Verdammnis auf Erden?

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war nicht Absicht, sondern meine Dusseligkeit, Deinen Namen falsch zu schreiben. Wie ich sehe stehst Du meilenweit drüber und nimmst es nicht übel, das ist schön.
Nicht jeder ist so tolerant, ich habe da schon andere Erfahrungen gemacht.
Wie Du siehst, kommt man mit mir nur aus, wenn man meine Dusseligkeit ertragen kann.

Da ich nun das ganze Thema aus Übermut durcheinandergebracht habe, möchte ich nochmal mit einen ernsthaften Beitrag versuchen, den Zug wieder ins Gleis zu heben.

Ist es eine Strafe auf Erden zu sein? Viele Postings hier vermitteln mir den Eindruck, als waere das hoechstes Ziel, dem Erdenleben zu entrinnen.
Das empfehlen einem auch viele Religionen und versprechen die Seeligkeit erst im Himmel/Nirvana/weissichwo.
Koennte es nicht sein, dass wir an einem riesigen Experiment beteiligt sind, indem es unter anderem darum geht, die Barriere zwischen den Dimensionen zu ueberwinden. Aber nicht mit dem Ziel dem Erdenleben zu entrinnen, sondern gerade um auch das Erdenleben als spezielles Erlebnis einzubinden?

Es steht fest, dass es sehr schmerzhaft ist als Mensch geboren zu werden und leben zu müssen. Wobei wir noch auf knien dankbar sein dürfen, im Wohlstand geboren zu sein.
Ich denke, wer von sich behauptet völlig glücklich zu sein, der Lügt- es sei denn er ist gerade glücklich verliebt-. Insofern ist das Leben aus meiner Sicht ein Jammertal. Und es sind geraden die intelligenten, die sich nie zufriedengeben, die Höchste Ansprüche stellen und deshalb unglücklich sind.
Aber gerade der Schmerz ist es, der uns dazu antreibt immer weiter zu gehen.
"Der Mensch, er liebt sich blad die unbedingte Ruh, drum geb ich ihm gern den Geist der reizt und wirkt dazu" Goethe Faust Teil 1
Dieser Geist treibt uns immer weiter, leider kann ich nicht sagen wohin.
Aus meiner Sicht kann ich sagen, dass ich in meiner Jugend viel unmittelbarter und verzweifelter gelitten habe als heute. Ich wünsche keinem, das durchmachen zu müssen, was ich durchmachen mußte. Aber wie eigenartig, ich bin nicht der Einzige, der aus den trümmern seiner Schmerzen auferstanden ist, es gibt viele. Man versteht sich, wenn man ersmal was durchmachen mußte viel besser. Die menschliche Reife, so nennt man das wohl, ist scheinbar die Voraussetzung, um miteinander in Frieden leben zu können.
Es scheint so zu sein, dass erst nach einem selischen Zusammenbruch ein neuer Mensch entsteht.
Heißt Leben langsam zu sterben? Ist das was wir Mensch nennen ein zum Tode verdammtes Wesen?
Sind wir Raupen, die sich verpuppen und sterben, um neu zu erstehen?
Ich bin davon überzeugt, dass es so ist.

Gruß Willibald:winken5:
 
Danke Astroharry für Deinen ausführlichen Bericht. Ich habe ihn sorgfältig, wie das nun mal meine Art ist, gelesen.

Jemandem etwas übelnehmen ist meine Sache nicht und nie gewesen - ich bin wohl bereits so geboren und mittlerweile sehe ich es als eine meiner Stärken an. Vielleicht ist Dir aufgefallen, daß ich eine ganze Menge Humor habe - wird schon noch deutlicher werden............

