Von der Liebe des Vaters

Ich studiere übrigens Theologie und dort kannst du „studieren“, wie sich unser Gott offenbarte. Z.B. dem Mose im brennenden Dornbusch.

Ja, ist gut, aber schauen wir uns mal näher den Mose und sein nach ihm genannte Religion - Mosaismus an.

Eine frühe Hypothese: Moses Text, ergänzt durch spätere Schreiber 2

Dieses Paradigma beherrschte mehr oder weniger die religiösen Denker des 15. bis 18. Jahrhunderts, allerdings mit einigen bedeutenden Alternativen in den Arbeiten von Hobbes und Spinoza. Der englische politische Philosoph Thomas Hobbes war der erste, der vorschlug, dass Moses den größten Teil des Pentateuch nicht geschrieben hat. In Buch 33 seines Leviathan, das 1651 veröffentlicht wurde, listet Hobbes
nicht nur viele der Textanomalien auf, die bereits in den Jahrhunderten
vor dem 17. Jahrhundert zusammengetragen worden waren,
sondern er fügte diesen noch viele weitere hinzu.

Häufige Verweise des Autors/der Autoren von Pentateuch-Passagen auf die politischen oder religiösen Institutionen seiner Zeit durch den Ausdruck "bis auf den heutigen Tag", anfallende Anachronismen und die Erwähnung einer Quelle durch den Autor von Num 21:14, nämlich "die Schriftrolle der Kriege Jahwes", sind nur einige der Daten, die Hobbes zu dem Schluss führten, dass Moses den Pentateuch nicht im Ganzen geschrieben hat.

Dementsprechend behauptete Hobbes, dass Moses nur den Gesetzeskodex in Deuteronomium 12-26 verfasst habe, den er auch als die "Schriftrolle der Tora" identifizierte, die unter Josias Herrschaft "gefunden wurde", wie in 2 Könige 22:8 beschrieben.

Der jüdische Philosoph Spinoza war weniger schüchtern als Hobbes. Er trug zu der immer länger werdenden Liste von textlichen Merkwürdigkeiten und Anomalien bei, die sich offenbarten, wenn man sich dem Pentateuch von der traditionellen Interpretation der mosaischen Autorenschaft her näherte - häufige Verweise auf Mose in der dritten Person,
die Formulierung "bis zum heutigen Tag",
Ortsnamen, die zur Zeit von Mose nicht existierten,
politische Ereignisse, die Jahrhunderte nach der Zeit von Mose stattfanden, usw.
Dies erschien in Spinozas, 1670 erschienenen Publikation Tractatus Theologico-politicus.
Er
behauptete kühn, dass die Textdaten eindeutig darauf hinweisen, dass Moses nicht der Autor des Pentateuch war.

Siehe auch vorige Posts:


Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 1
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 2
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 3

Quelle Early evidence of post-Mosaic authorship: anachronisms

Eine frühe Hypothese: Moses' Text, ergänzt durch spätere Schreiber 1

Quelle An early hypothesis: Moses' text supplemented by later writers
 
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Die Frage, wie die Tora (der Pentateuch) entstanden ist, wird derzeit in der Forschung sehr kontrovers diskutiert. Einigkeit besteht darüber, dass die Endkomposition des Pentateuch als Ergebnis eines mehrere Jahrhunderte dauernden Überlieferungsprozesses gegen 400 v. Chr. vorlag.
Das klassische Vierquellenmodell, welches vier verschiedene Pentateuchschichten (Jahwist [J]; Elohist [E]; Priesterschrift [P]; Deuteronomium [D]) unterscheidet, wird heute in dieser Form nicht mehr vertreten. So ist die Rekonstruktion und die Frühdatierung der Quellen J und E aufgrund neuerer Erkenntnisse der Religionsgeschichte nicht mehr möglich.
Die Entstehung der Tora (des Pentateuch) kann man sich so vorstellen, dass die ältesten Texte zuerst mündlich tradiert und dann in der mittleren Königszeit aufgeschrieben wurden. Als Reaktion auf den Untergang des Nordreichs Israel entstand um 700 v. Chr. im Südreich das „Jerusalemer Geschichtswerk“. Im babylonischen Exil wurden dann nach der Zerstörung Jerusalems und des Tempels von priesterlichen Kreisen Texte verfasst, die übergreifende Systematiken und kultische Themen zum Inhalt haben. P und D wurden im babylonischen Exil in den Erzählzusammenhang eines „Exilischen Geschichtswerks“, das die Geschichte von der Schöpfung bis zum Exil erzählte, eingebaut. Aus diesem Werk wurde spätnachexilisch die Tora (der Pentateuch) abgetrennt.


