Von Anfang an Verdammt

Steiner lebte doch in einer Zeit von 1861-1925, also besteht da auch ein Bezug zu der damaligen Lebensphilosophie, dem gesellschaftlichen Hintergrund, dem Wissensstand – kurzum der Zeitgeist.
Auch hier ist wieder der erste Satz derart vollgestopft mit riesenhaften Vorurteilen! Nur weil jemand zu einer bestimmten Zeit gelebt hat, habe man auch einen Bezug zum Zeitgeist. Von diesem reden wir aber nicht, es ist nicht Thema, aber du versuchst es manipulativ zum Thema zu machen.

Was soll denn nach Deiner Meinung an diesen Fakten eine Unterstellung sein?
Ach, was der Herr Professor nicht alles so genau wissen will?! Du bist gar nicht dialog- und gesprächsfähig und zerstörst alles mit deinem titanenhaften Hochmut, um so vom eigentlichen Thema abzulenken!
 
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@Solis

übertreib mal nicht! Es ist doch allgemein sozusagen so dass Menschen gerne an der Oberfläche kratzen und sich irgendwo was anlesen und es ungefiltert weitergeben. Natürlich passt in der Geisteswissenschaft es nicht es so oberflächlich zu betrachten dass der Zeitgeist einen direkten tiefen Einfluss habe! Das finde ich auch oberflächlich......

Es ist doch so wenn es sich um Spiritualität und Geist dreht geht es um ewige Wahrheiten und da ist nicht der Zeitgeist die Ursache. Nur die Schrift und das Zeugnis selbst wird in der Art(!) geschrieben dass man den Zeitgeist erkennen mag aber das wars auch schon.
Falls überhaupt.....

Trotzdem ist das nicht gleich eine Unterstellung. Es ist nur eben an der Oberfläche gekratzt... laaaaangweilig halt.
 
Eigentlich hatte ich in meinem Beitrag #28 mit 331 Wort versucht, über meine Gedanken zur Seele und dem Umgang mit den Sünden zu schreiben (ist das nicht der Sinn dieses Forums?). Man könnt nun glauben, dass wenn überhaupt jemand darauf eingeht, seine Argumente zum Für und Wider einbringt. Aber nein, man stört sich an einem einzigen Wort: „Zeitgeist!“ Meist ist es so, dass wer zur Sache nichts beitragen kann, sich gerne an Nebensächlichkeiten festklammert.

Damit wir also nicht weiter über den Zeitgeist und Steiner sinnieren müssen, das Ganze nochmals ganz ohne Zeitgeist:
Das kann schon sein, dass Steiner ... zu diesem Verständnis von einer vollkommenen Seele gekommen ist. Vollkommenheit heißt aber im diesem Zusammenhang auch, dass sie tugendhaft, frei und ohne einem Makel sei, der ihr anhaftet. Bei genauer Betrachtung geht es da also auch um die Stimme des Gewissens und deren inneren Moral (bitte nicht mit den Konventionen der Gesellschaft verwechseln).

Wird auf diese Weise nicht die Seele vom Menschen distanziert und damit im Hintergrund die Hoffnung schimmert, man könne das mit Untugenden bekleckerte Hemd (der Körper) einfach abstreifen und hinter sich lassen? Erinnert Dich das alles nicht auch an den Gedanken: "... nach mir die Sintflut"? Verändern wir damit unser eigenes Dasein, Seelenheil oder gar die ganze Menschheit? Krankt daran nicht unsere ganze Gesellschaft? Wir verursachen Müll, werfen ihn in die Mülltone, stellen sie vor die Tür und schon ist es nicht mehr unser Müll.

Du siehst, es ändert sich mit den Gleichnissen von der Waschmaschine oder der Müllabfuhr nichts an diesem Prinzip der eleganten Entledigung von der Verantwortung unseres Tuns. Nein, wir müssen schon im Hier und Jetzt unserem Gewissen verantwortlich bleiben. Wer sich jetzt alles in eine andere Wirklichkeit verlagern möchte, redet sich damit nur froh.

Ich erinnere daran, dass die Seele etwas Ganzheitliches ist, das uns mit Leben erfüllt und unser Wesen bestimmt. Was wir unseres Seelenheils wegen, für sie nach unserem Tod zurechtlegen ist eine ganz andere Sache. Wir sollten dabei aber immer bedenken, dass wir uns mit solchen Gedanken allzuleicht eine Distanz zu uns selbst aufbauen und das eigentliche Wesen einer Seele aus dem Auge verlieren.

