thread durchgelesen: Um es ganz offen zu sagen : Es KOTZT mich an wie hier von einigen Ewiggestrigen versucht wird die widerlichen Verbrechen der Nazis zu relativieren. Was während des 3. Reiches geschah sprengt jede Dimension, ich finde allein schon den absurden Versuch den Opfern eine gewisse Mitschuld an ihrem grausamen Schiksal zu geben und die Nazis zu eigentlich unbeteiligten "Zuschauern" hoch zu stilisieren für unerträglich pervers!
Travalyan




Die Ureinweohner Amerikas (Indianer genannt =Indien etc) erlitten den längsten Holocaust der Geschichte - es waren mehr als als 400 Jahre. Die Blutsspur dieser Menschen beginnt mit der Vernichtung der Stadt Tenochtitlán (1519) und zieht sich bis Wounded Knee (1890) hin.


Kein Verbrechen kann man akzeptieren, einer ist schon zuviel.

Es geht und ging immer um Macht, Besitz usw.

lg
sonof
 
Welches Verbrechen ist denn noch größer? Wurden jemals infolge einer politischen Idee etwa 50 Millionen Menschen getötet? Meinst du etwa, mir (uns) sind die anderen Verbrechen gleichgültig? Ich würde sie genau so anprangern. Auch im Namen vieler anderer Diktaturen und Diktatoren wurde viele grausame Verbrechen begangen. Was möchtest du also wirklich mit deiner Aussage aussagen?

Wie kommst Du auf 50 Millionen Menschen? Hast bestimmt die "Gefallenen" mitgerechnet.

Aussagen möchte ich nach wie vor, dass es noch andere Völker gab die ausgerottet wurden.
lg
vio
 
Wie kommst Du auf 50 Millionen Menschen? Hast bestimmt die "Gefallenen" mitgerechnet.

Aussagen möchte ich nach wie vor, dass es noch andere Völker gab die ausgerottet wurden.
lg
vio

Der Faschismus führte dazu, dass es am Ende etwa 50 Millionen Tote gab, dass halb Europa in Schutt und Asche lag, und dass er unsägliches Leid über viele hundert Millionen von Menschen brachte. Selbstverständlich rechne ich alle Menschen dazu, auch die gefallenen Soldaten und die getöteten Zivilisten, die wohl den grössten Anteil unter den Toten hatten und die am meisten unter dem Faschismus zu leiden hatten. Die Folgen sind bis heute spürbar. Auch heute noch haben viele Menschen nichts aus der Geschichte gelernt.
 
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Dann benenne mir bitte ein größeres Verbrechen!
Im ´Übrigen : Ich habe mich durch diesen Thread durchgelesen: Um es ganz offen zu sagen : Es KOTZT mich an wie hier von einigen Ewiggestrigen versucht wird die widerlichen Verbrechen der Nazis zu relativieren.

Ich kann zwar nur für mich selber sprechen (nicht für andere hier) aber ich persönlich bestreite garnicht, daß das dritte Reich eine Riesensauerei war. Ich versuche auch nicht, die Verbrechen der Nazis zu verharmlosen oder ähnliches. Das alles sehe ich als unbestritten und unumstößlich. Ich zweifle lediglich an, daß es die Nazis
waren und stelle die Überlegung in den Raum, daß da noch andere ihre schmutzigen Finger im Spiel hatten, die in der Geschichtsschreibung nie erwähnt werden durften. Was, wenn man den Gedanken wirklich bis zum Ende durchdenkt, ein ganz anderes Motiv für die Verbrechen des 3.Reiches in den Blickwinkel rückt...

Was während des 3. Reiches geschah sprengt jede Dimension, ich finde allein schon den absurden Versuch den Opfern eine gewisse Mitschuld an ihrem grausamen Schiksal zu geben und die Nazis zu eigentlich unbeteiligten "Zuschauern" hoch zu stilisieren für unerträglich pervers!
Travalyan

Ich gebe auch den Opfern keine Mitschuld, das wäre ja genau das Gleiche, als würde ich einer Vierjährigen mitschuld an ihrem Mißbrauch geben. NOCHMAL DEUTLICH: Bei Mit-Drahtziehern oder Mit-Planern oder Mit-Tätern kann es sich keinesfalls um Opfer handeln, somit habe ich für meinen Teil niemals behauptet, Opfer seien mit schuld!!! Punkt. Nichts liegt mir ferner als sowas. Und daß die Nazis nur unbeteiligte Zuschauer gewesen sein sollen... ist einfach nur lächerlich da stimme ich dir allerdings zu....
 
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