Was Deine Einstellung zum Leben auf dieser Erde betrifft:
Ich kann Dich sehr gut verstehen, auch ich gehöre zu denen, die nur durch die Kraft, die sie aus oder trotz des schwierigen Lebens speziell während der Kindheit und Jugend schöpften, "überlebt" haben.
Hier habe ich für meinen Teil gelernt, daß ich vielleicht WEIL ich so viel Schlimmes erfahren habe, das Schöne umso mehr schätze und mir mein Leben als Erwachsener, seit ich wirklich selbst entscheiden kann, als Paradies erscheint (nur wer die Dunkelheit kennt, kann das Licht schätzen....). Es gibt jeden Tag ein spezielles Wunder, so viel Neues und immer wieder Interessantes zu lernen, ein Leben reicht nicht aus, um alles zu erforschen..........ich finde es wunderbar.
Es ist nun nicht so, daß ich mir das Leben schönlüge. Ich sehe sehr wohl die Schwierigkeiten, die ich zu lösen habe - aber ich arbeite eben immer an den Lösungen, nicht an den Problemen.
Seit über 20 Jahren lebe ich in einem 3-Generationenhaus mit sehr eigenwilligen Menschen und vielen Geistern - das ist die beste Lebensschule, die es gibt. Von meinen Kindern habe ich so viel gelernt wie zuvor nie - auch hier habe ich mich ganz bewußt darauf eingelassen.
Und jetzt kommt wieder ein neuer Abschnitt, ich fühle keine Angst sondern frohe Erwartung (ich bin ein bißchen unsicher, wo's langgehen soll - aber die vielen Möglichkeiten sind auch Ansporn).

Über die Frage, warum bin ich hier, habe ich eine Lebensaufgabe, und wenn ja, welche, habe ich oft nachgedacht. Dann bin ich zu der Einsicht gekommen, einfach offen zu bleiben und das zu tun was not tut, es wird schon einen Sinn haben (auch wenn ich ihn im Moment noch nicht verstehe), daß ich da bin, wo ich bin.

Ach ja, und was das Sterben an jedem Tag betrifft, bin ich mit Dir einer Meinung. Natürlich stirbt jeden Tag in uns etwas, aber es wird auch jeden Tag wieder etwas Neues geboren. Jede Nacht ist ein kleiner Tod und jeder neue Morgen eine Wiedergeburt.
Leben und Sterben sind nun einmal nicht voneinander zu trennen. Und ein Sterben aus dieser Welt ist eine Geburt in eine andere Welt, genauso wie unsere Geburt hier ein Sterben in einer anderen Welt war. Da gibt es nichts zu fürchten oder zu jammern - ich für meinen Teil behalte die Neugier auf jedes Leben und nehme mir vor, aus jedem DAS BESTE zu machen.
DAS IST MEIN PARADIES, ich habe kein anderes...............

Kannst Du damit etwas anfangen??????
Viel Liebe
Caitlinn
 
Viele Postings hier vermitteln mir den Eindruck, als waere das hoechstes Ziel, dem Erdenleben zu entrinnen.


Ich finde es lohnt sich, etwas genauer zu unterscheiden.
Ich zB sage ja nicht, dass das Leben auf dieser Erde ein undurchdringliches, unumgängliches "Tal der Tränen" ist. Das Leben an sich ist nicht Leiden, sondern wir leiden. Das ist ein bedeutender Unterschied.


Wer dem Jammertal entrinnen will und eine Religion dazu benutzt, sich die rosarote Brille zu verpassen - bittesehr. Damit verschwindet das Leidvolle aber nicht, es wird nur kosmetisiert und dekoriert. Nebenbei bemerkt gibts da noch rationellere Methoden, um <dem Erdenleben zu entrinnen >. Leider hat sie diverse Nebenwirkungen ... :D



Es ist aber verkehrt anzunehmen, dass unser Leben, so wie wir (also "fast" alle) es kennen die Realität oder die einizge mögliche Lebensform darstellt. Wir kennen ein Leben, dass mit Sorgen, Ängsten, Wut, Verzweiflung, Trauer, Kummer, Leere und Einsamkeit fragmentiert ist. Es ist das, was wir selbst täglich erleben - nicht nur bei uns, sondern auch bei unseren Mitmenschen. Wir empfinden es als "normal", so darunter zu leiden, weil wir nichts anderes kennen. Obwohl es in Wirklichkeit alles andere als "Normal" ist.



Die Aufgabe lautet, sich dieser minderwertigen Lebensweise aktiv entgegenzusetzen.
Die Aufgabe lautet, sich als friedvoller Krieger seinen Ängsten (dem Kummer, der Verzweiflung..) entgegenzustellen und ihre Leere zu offenbaren.




Niemand muss leiden, keiner ist dazu verdammt.
Wenn wir am Leben leiden, dann nur, weil wir den Kampf gegen das Leid nicht aufnehmen - aus Bequemlichkeit, Mutlosigkeit oder Ignoranz.