Nein, die Seele ist im Grunde kein eigenständiges Wesen, sondern die Essenz unserer Persönlichkeit (eben diese Ganzheitlichkeit). Etwas, das ja bis in jüngster Vergangenheit noch zum Ausdruck kam, wenn man davon sprach, wie viele Seelen in einem Ort lebten. Nun ja heute spricht man halt lieber im unpersönlichen Kanzleistil von Einwohnern, Bevölkerung oder Bürger. Ob wir uns mit dieser Sachlichkeit einen Dienst erweisen, wage ich zu bezweifeln.



Merlin


Merlin
 
@Merlin

Du unterschätzt den inneren Reinigungsprozess. Sünden entstehen von innen. Wenn die Seele sich reinigt sündigt sie nicht mehr. Und der Erlöser Jesus hält jedem dem Weg offen "neu" anzufangen. Was äussere schlimme Taten betrifft so wird man es wieder gut machen müssen oder Strafe leiden im nächsten Leben aber das ändert doch nichts daran dass die innere Seelenreinigung vollzogen werden muss. Wer seine Seele nicht regelmäßig in die Waschmaschine tut wird abartig!
 
Eigentlich hatte ich in meinem Beitrag #28 mit 331 Wort versucht, über meine Gedanken zur Seele und dem Umgang mit den Sünden zu schreiben (ist das nicht der Sinn dieses Forums?).
Nein, das ist Sinn des Tagebuchs!

Man könnt nun glauben, dass wenn überhaupt jemand darauf eingeht, seine Argumente zum Für und Wider einbringt.
Ne, du hast auf meins reagiert! Auch hier verdrehst du!
Du hast es auch nicht nötig, mich direkt anzusprechen! Willst du dir nicht deine Finger schmutzig machen, einmal auf Gedanken anderer angemessen und respektvoll einzugehen, statt mit ihnen umzugehen, als ob sie nur unwichtige Nebendarsteller wären?

Aber nein, man stört sich an einem einzigen Wort: „Zeitgeist!“
Vielleicht ist das ja auch was ganz Entscheidendes?

Meist ist es so, dass wer zur Sache nichts beitragen kann, sich gerne an Nebensächlichkeiten festklammert.
Vielleicht ist es das ja auch nicht?

Du unterschätzt den inneren Reinigungsprozess.
Der Herr Professor benötigt das nicht! Denn er fasst ja erst gar nicht an, was er als schmutzig zu meinen glaubt!
 
Steiner lebte doch in einer Zeit von 1861-1925, also besteht da auch ein Bezug zu der damaligen Lebensphilosophie, dem gesellschaftlichen Hintergrund, dem Wissensstand – kurzum der Zeitgeist.

Der sogenannte 'Zeitgeist' prägt jene Menschen, die nicht über ihm stehen und das sind fast alle. Doch die grossen
Geister, wie Rudolf Steiner fallen diesem Zeitgeist, der meist ein Ungeist ist, nicht zum Opfer, sondern sie erheben sich über ihn. Was hat denn die Theosopie Blavatskys und Steiners, die kultur- und zeitübergreifend bis Lemurien und Atlantis reicht, alle alten Kulturen miteinbezieht, speziell die sumerische, babylonische, ägyptische, hebräische, parsische, vedische etc. noch mit dem beschränkten Zeitgeist des aufkommenden Materialismus zu tun?
 
Der sogenannte 'Zeitgeist' prägt jene Menschen, die nicht über ihm stehen und das sind fast alle. Doch die grossen
Geister, wie Rudolf Steiner fallen diesem Zeitgeist, der meist ein Ungeist ist, nicht zum Opfer, sondern sie erheben sich über ihn. Was hat denn die Theosopie Blavatskys und Steiners, die kultur- und zeitübergreifend bis Lemurien und Atlantis reicht, alle alten Kulturen miteinbezieht, speziell die sumerische, babylonische, ägyptische, hebräische, parsische, vedische etc. noch mit dem beschränkten Zeitgeist des aufkommenden Materialismus zu tun?
Liebe Mahuna,

so einfach ist das nicht. Wurde das Ende des Mittelalters nicht durch den Buchdruck eingeleitet? Etwas, das auch die geistige Welt verändert, in dem das Wissen um die Dinge auf eine breitere Basis gestellt wurde. So gelang es auch Luther und eine Reihe anderer Reformatoren, ein neues Denken in Gang zu setzen. Wissen hing also nicht mehr, von ein paar Schriftgelehrten ab, in welcher Dosis sie ihr Wissen preisgaben.