Es ist durchaus bekannt, dass Mose nicht oder nur teilweise der Autor war…
 
Die Entstehung der Tora (des Pentateuch) kann man sich so vorstellen, dass die ältesten Texte zuerst mündlich tradiert und dann in der mittleren Königszeit aufgeschrieben wurden.
Es gibt keine "älteste Texte" die von "Gott" inspiriert wurden, sondern die Kultlegenden und Mythen aus der altorientalischen Welt Mesopotamiens und Palästinas, welche die Grundlagen für die Entstehung des sogenannten Mosaismus waren.

Ein weiterer Hypothesenversuch: vor- und nachmosaische Quellen

Zwei weitere Ereignisse im 17. Jahrhundert sind erwähnenswert. Sowohl der französische Calvinist Isaac de la Peyrère als auch Richard Simon, ein französischer katholischer Priester, veröffentlichten Werke, die im Lichte von Hobbes und Spinoza milde in ihren Aussagen waren. Dennoch wurden ihre beiden Bücher verboten und verbrannt. In seiner 1655 erschienenen Publikation Systema theologicum et praeadamitarum hypothesi schlug Isaac de la Peyrère anhand der wachsenden Liste von Passagen, die die Kenntnis historischer Umstände Jahrhunderte nach Moses voraussetzten, vor, dass der Pentateuch in seiner heutigen Form eigentlich eine Abschrift mosaischen Materials sei, gemischt mit vor- und nachmosaischem Material.

De la Peyrère wurde verhaftet und gezwungen, seine Position zu widerrufen. Auch Richard Simon, der in seiner 1678 veröffentlichten Histoire Critique du Vieux Testament behauptete, dass die Gesetze von Moses verfasst wurden, die Pentateuch-Erzählungen aber später von Esra geschrieben wurden, wurde aus dem Klerus ausgeschlossen.

Simons Appell an mögliche Quellen, die Moses benutzte, und umgekehrt die von späteren Autoren, die Moses' Werk ergänzten, wurde aus der Anhäufung von Textdaten gezogen:
- politische und historische Anachronismen, die eindeutig Jahrhunderte nach Moses geschrieben wurden,
- doppelte Erzählungen, die sich oft widersprachen,
- Erzählungen, die oft eine schlechte Anordnung und Reihenfolge aufwiesen,
- und vor allem die Beobachtung unterschiedlicher Stile, Vokabeln und theologischer Schwerpunkte in den vielen Pentateuch-Passagen -
all das deutete auf eine Vielzahl von Autoren hin.

Für Simon wurden diese Unterschiede erklärt, indem er die Verwendung unterschiedlicher Quellen postulierte,
- die von Moses selbst verwendet wurden
- und die Jahrhunderte später von Esra hinzugefügt wurden.

Obwohl Simon die mosaische Autorenschaft nie widerlegte, wurden dennoch eintausenddreihundert Exemplare seines Buches vernichtet, und die Protestanten wappneten sich schnell mit ausführlichen Widerlegungen seiner Behauptungen.

Simons Behauptung, dass bei der Abfassung der Pentateuch-Erzählungen Quellen verwendet wurden, beflügelte die biblischen Entdeckungen des nächsten Jahrhunderts. Drei Intellektuelle des 18. Jahrhunderts zogen unabhängig voneinander ähnliche Schlussfolgerungen in ihrer Beurteilung des Pentateuch-Textes - nämlich, dass er aus (mindestens) zwei verschiedenen Quellen zusammengesetzt war.

Siehe auch vorige Posts:

Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 1
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 2
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 3

Quelle Early evidence of post-Mosaic authorship: anachronisms

Eine frühe Hypothese: Moses' Text, ergänzt durch spätere Schreiber 1
Eine frühe Hypothese: Moses' Text, ergänzt durch spätere Schreiber 2

Quelle An early hypothesis: Moses' text supplemented by later writers
 
Du wiederholst dich… und?
Es wurden immer neue Fakten vorgestellt, welche beweisen, dass die Erfindung des Gottes der Juden/Christen in einem großen Betrug gründet.

Die Zwei-Quellen-Hypothese: die 'Yawhiste' und die 'Elohiste' 1

  • Der deutsche lutherische Pfarrer Henning Bernhard Witter,
  • der französische Arzt von Ludwig vx, Jean Astruc, und
  • ein Professor der Göttinger Universität namens Johann Gottfried Eichhorn
kamen jeder für sich zu dem Schluss, dass der Pentateuch ein Kompositum aus
vor allem zwei Hauptquellen sein muss. Es war Witter, der im frühen Jahrhundert (1711) eine Zwei-Quellen-Hypothese postulierte, die auf der Unterscheidung von zwei verschiedenen Bezeichnungen für Israels Gott in den einleitenden Schöpfungsberichten des Buches Genesis beruhte.