In einem Werbespot für Kaffee wird die (sichtlich zufriedene) Schauspielerin gefragt, ob sie sich etwas wünsche. Sie antwortet: "Ja. Alles soll so bleiben, wie es ist."
Das ist der Kern, darum zieht dieser Spot. Wir alle haben Angst vor der Veränderung und den Anforderungen, die sie an uns stellt. Wir würden alles ändern, nur uns selbst nicht. Wir wollen uns in einem Kokon verkriechen, wir wollen Sicherheit und Stabilität statt Veränderung. Wir prahlen zwar "Ich bin immer offen für eine Veränderung", aber wenn ein Freund stirbt oder unser Partner uns verlässt, wenn das Leben wirklich eine Veränderung präsentiert tritt zutage, wieviel Wahrheit wirklich hinter den Floskeln steckt.



Der Narr leidet dann, wie er es gewohnt ist und entscheidet sich damit für eine Rolle als Zaungast in seinem eigenen Leben, das an ihm vorbeizieht wie ein schlechter Film auf der Leinwand.
Das ist das Leben, dem es zu entfliehen gilt.



Allen einen nachdenklichen Tag,
KTG
 
Ist es eine Strafe auf Erden zu sein? Viele Postings hier vermitteln mir den Eindruck, als waere das hoechstes Ziel, dem Erdenleben zu entrinnen.
Das empfehlen einem auch viele Religionen und versprechen die Seeligkeit erst im Himmel/Nirvana/weissichwo.
Koennte es nicht sein, dass wir an einem riesigen Experiment beteiligt sind, indem es unter anderem darum geht, die Barriere zwischen den Dimensionen zu ueberwinden. Aber nicht mit dem Ziel dem Erdenleben zu entrinnen, sondern gerade um auch das Erdenleben als spezielles Erlebnis einzubinden?

Das Paradies auf Erden zu errichten.....mmmmhhhh.....

eine zu hoch gestellte Utopie......
 
Ist es eine Strafe auf Erden zu sein? Viele Postings hier vermitteln mir den Eindruck, als waere das hoechstes Ziel, dem Erdenleben zu entrinnen.
Das empfehlen einem auch viele Religionen und versprechen die Seeligkeit erst im Himmel/Nirvana/weissichwo.
Koennte es nicht sein, dass wir an einem riesigen Experiment beteiligt sind, indem es unter anderem darum geht, die Barriere zwischen den Dimensionen zu ueberwinden. Aber nicht mit dem Ziel dem Erdenleben zu entrinnen, sondern gerade um auch das Erdenleben als spezielles Erlebnis einzubinden?

nein ...die blüte ist nicht ohne die wurzel zu haben antworte ich bei solchen gelegenheiten immer...:rolleyes:
 
.Zitat:
In meinen Augen hast Du sehr viele Erkenntnisse und Einsicht gewonnen. Aber letztendlich ziehst Du daraus die falsche Rückschlüsse, nach dem Motto: "Vorwärts Freunde, wir müssen zurück". Naja, vielleicht verstehe ich Dich auch nur falsch.

Ich finde, zurück zu gehen, im Falle dessen, das die Menschheit einen falschen Weg gegangen ist... gegangen wurde, nicht grundsätzlich verkehrt.

Manchmal ist vorwärts auch zurück.

Und vorwärts kann bei laufender Entwicklung, nicht unbedingt eine gute Entwicklung sein.

Manchmal ist anhalten gut und angebracht.
Um überhaupt zu sehen, wo man gelandet ist usw, anstatt andauernd zwanghaft vor zu preschen.

L*G* Fee
 
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.Zitat:
In meinen Augen hast Du sehr viele Erkenntnisse und Einsicht gewonnen. Aber letztendlich ziehst Du daraus die falsche Rückschlüsse, nach dem Motto: "Vorwärts Freunde, wir müssen zurück". Naja, vielleicht verstehe ich Dich auch nur falsch.



Manchmal ist vorwärts auch zurück.

Und vorwärts kann bei laufender Entwicklung, nicht unbedingt eine gute Entwicklung sein.

Manchmal ist anhalten gut und angebracht.
Um überhaupt zu sehen, wo man gelandet ist usw, anstatt andauernd zwanghaft vor zu preschen.

L*G* Fee


Das ist einer der Wenigen Aspekte, die ich hier mal vorfinde :danke:
 
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