Die Folge war, dass sich in der Zeit der Aufklärung neben dem Klerus auch Leute aufmachten, um über die bestehende Weltordnung nachzudenken. Aus diesem Zeitgeist des Aufbruchs heraus meldeten sich Leute wie Kant, Schopenhauer, Kleist, Lessing, Goethe und all die anderen klugen Köpfe zu Wort. Was ist also daran verwerflich, wenn sich daraus ein Zeitgeist bildete, der das Nachdenken über den Tellerrand des Klerus hinaus in den Mittelpunkt rückte? Der Traum von einem neuen aufgeklärten, eigenständigen und freien Menschen wurde also schon lange vor Steiner geträumt – so zum Beispiel 1776 von Adam Weishaupt mit seinen Iluminaten (die Erleuchteten).

So beschäftige man sich gerade in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch gerne mit den Klassikern der Antike, etwas das bis dahin in den Bibliotheken der Klöster schlummerte. Man las von Platons Atlantis, aber auch fremde Kulturen rückten uns auf diese Weise näher. Man beschäftigte sich also voller Wissensdurst nicht mehr nur mit der Bibel und dem Christentum.

Dieser Zeitgeist des Aufbruchs beschränkte sich aber nicht nur auf die Erweiterung des Geistigen, sondern schlug sich auch auf den Umbruch der Gesellschaft, Technik und der Wissenschaft nieder. Das, was Du also mit dem Materialismus bezeichnest, steht in einem engen Zusammenhang mit der Zeit der Aufklärung.

Ja, diese Zeit hat unsere Weltordnung verändert, aber sind wir deshalb zu besseren Menschen geworden? Ich denke nicht, im Grunde blieb alles beim Alten, nur in einem neuen Kleid. Es wurden zwar geistige Grenzen abgebaut, aber an anderer Stelle wieder neu errichtet. Man hatte alte Dogmen infrage gestellt und neue errichtet. Man hat Jesus zu Grabe getragen und andere sind wieder auferstanden. So wird auch immer noch die Umkehr zum Guten oder der Nächstenliebe beschworen, doch dieses mit Leben zu erfüllen gelingt uns immer noch nicht.

Wie alle Philosophen unterlag auch Steiner dem Irrtum, dass wir durch ein Mehr an Geistesbildung zu besseren Menschen werden könnten – es wäre aber ein Mehr an Herzensbildung erforderlich. Auch schon Platon hatte sich als Philosoph in diesem Punkt geirrt (siehe seine Seelenlehre). Nein, nicht unüberschaubare Konstrukte einer Lehre berühren und erfüllen eine Seele, sondern das Schlichte.



Merlin
 
Aber anders Gepolt und von Geburt an Höllen Kandidat?
das ist ja die Frage.
In der Armee wird das auch nicht gerne gesehen.
Irgendein GI hat angeblich mal gesagt, wenn er Leute erschiesst, kriegt er einen Orden, wenn er wen küsst (jetzt einen anderen Mann), wird er schief angesehen.
Stimmt das jetzt alles, was man einem so erzählt, was man tun und lassen soll?
Ist es wirklich süss, fürs Vaterland zu sterben, für den Kaiser, König und so weiter?
Sollten wir das nicht schon überwunden haben?
Sind wir alle immer noch so extrem obrigkeitsgläubig?
 
Nichts für ungut, Merlin, doch meine Argumente waren nicht speziell an dich gerichtet, so erwarte ich , dass deine Gegenargumente ebenfalls nicht speziell an mich gerichtet wurden, sondern an alle Beteiligten dieses Threads, ganz besonders auch dessen Begründer. Falls du mich persönlich ansprechen möchtest, so wäre dies über eine Unterhaltung möglich.

so einfach ist das nicht.

