Aber als Kind hat man eh zunächst keine Wahl und muss nehmen, was man vorgesetzt bekommt.
Und genau das bezieht sich auf alles, was es gibt, nicht nur bezüglich Religion.
Kinder sind immer wehrlos und faktisch entmündigt. Sie
müssen die Sprache, die Kleider, die Speisen, die Gewohnheiten, die Liebe, die Zuwendung und aber auch eine Achtlosigkeit oder Lieblosigkeit umgehend auf sich nehmen. Auch wenn ein Kind fröhlich spielt und lacht.
Es gibt aber auch genug Gelegenheiten, wo das hilflose Kind praktisch unter Zwang steht. Da hilft kein Schreien, kein Jammern und Weinen. Und genau hier wird das Kind sowohl von einer modernen, atheistischen Einstellung mit Gebetslosigkeit ebenso eingeholt, wie etwa auch von irgendwelchen religiösen Gewohnheiten. Mit oder ohne Liebe.
Später muss ein Kind in den Kindergarten und zur Schule. Und nicht alles, was dort auf die Kinder zukommt, geht ohne du
musst und ohne Entmündigung und Unterdrückung einher.
Das kommt seitens der Schulkameraden, seitens der Lehrer, seitens des Schulstoffes. Zu dem gehört eben auch Religion, aber heute meistens als Freifach mit dem wenigsten Zwang. Und hier lehren die Religionslehrer dann nur das, was in herkömmlichen Unterrichtsvorlagen vorhanden ist.
Und das ist merkwürdigerweise genau der Stoff, an dem die Schüler am besten ihrer Unmündigkeit entwachsen. Hier beginnen sie mehr als irgendwo anders selbst zu überlegen und selbst Zustimmung und Ablehnung zu praktizieren.
Ich sage: Das ist gut so. Der Religion sei Dank.