Hi Emanuel!
Der christliche Glaube ist vom Bewusstsein her ganz anders basiert als das, was wir hierzulande so Esoterik nennen. Meist sind es ja ganz einfach nur fremdländische Gebrüche, die man da herunter packt. Man müsste also deutlich trennen, was genau Du mit Esoterik meinst.
Und wie immer ist es das Wort, das den Unterschied macht. Also die "Beschreibung", besser müsste man sagen "Bewortung" einer Technik/Praxis. Letztendlich messen die hohen Herren ihre Interpretation ihrer Heiligen Schrift, die ja eine bestimmte energetische Ausrichtung im Leben vorschreibt, an den energetischen Ausrichtungen der "fremden" Praktiken. Man meint so, dass Christentum sei nicht mit Energie beschäftigt- das Gegenteil ist der Fall.
Das Christentum betet wie die meisten anderen Religionen auch den Universalen Gott an. Transponiert auf die Energieebene entspräche das der Universalen Energie bei der gleichzeitigen Annahme, dass stets 100% der UE überall bereits ist- also dass der Mensch heil ist, das Endziel von Reiki. Energetisch ist es im Christentum so, dass der Mensch heil ist. Die Jesus-Geschichte hat das "Alles" getilgt, damit Gott, das Universum erscheint und sichtbar ist. Und damit ist nach Annahme des Christen alles gegeben, was gegeben werden kann und der Mensch ist heil. Und die gute Absicht, das zu verbreiten hat das Christentum nicht alleine, es teilt sie mit sehr vielen anderen Religionen.
Energetische Heilungen gehen ja eben davon aus, dass der Mensch nicht heil ist, sonst müssten sie nicht stattfinden. Im Christentum wird deshalb nicht per Handauflegen geheilt, denn der Mensch ist heil. Stattdessen wird mit den Händen gesegnet, gesalbt und gespeist. Hier ist also schon einmal eine Differenz vom Verständnis des Menschen her. Jesus Christus hat "Karma" von der Welt genommen. Und um sich als Christ immer wieder daran zu erinnern, dass das so ist, geht man z.B. beichten. Und das ist der eigentliche Heilvorgang, der angeboten wird- würde ich sagen. Denn hier "löst" sich ja das Leid des Individuums in Form eines gesprochenen Textes (Mantra) von der Seele ab und kann im Glauben dann "gelassen" werden, so dass man etwas artgerechter/universaler wird.
Weisst Du, im Grunde ist sowieso alles das Gleiche. Alle reden sie, reden sie, reden sie. Beten, beichten, predigen, Mantrensprechen, Rosenkranzründchen im Altenheim-- alles letztendlich Mantren. Aber jedes Mantra bringt einen eben ein bisschen anders drauf.
(da kann ich Dir noch berichten, wie energievoll manche älteren Damen vom Rosenkranzbeten kommen. Sie kraxeln herum- können nicht mehr laufen und machen in die Hose, weil sie sich im Leben nicht bewegt haben und sich nicht um den Körper gekümmert- aber nach dem Rosenkranz strahlen die alle sehr seelig. Das "Körperliche" wird eben im Christentum dem Menschen frei gelassen, auch die Gestaltung einer Gesellschaft (aber das ist ja noch gar nicht lange so, ein paar Jahrhunderte).
LG,
Trixi Maus