Habe ich gesagt, dass es einfach sei?
Tausende von Büchern, handschriftlich auf Papyrus geschrieben, sind in der Bibliothek von Alexandria
verbrannt, um nur ein Beispiel zu nennen, was Kultur und Bildung in der Antike hervorbrachte. Das europäische Mittelalter hinkte da trotz Buchdruck gewaltig hinterher. Die heiligen Schriften der Hinduisten, die Veden, waren der oberen Kaste der Inder, den Brahmanen schon lange vor Christi Geburt zugängig, und auch im antiken Griechenland und später Rom, war es die gebildete Schicht, die, auch ohne Buchdruck Zugang zum Wissen besass, genauso wie heute trotz Buchdruck.
Die Allgemeinbildung in Europa, die immerhin beträchtlich höher ist, als die der 'Dritten Welt', ist bedauerlicherweise dennoch so niedrig, dass es wahrlich ein Jammer ist. Fragt man einen Hauptschulabgänger nach den Philosphen des deutschen Idealismus, so muss er passen, fragt man einen Abiturienten nach dem Werk von Steiner, Heidegger oder C.G. Jung, so passt er ebenfalls. Schon Heisenberg hat gefordert, dass die humanistische Bildung nicht zugunsten der Wissenschaft und Technik in Vergessenheit geraten dürfe.
Wieviel schlimmer aber sieht es mit der spirituellen Bildung aus!
Die sogenannte 'akademische Schicht' ist doch längst aufgeklärt, Darwin hat gesiegt,
nach dem Tod ist es aus und vorbei mit dem Bewusstsein, der Atheismus ist der Erkenntnis letzter Schluss.

Ja, diese Zeit hat unsere Weltordnung verändert, aber sind wir deshalb zu besseren Menschen geworden? Ich denke nicht, im Grunde blieb alles beim Alten, nur in einem neuen Kleid

Ja, so ist das, doch woran liegt das wohl?

Wie alle Philosophen unterlag auch Steiner dem Irrtum, dass wir durch ein Mehr an Geistesbildung zu besseren Menschen werden könnten – es wäre aber ein Mehr an Herzensbildung erforderlich. Auch schon Platon hatte sich als Philosoph in diesem Punkt geirrt (siehe seine Seelenlehre). Nein, nicht unüberschaubare Konstrukte einer Lehre berühren und erfüllen eine Seele, sondern das Schlichte.

Ganz sicher nicht an den Philosophen und ihrem vermeintlichen Irrtum!
Hätte sich Platons Philosophie durchgesetzt, in der der Staat von Philosophen regiert
würde, so hätte dies ganz sicher einen positiven Einfluss auf die Bewusstseinsentwicklung der Masse Menschheit genommen; aber nein - Sokrates leerte gelassen den Giftbecher, er kam ihm gerade recht, um die Höhle verlassen zu können, in der die Schattengespinste Anspruch auf Wirklichkeit erhoben. Schon er wusste, dass sein Reich nicht von dieser Welt war, so wie es die Hinduisten wussten, die Buddhisten und später dann Jesus es aussprach.

Ich sehe keinen Mangel an Herzensbildung bei den genannten Philosophen, im Gegenteil, der kategorische Imperativ von Kant impliziert das Gebot der Nächstenliebe auf höchst schlichte Weise, und eine pragmatische noch dazu.
Diese Philosophie wird selbst der bildungsmässig einfach gestrickteste Mensch verstehen und bejahen können - nur leider wird dies auf keiner staatlichen Schule
gelehrt, denn das wäre ja nicht im Sinne der Politiker oder der Waffenindustrie.
Statt dessen wird mittelerweile sogar hier in Chile neuerdings bereits auf der schulischen Unterstufe gelehrt, dass ein Mensch sein Geschlecht selbst bestimmen könne, weil die Natur sich oft irre. Es wurde kürzlich ein Gesetz verabschiedet, dass Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr über ihr Geschlecht rechtskräftig bestimmen könnten, es ging dann nur noch darum, ob es nicht besser schon ab 12 so sein sollte.
Leider ist das kein Scherz.
Über die Bestimmung der Seele aber kein Wort - die gibt es ja nicht, wie Virchow schon feststellte.
 
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Die Philosophen, insbesondere Platon den ich sehr mochte... haben persönlich sicher nicht zu wenig Herzensbildung. Aber ob sie die Zukunft so erahnen konnten um Herzensbildung zum Teil ihrer Philosophie zu machen ist fraglich. Heute würde Platon vielleicht die Sprache fehlen und die Philosophieklassiker würden ihm als Gesellschaftsbeeinflussung wohl auch nicht reichen. Da würde er vielleicht auch von Herzensbildung anfangen zu labbern!!!

Wobei man sagen muss durch die Tugenden der edlen kommt das ja bei Aristoteles und Platon durchaus indirekt zur Sprache, die Herzensbildung.

Und z.b. Unrecht leiden ist besser als Unrecht tun. Hat natürlich auch mit dem Herz zu tun es überhaupt einsehen zu können!
 
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