(...) Im Rahmen einer nicht-abgehobenen Spiritualität braucht es auch keine Argumente für solche Phänomene. Entweder man hat sie erlebt, wendet sie vielleicht sogar öfter mal an und weiß daher um deren Wirkung oder man hat sie eben nicht erlebt und glaubt blind daran (letzterer Personenkreis muss sie argumentativ verteidigen).
Was soll denn nicht-abgehobebe Spiritualität sein?
Und ich halte hier mal frst, dass Du Spiritualität in Zusammenhang mit diesen Phänomenen nennst. Gehört für Dich Telepathie zur Spiritualität?
Und, dass die Leute, die es erlebt haben, vielleicht auf selektive Wahrnehmung, Suggestion und diverse andere Effekte reinfallen, die ein Phänomen vortäuschen,wo keine ist, interessiert niemanden? Sie mögen zwatr sagen, dass sie vor diesen Effekten gefeit sind, so dass der "Selbstbetrugs-Faktor" gegen Null geht - alleine mit dieser Behauptung belüghen sie sich aber sehr wahrscheinlich schon selbst.
Fest steht, die Erklärungen des derzeitigen Konsensweltbildes zu menschlichem Potential sind derbe einschränkend und dafür ist unter anderem die atheistisch ausgerichtete Wissenschaft mitverantwortlich. Die hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht alles übernatürlich scheinende auszumerzen. Das liegt wahrscheinlich an der historischen Entwicklung heraus als Gegenpart zu Kirche und Co.
Wieso "eingeschränkt"? Wieso sollte die Wissenschaft da mehr in Betracht ziehen, BEVOR es írgendwie mit guter Methodik gezeigt wurde?
Wer sich intensiv mit Themen wie Thelepathie, Hellsehen, Schamanismus, Heilung etc. beschäftigt wird vielleicht nicht unbedingt DEN Beweis finden, aber wenigstens eine große Erweiterung seiner Sinne erfahren, also einfach mehr wahrnehmen können als jemand, der es nicht tut. Meistens findet sich aber genug "Beweis" um es weiterhin ernst zu nehmen.
Wer sich intensiv mit Themen wie Telepathie etc. beschäftigt, wird vor allem auch die kognitive Dissonanz scheuen, wenn herauskäme, dass dahinter nichts ist, so dass dieswer jemand mitunter jeden Pups als "Beweis" wertet und sich weiter einredet, vor selektiver Wahrnehmkung etc. ja gefeit zu sein.
Evidenzbasierte Medizin ist beispielsweise kaum bis gar nicht in der Lage Placeboeffekte hervorzurufen, weil sie diese ja ausdrücklich vermeiden will.
Falsch. Die evidenzbasierte medizin will sie nicht vermeiden. Im Gegenteil. In Sttudien geht es nur darum ein Wirkung über den PE hinaus zu ermitteln, so dass man eben Vergleichsstudien macht Behandlungs- vs. Placebo-Gruppe. In beiden Gruppen wirkt der PE gleichermaßen, so dass Unterschiede in den Gruppen dann nur noch auf die behandlung zurückzuführen sind.
Den PE kann man immernoch nutzen - und das macht man auch gerne. Allerdings nicht, indem Blödsinn erzählt wird, sondern mit Hilfe der Wahrheit: Wir haben hier eine Behandlung, die gezeigt hat, dass sie eine Wirkung über den PE hinaus hat. Das löst ebenfalls MIT einen PE aus UND eben eine gute Wirkung darüber hinaus. Das ist doch toll.
In der Alternativmedizin dürfte es die deutlich häufiger geben. Lassen wir mal weg, dass der Begriff Placebo nur ein Sammelbegriff ist der ungeklärte Phänomene unter einen Hut bringen will ...
Nein, das ist der PE nicht. Im Gegenteil sind viele der Effekte, die unter diesem Hut Platz finden, gut bekannt, und an anderen wird noch geforscht. Kallisto hat so - soweit ich mich erinnere - mal einen sehr guten Arttikel verlinkt.
(...) es wäre in jedem Fall ziemlich doof auf diesen Effekt zu verzichten.
Und niemand verzichtet auf den Effekt. Das Studiendesign ist nur so gstaltet, das er sich rausrechnen lässt - selbst da wird nicht drauf verzichtet, sondern der PE wird in allen Gruppen gleich gehalten, so dass er sich eben gut rausrechnen lässt in der Auswertung. GHanz einfach.
Angesichts diverser inkompetenter Scharlatane im Medizinbereich (über die wird deutlich weniger gemeckert als über die Scharlatane im Esobereich), solche, die bei einem Vireninfekt Antibiotika geben, ist man mit Zuckerkügelchen und einem Placebo deutlich gesünder dabei - wirklich deutlich gesünder.
Mediziner, die bei Virusinfektionen Antibiotika geben handeln meist NICHT nach der evidenzbasierten Meditzin. Bei einigen Infektionen macht es u.U. profylaktisch Sinn, aber die Virus-Infektion selbst bekämpft es nicht.
Wenn Ärzte das also machen, handeln sie NICHT nach der Wissenschaft, und handeln eben auch NICHT evidenzbasiert.
Gegen welche Regeln verstoßen denn "Alternativ-Anbieter", wenn sie falsch behandeln?
Mir wäre es lieber, wenn diese beiden Bereiche sich einfach leben lassen könnten, aber das geht nicht. Es gibt auf beiden Seiten so viele Scharlatante, dass es sehr wichtig ist, dass auf jeder Seite Kritiker über die Missetaten der anderen wachen. Gleiches gilt für andere Bereiche. Lehrer, ein Wissenschaftlicher Beruf, wie unwissenschaftlich da teilweise gearbeitet wird, angesichts der aktuellen Erkenntnisse der Hirnforschung - zum kotzen ist das. Wer da sein Kind lieber auf ne Schule gibt, deren Namensgeber Esoteriker sind ... tja der ist am Ende besser aufgehoben als bei den normalen Schulen.
Wo gibt es denn mehr "Scharlatane"?
Wenn ein Arzt zum deutlichen Scharlatan wird - wie z.B. Hamer - so wird er ziemlich schnell auch aus eigenen Reihen kritisiert. Wenn ein Arzt mehrfach falsch behandelt, fällt auch das auf.
Wie sieht es denn bei den "alternativen heilmethoden" aus? Wo ist da die Kritik "aus eigenen Reihen"? Ich sehe davon so gut wie gar nichts.