Witter beobachtete, dass in 1. Mose 1,1-2,3 durchgängig und ausschließlich das hebräische Wort El/Elohim verwendet wurde, während in 1. Mose 2,4-3,24 durchgängig und ausschließlich der hebräische Name Jahwe verwendet wurde, wenn von der Gottheit die Rede war. Es sollte auch erwähnt werden, dass Witter immer noch innerhalb des Paradigmas arbeitete, das ihm von den Kritikern des vorigen Jahrhunderts überliefert wurde - nämlich dass Moses bei der Abfassung der Genesis Quellen benutzte. Für Witter unterschieden sich die beiden Hauptquellen also nicht nur
- durch die unterschiedliche Darstellung und Benennung des Gottes Israels,
- sondern auch durch Dubletten
- und unterschiedliche Stile.

Doch erst die Studie von Astruc aus dem Jahr 1753, "Hypothesen über die ursprünglichen Quellen, die Moses offenbar beim Verfassen des Buches Genesis benutzt hat", machte die Auswirkungen dieser Entdeckung deutlich. Astruc bezeichnete diese beiden Quellen nicht nur als elohistisch (vom hebräischen el/elohim) und jehovistisch (Yahweh), sondern er bemerkte auch, dass diese beiden Quellen
neben den beiden unterschiedlichen Bezeichnungen der Gottheit Israels
noch andere Unterschiede aufwiesen,
und dass sich diese Unterschiede über das ganze Buch Genesis erstreckten.

Zum Beispiel zeigten diese beiden Quellen auch Unterschiede
  • im Stil,
  • im Wortschatz und sogar
  • in der theologischen Betonung.


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Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 1
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 2
Frühe Belege für nachmosaische Autorenschaft: Anachronismen 3

Quelle Early evidence of post-Mosaic authorship: anachronisms

Eine frühe Hypothese: Moses' Text, ergänzt durch spätere Schreiber 1
Eine frühe Hypothese: Moses' Text, ergänzt durch spätere Schreiber 2
Ein weiterer Hypothesenversuch: vor- und nachmosaische Quellen

Quelle An early hypothesis: Moses' text supplemented by later writers
 
Kann sein…. und weiter? Ich verstehe nicht, warum die Nutzung verschiedener Quellen und das Hinzufügen von Text durch mehrere Autoren zu verschiedenen Zeitpunkten beweisen soll, dsss unser Gott erfunden sein soll?! 🤔
Es war in den Zeiten der frühen Konzile tatsächlich so, dass Bischöfe oder andere Personen, die nicht der Meinung der Mehrheit waren, ausgeschlossen, ja sogar verurteilt wurden, aber das ist trotzdem kein Beweis, dass unser Gott erfunden ist. Es gibt einen Fachausdruck dafür: Häresie, was soviel heißt, wie von der Offiziellen Kirchenlehre abweichende Meinung. Auf den Konzilen hat man versucht, einen roten Faden zu formulieren und Begriffe, Namen für bestimmte Dinge festzulegen. Z. B. ob Maria Gottesgebärerin genannt werden darf oder wie die Dreifaltigkeit zu verstehen ist, wie das Verhältnis zwischen Gott-Vater, Gott-Sohn und dem Heiligen-Geist definiert werden kann. Es wurde und wird versucht, etwas Klarheit in unseren Glauben zu bringen, aber es wurde und wird definitiv nichts erfunden!
Wieso willst du das eigentlich unbedingt beweisen? Warum willst du Menschen von ihrem Glauben abbringen? 🤔
LG Ciara
 
1. Es gibt keine Liebe ohne ein Objekt der Liebe und ein Liebhaber.

2. Wem gehört die Erfindung:
"Seins-Liebe": Das ist die selbstlose Liebe, die keine Voraussetzungen und Erwartungen setzt. Du wirst um deiner Selbst wegen geliebt."?

Es gibt kein "Seins-Liebe". Du wirst nicht wegen deiner Selbst geliebt, weil keiner dein Selbst kennt.
Das Selbst ist die Seele.
Die Seele ist eine spirituelle Partikel.
Es gibt keine Eigenschaften der spirituellen Partikel, die sie voneinander unterscheiden, so dass die Seele als Objekt der Liebe betrachtet werden kann.
sie eine Liebesbeziehung entstehen kann.

Die Seele braucht kein äusseres Objekt zum Lieben. Dazu reicht es aus, wenn sie sich in sich selbst versenkt und das ist mit der Seins-Liebe gemeint.
 
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Die Seele braucht kein äusseres Objekt zum Lieben. Dazu reicht es aus, wenn sie sich in sich selbst versenkt und das ist mit der Seins-Liebe gemeint.
aha.. dann einfach in sich selbst versenken und schon ist alles eitle wonne.. Wozu noch überhaupt irgendwas äusseres, wozu noch Menschen, wenn man sich selbst hat und keine äusseren _Objekte bräuchte?
 
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