Wahrnehmung und Stimmigkeit

Ja, da stimme ich zu.
Dass Gegenstände durch Spalten verschwinden können, entspricht eher unserer Alltagserfahrung als die Existenz von Monstern.


Es fragt sich:

a) Beruht das Ockhams Rasiermesser lediglich auf unserer Alltagserfahrung? (in diesem Fall wäre das Ockhams Rasiermesser überflüssig und man könnte genauso gut einfach von Alltagsverstand reden.)

b) Oder beruht das Ockhams Rasiermesser auf der a priori Annahme (bevor man unsere Erfahrungen in unserem Universum berücksichtigt), dass weniger generell wahrscheinlicher ist als mehr?
 
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Ja, da stimme ich zu.
Dass Gegenstände durch Spalten verschwinden können, entspricht eher unserer Alltagserfahrung als die Existenz von Monstern.


Es fragt sich:

a) Beruht das Ockhams Rasiermesser lediglich auf unserer Alltagserfahrung? (in diesem Fall wäre das Ockhams Rasiermesser überflüssig und man könnte genauso gut einfach von Alltagsverstand reden.)

b) Oder beruht das Ockhams Rasiermesser auf der a priori Annahme (bevor man unsere Erfahrungen in unserem Universum berücksichtigt), dass weniger generell wahrscheinlicher ist als mehr?

Es geht meiner Ansicht nach eher um: "Warum in die Ferne - zu den abgedrehten Erklärungen - greifen, wenn stimmige Erklärungen sind schon noch nah?"
 
Das klingt nach a): Nähe zu den Alltagserfahrungen

Was die unsystematischen Quantenereignisse betrifft, sind das Zufallsprinzip und die intelligente Steuerung aber nicht unterschiedlich weit von den Alltagserfahrungen entfernt.
 
Was ich meine:

Beim Beispiel mit den Socken, die nach dem Waschen verschwunden sind, kann das Verschwinden bereits mit dem bisherigen Wissen erklärt werden (Rutschen der Socken durch eine Spalte). Hingegen wissen wir nicht, ob Monster existieren. Deshalb ist eine Erklärung, die auf bisherigem Wissen beruht, passender als eine Erklärung, die auf Annahmen beruht, für die es bisher keine Evidenz gibt.

Die Sache mit Quantenereignissen, in denen wir keine Systematik erkennen, ist allerdings völlig anders. Wir haben weder eine Evidenz, dass es einen echten Zufall gibt, noch eine Evidenz für eine intelligente Steuerung. Keine der beiden Hypothesen beruht also auf bisherigem Wissen.
 
Eine Erklärung sollte "einfach" sein. Mit dem Alltagsverstand hat es nicht unbedingt etwas zu tun.

Das geozentrische Weltbild ist mit der Alltagserfahrung, dass sich die Sonne dreht und die Erde still steht viel eher vereinbar. Man benötigt aber viele Zusatzannahmen wie Epizykel, damit das irgendwie Sinn macht, während das heliozentrische System solche Zusatzannahmen nicht braucht.

LG PsiSnake
 
Warum sollte es einfach sein?:
1. Sollte eine Erklärung generell einfach sein, weil man die Vorannahme trifft, dass ein Universum mit weniger Variablen wahrscheinlicher ist als ein Universum mit vielen Variablen?
2. Sollte es einfach sein, weil wir Menschen keine Lust haben, uns mit vielen Variablen herumzuschlagen?
3. Sollen weniger Variablen wahrscheinlicher sein, weil dies generell unseren Erfahrungen entspricht? Wenn man bei so alltäglichen Dingen wie etwa dem Wurf eines Balles schon feststellt, dass dies mit wenigen Variablen beschreibbar ist, könnte man aus solchen Alltagserfahrungen auch generalisieren, dass man die Bewegungen der Erde und der Sonne mit nicht allzu vielen Variablen erklären sollte.
 
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