Die in der 2. Hälfte des 2. Jh. (nach Chr. Rech.) entwickelten neuen Varianten der 4 Evangelien habendie königliche Variante des Jesus verneint, indem die neuen "Christ"en am Ende der sogenannten Stammbäume des Jesus, die ihn als Nachfolger Davids darstellen versuchten, ihn als der Sohn eines Geistes, der von einen Gott, namens "Gott" gesendet worden ist, neu ankündigten.
War nicht Irenäus jener, der sich in Sachen der Evangelien auf Papias bezog
(Zeitrahmen 60-163 n. Chr.)? Zu diesem Zeitpunkt bestanden also schon die vier Evangelien. Die wenige nachgewiesene Veränderung, die sehr viel später vorgenommen wurde, ist die Geschichte von der Ehebrecherin im Evangelium nach Johannes.
Fakt ist, dass in diesem Evangelium die Geschichte von der Ehebrecherin
8[3] – 8[11] eingefügt wurde. Im Codex Sinaiticus
(324 n. Chr.) endet das Kapitel also mit dem
Vers 7[52], dem sich dann unmittelbar der
Vers 8[12] anschließt. Auch in dem noch etwas früheren Papyri 66
(ca. 200) wird diese Geschichte nicht erwähnt. Sie erscheint erst in den Schriften des 5. Jahrhunderts.
codex-sinaiticus.net
Die dreißig Æonen sind nicht dadurch gekennzeichnet, dass Christus in seinem dreißigsten Jahr getauft wurde: Er hat nicht im zwölften Monat nach Seiner Taufe gelitten, sondern war mehr als fünfzig Jahre alt, als Er starb.
"Zwischen dem 40en und dem 50en Lebensjahr, der Mensch fängt an alter zu werden, Alter was unseren Herr hatte, als er noch seine Aufgabe erfüllte,
(1) so wie die Evangelien erklären (nicht die 4 Kanonischen die erst später zu seiner Händen bekam)
(2) und die Älteren gestehen; diejenigen die im Asien die Vertrauten von Johannes, der Schüler des Herrn, waren, die bezeugen, dass Johannes diese Information ihnen anvertraut hat.
Und er (der Jesus der Christen) blieb bei Ihnen bis zu der Zeit des Kaisers Trajan."
Das erste Evangelium nach Markus
(um 60) beginnt mit der Taufe Jesus. So auch bei Johannes nach dem Prolog vom Licht und dem Wort Gottes. Matthäus ist der Einzige, der eine Stammlinie voranstellt, um damit auch konkret eine Verbindung zum Hause David herstellen möchte. Deshalb auch die geschilderte Sorge Herodes um seine Pfründe
(Kindermord).
Lukas begann auch mit einer Geburtsgeschichte, ging dabei jedoch mehr auf die Details ein. So nannte er mit dem Zensus auch einen Grund, warum die Geburt nicht in Nazaret sein sollte, sondern im Hause Davids Betlehem. Die Geschichte von Herodes Kindermord fehlt jedoch. Die Stammlinie Jesus wird bei Lukas erst in den Versen 3[32-38] erwähnt.
Ich sehe da also, dass in zwei Evangelien Stammlinien aufgeführt wurden und in zwei nicht.
Es gibt gute Argumente, die eine mögliche Quelle für die drei synoptischen Evangelien darstellen könnte – es gibt dazu aber keine Beweise. Da sich nun jetzt auf irgendwelche dubiosen Evangelien beziehen wollen, halt ich also für eine reine Spekulation.
So hatte auch Irenäus davon geschrieben, dass Jesus am „Holz“ gestorben sein. Ein Weiterleben bis ins Alter dürfte da also auch nur ins Reich der Spekulationen gehören.
Klar konnte Jesus nicht direkt von den Juden getötet worden sein, denn zu jener Zeit war Judäa eine römische Provinz. Das bedeutet, dass nach römischem Recht die Todesstrafe nur von den Römern vollzogen werden durfte. Deshalb auch die Kreuzigung, die nach römischem Recht mit dem Aufruhr verbunden war.
Nun ja, Trajans Regentschaft lag in der Zeit von 98-117, da müsste Jesus also mindestens über 90 Jahre alt geworden sein. Das halte ich für jene Zeit schon für ziemlich unwahrscheinlich.
Ich habe auch zwei Bücher, in denen auch die These aufgestellt wird, dass Jesus die Kreuzigung überlebt haben soll und nach Indien geflohen sei. Ein Buch, das in sich geschlossen erscheint, aber halt in der Zusammenschau mit anderen Quellen nicht mehr ganz so schlüssig ist.
Ich denke, dass das Evangelium nach Markus, die früheste Fassung der Evangelien darstellt und damit Jesus noch am nächsten liegt. Deshalb fehlt bei ihm die Geburtsgeschichte und in den früheren Fassungen die Begegnung des Auferstandenen mit Magdalena. Erst nach dem 4./5. Jahrhundert tauchen dann in den Quellen die Verse 16 [9-20] auf.
So endet also auch im Codex Sinaitikus das Evangelium noch mit dem Vers 16[7], dem dann der Titel dieses Evangeliums folgt:
Vers 16[7] Gehet hin und sagt’s euren Jüngern ...
Dem dann der Titel:
„Evangelium von Markus“ folgt.
(ευαγʼγε λιον κατα μαρκον (evagʼge lion kata markon)
Wer sich davon selbst überzeugen möchte:
codex-sinaiticus.net
Merlin